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276 - Die Genesis des Arthur Crow

276 - Die Genesis des Arthur Crow

Titel: 276 - Die Genesis des Arthur Crow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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hinterfragt zu haben.
    Im Nachhinein wurde ihr klar, dass sie offenbar schon länger unter Beobachtung gestanden hatten. Vielleicht waren sogar ihre privaten Treffen und Gespräche belauscht worden…
    Ihr wurde übel bei dem Gedanken.
    »Es wird sich alles aufklären«, klammerte sich Damon ans Prinzip Hoffnung. »Ich glaube nicht, dass der Kommandant den Befehl gegeben hat, uns so zu behandeln. Wahrscheinlich ein Alleingang von Ogir Monsk Braxton und seinen Mannen. Der Kerl war mir noch nie sonderlich sympathisch!«
    Zu seiner offensichtlichen Verwunderung schüttelte Calora den Kopf. »Das bringt nichts. Wir müssen aufhören, uns etwas vorzumachen, und der Wahrheit ins Auge sehen.«
    »Ach? Und was, bitteschön, ist ›die Wahrheit‹?« Damons Nervenkostüm lag blank. Jedes Wort, jede Geste von ihm brachte das zum Ausdruck.
    »Dass wir uns nicht getäuscht haben. Irgendetwas hat die Leute verändert, die einmal versteinert waren. Sie scheinen ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt zu haben, das weit über das Normale hinausgeht - zumindest aber weit über das, was sie vorher miteinander verband. Besonders offensichtlich wird das im Umgang der Leute miteinander, die sich zuvor kaum kannten. Sie benehmen sich, als gehörten sie plötzlich einem… Kollektiv an. Offen gestanden macht mir das Angst. - Vielleicht bin ich aber auch nur eifersüchtig, weil ich nicht dazugehöre.« Sie lächelte zaghaft.
    »Die Persönlichkeitsveränderung wäre das eine«, sagte Damon nach einer kurzen Schweigepause. »Sie erklärt vielleicht, dass sie mit uns nichts mehr anfangen können und uns deshalb erst einmal kaltstellen. Aber…«, er schüttelte den Kopf, als könne er immer noch nicht fassen, was gerade passierte, »… es erklärt nicht unseren Kurs . Wir haben strikte Weisung, zum Mars zurückzukehren. Ein Umweg über die Erde macht absolut keinen Sinn. Genau genommen gibt es dafür wahrscheinlich nur einen Ausdruck.«
    »Und welchen?«
    »Meuterei«, sagte Damon.
    Danach blickten sie sich eine Weile nur stumm an. Damon schien über die eigene Aussage entsetzt zu sein.
    »Wir müssen mit dem Kommandanten sprechen«, sagte Calora schließlich. »Er kann alles auflösen. Wenn jemand Antworten auf unsere Fragen hat, dann er.«
    »Daran scheint ihm aber nicht gelegen zu sein. Im Gegenteil. Es sieht so aus, als wollte er sich genau davor drücken - vor unseren Vorwürfen und berechtigten Fragen.«
    »Immerhin haben sie uns nicht gleich die Gurgel umgedreht. Sie scheinen nicht - entschuldige den abgedroschenen Ausdruck - böse zu sein.« Calora ließ den Blick durch die Kabine schweifen, die eine wie auch immer geartete persönliche Note missen ließ. Hier hatte schon lange niemand mehr eine Überfahrt verbracht. Die Schlafkojen waren eingeklappt. An den Wänden hing kein Bild, nur ein großer dunkler Monitor, über den man sich die Zeit mit 3D-Filmen vertreiben konnte oder…
    Calora steuerte unvermittelt darauf zu.
    »Was hast du vor?«, fragte Damon.
    »Ich will ihn einschalten.« Sie blieb vor dem Bildschirm stehen und hob den rechten Arm.
    »Wozu? Hast du Langeweile?«
    »Davon kann in unserer Situation wohl keine Rede sein!«
    »Also - was hast du vor?«
    »Du weißt, dass ein Kanal immer für die Außenkamera des Schiffes reserviert ist, die in Fahrtrichtung zeigt.«
    Er nickte. »Verstehe«, sagte er knapp. »Schalt ein.«
    Sie war schon dabei, und kurz darauf baute sich die gestochen scharfe Darstellung des Weltraums in Flugrichtung der CARTER IV auf.
    Sowohl Damon als auch Calora zuckten zurück, als sie begriffen, dass die Erdkugel bereits den gesamten Erfassungsbereich der Bugkamera - und damit die Wiedergabe auf dem Monitor - ausfüllte.
    »Beim Olympus Mons!«, fluchte Damon.
    Sie begriffen es beide im selben Moment.
    Sie begriffen, dass sie die Situation bis zuletzt falsch eingeschätzt und interpretiert hatten.
    Die CARTER IV steuerte keinen Orbit um die Ursprungswelt der Menschen an. Dazu war sie schon viel zu nah - oder tief . Über den Bildschirm rauschten die äußeren Luftschichten.
    »Sie müssen den Verstand verloren haben!« Damon war gar nicht mehr zu bremsen, während Calora in Schockstarre verfiel. »Sie glauben doch nicht ernsthaft, mit diesem Monster von Schiff… landen zu können?«
     
    Die CARTER IV war nicht für Atmosphärenflüge konzipiert. Schon gar nicht für Landungen auf Himmelskörpern mit Lufthülle.
    Trotzdem scheute sich Claudius Gonzales nicht, das Schiff in die Atmosphäre der

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