2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod
Durchsuchung des Hotelzimmers ab. Es gab keine weiteren Hinweise, die für uns nützlich waren.
***
Als wir das Zimmer verließen, kam ein junger Mann den Flur entlang auf uns zu. Er hatte hellblonde Haare, die sehr unecht und damit auffällig wirkten.
»Sie sind vom Sicherheitsdienst?«, fragte Phil ihn.
Er zeigte sich erstaunt. »Woher wissen Sie das?«
Der Cop, der uns von der auffälligen Haarfarbe erzählt hatte, musste sich ein Lächeln verkneifen.
»Berufliche Intuition«, antwortete Phil und stellte uns vor.
»Mein Name ist Edward Hearing«, antwortete der Sicherheitsmann. »Ich leite das Sicherheitsteam und möchte Ihnen im Namen des Hotels versichern, dass wir auf jede nur erdenkliche Weise mit Ihnen kooperieren und alles in unserer Macht Stehende unternehmen werden, um die Sache schnell und reibungslos aufzuklären.«
»Das hören wir gern«, sagte Phil. »Waren Sie nach Miss Santiago der Nächste am Tatort?
Hearing nickte. »Ja, sie hatte an der Rezeption angerufen und die haben mir Bescheid gegeben. Ich bin natürlich sofort hierhergekommen und habe die Polizei gerufen. Die kamen dann auch, wobei ich nicht wusste, dass das FBI ebenfalls in der Sache ermittelt. Sollte ich diesbezüglich etwas wissen? Hatte das Opfer vielleicht mit Terroristen oder der Mafia zu tun?«
Phil lächelte. »Nein, das nicht, aber da es sich um eine bundesstaatenübergreifende Angelegenheit handelt, sind wir hier zuständig, das ist alles. Was können Sie uns über Mister Weatherman erzählen?«
Hearing zuckte mit den Schultern. »Nicht viel. Er war ein unauffälliger Gast. Ist vorgestern angekommen, gegen zwei Uhr nachmittags. Viel mehr weiß ich über ihn eigentlich nicht. Wenn Sie weitere Informationen brauchen, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.«
»Wir müssen alles wissen, was mit ihm zu tun hat, Telefongespräche und Internetverbindungen, die er über Hoteleinrichtungen geführt hat, Bestellungen auf sein Zimmer, Besuch der verschiedenen Einrichtungen des Hotels, alles«, sagte Phil. »Weiterhin benötigen wir die Aufzeichnungen der Videoüberwachung seit der Zeit seiner Ankunft, also mindestens der letzten achtundvierzig Stunden. Wir haben hier im Flur keine Kamera gesehen. Gibt es vielleicht versteckte?«
»Hier im Flur nicht«, antwortete Hearing.
»Und was ist mit dem Treppenhaus und dem Fahrstuhl?«, fragte Phil weiter.
»In den Fahrstühlen sind Kameras angebracht – unauffällig«, antwortete der Sicherheitsmann. »Die Aufzeichnungen werden wir Ihnen natürlich auch zur Verfügung stellen. Ist es denn – ist es denn sicher, dass er ermordet wurde?«
»Sieht so aus«, antwortete ich. »Wobei die Ermittlungen gerade erst aufgenommen wurden und wir Ihnen noch keine Details mitteilen können. Was wir auch brauchen – am besten sofort –, ist eine Liste all der Gäste, die auf diesem Stockwerk wohnen. Wir würden sie gerne befragen, vielleicht hat einer von ihnen etwas gesehen. Könnten Sie die Liste eben organisieren und hierherbringen? Danach können wir uns um die Videoaufzeichnungen kümmern.«
»Na klar, ich kümmere mich darum, bin gleich wieder da«, sagte Hearing, drehte sich um und verschwand in Richtung Aufzug.
Der Cop, der noch vor Weathermans Hotelzimmer stand, lächelte. »Was habe ich Ihnen gesagt – viel zu auffällige Haare. Brauchen Sie mich noch? Mein Partner kommt gleich zurück, und wenn es nichts mehr gibt, würden wir abziehen. Unseren Bericht erhalten Sie dann in Kürze.«
»Wenn Sie eben noch das Zimmer versiegeln könnten, aber das wäre dann alles, danke«, sagte Phil und reichte ihm seine Karte.
Der Cop bedankte sich, kümmerte sich um die Versiegelung der Zimmertür und verabschiedete sich dann.
***
Phil und ich fingen an, die Gäste in den nahe gelegenen Zimmern zu befragen. Als wir an der Tür klopften, die sich schräg gegenüber befand, öffnete erst niemand. Wir waren bereits auf dem Weg zur nächsten Tür, als sich jemand zeigte.
Es handelte sich um ein verschlafen aussehendes Mädchen von vielleicht zwanzig Jahren, mit wirren, pechschwarzen Haaren, einem Ring in der zierlichen Nase und einem viel zu großen dunklen T-Shirt, auf dem die Aufschrift Grateful Death zu lesen war.
»Ey Leute, was ist denn los?«, fragte sie und wirkte desorientiert.
»Guten Tag, Miss, wir sind vom FBI New York und hätten ein paar Fragen an Sie«, sagte Phil.
»FBI? Das ist ja echt uncool«, sagte sie und rief in ihr Zimmer: »Ey Tom, hier sind zwei Typen vom FBI. Hast du
Weitere Kostenlose Bücher