2941 - Die Zeit läuft ab
berichtete er.
Jason Halver betonte nochmals, dass niemals eine Verbindung zwischen der Einnahme des bewussten Medikaments und diesen Folgen nachgewiesen worden war.
»Damit kommen alle diese Menschen sowie deren Angehörige als mögliche Erpresser in Betracht«, sagte ich.
»Sehr richtig, Agent Cotton. Stoppen Sie diese Verbrecher, bevor meiner Tochter etwas zustößt!«, sagte Halver.
Für dieses Kunststück blieben uns noch exakt hundert Minuten.
»Selbst unter Einsatz aller möglichen Kräfte des FBI ist es unmöglich, Mister Halver. Agent Cotton und Agent Decker werden anhand der von Ihnen erstellten Liste nach Ihrer Tochter suchen. Wir besprechen unterdessen die Einrichtung des Fonds«, widersprach Assistant Director High.
Er schob mir eine Liste mit sechs Adressen zu, die Phil und ich umgehend überprüfen sollten. Wir würden uns sehr beeilen müssen, um es innerhalb der verbleibenden Zeitspanne zu schaffen. Als wir im Fahrstuhl nach unten schwebten, kommentierte Phil das Auftreten von Jason Halver.
»Hoffentlich kann der Chef ihn dazu bewegen, diesen Fonds einzurichten oder es wenigstens in den Medien anzukündigen. Halver kann nicht sehr viel an seiner Tochter liegen, wenn er im Angesicht der Drohung noch immer zögert«, sagte er.
Ich starrte auf die Liste und überlegte, welche Adresse die beste Chance bot, dass wir Daryll Halver dort antreffen konnten.
»Wir müssen sie einfach finden, Phil. Ihrem Vater mag der Ruf seines Unternehmens wichtiger sein, mir liegt mehr an Darylls Wohlergehen«, erwiderte ich trotzig.
Als ich den Jaguar mit eingeschalteten Warnlampen und heulender Sirene durch den Feierabendverkehr lenkte, blieben uns keine hundert Minuten mehr. Wir würden den Wettlauf gegen die Uhr vermutlich verlieren, wenn Halver weiterhin auf stur schaltete.
***
»Das Leben von Miss Halver ist in Gefahr! Sie müssen uns sagen, wo wir Ihre Freundin finden können«, beschwor ich die Gruppe.
Es waren vier Männer und zwei Frauen, die gemeinsam mit Daryll Halver ihre Kunstwerke in dieser Galerie ausstellten.
»Wer’s glaubt«, höhnte ein Mann.
Ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass wir in seiner Welt als Büttel des Staatsapparates galten. Dies war jedoch nicht der richtige Zeitpunkt, um sich auf eine Diskussion darüber einzulassen.
»Schalten Sie Ihren Laptop ein oder nutzen Sie ein Smartphone. Es gibt eine Homepage, auf der dieses Ultimatum läuft und Ihnen beweist, dass wir wirklich nur um Miss Halver besorgt sind«, drängte ich.
Während der junge Mann mich skeptisch anschaute, reagierte zum Glück eine der Frauen. Mit fliegenden Fingern gab sie die von Phil genannte Adresse ein und stieß kurz darauf einen erschrockenen Schrei aus.
»Der Mann sagt die Wahrheit«, rief sie.
Die anderen Künstler bildeten einen Halbkreis hinter ihrem Stuhl und starrten ungläubig auf die Website.
»Es sind keine zwanzig Minuten mehr. Himmel, Sie sind mit Daryll befreundet! Helfen Sie uns, bitte«, sagte ich.
Es gab einen Blickwechsel und am Ende antwortete die gleiche junge Frau, die zuvor die Website aufgerufen hatte.
»Daryll hält sich in einer ehemaligen Werkstatt für Gasturbinen auf. Sie nutzt sie als Werkraum für eine Installation«, sagte sie.
Kaum hatte sie uns die Adresse gegeben, hetzten Phil und ich wieder los. Als ich den Motor des roten Flitzers startete, schaute mein Partner mit einem leichten Kopfschütteln auf den Kartenausschnitt.
»Bis zu der Werkstatt brauchen wir auch unter optimalen Bedingungen gute fünfzehn Minuten. Ich kann das NYPD um Unterstützung bitten«, sagte er.
Phil löste den Blick vom Monitor in der Mittelkonsole und fragte über Funk in der Leitstelle nach. Es war ein kalkuliertes Risiko, wenn wir normale Officers zu einer Geiselnahme schickten. Hätten wir mehr Zeit, würde sich unser Team aus Spezialisten darum kümmern.
»Sie schicken zwei Streifenwagen zu der Adresse. Vermutlich sind die Cops aber nur knapp vor uns in der Werkstatt«, berichtete Phil.
Ich holte alles aus den über fünfhundert PS der Viper-Maschine heraus und riskierte mehrere Unfälle, um es innerhalb der Zeit zu schaffen. Phil erkundigte sich gleichzeitig, ob Jason Halver endlich eine Pressemitteilung über die Einrichtung des Fonds veranlasst hatte.
»Nicht? Was denkt der Mann sich nur? Er spielt mit dem Leben seiner einzigen Tochter!«
Mein Partner war völlig perplex, als die Antwort aus dem Field Office kam. Halver lehnte es weiterhin rundweg ab und forderte gleichzeitig
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