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297 - Die Zeit läuft ab

297 - Die Zeit läuft ab

Titel: 297 - Die Zeit läuft ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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gelangen, und dabei die Motoren überlastet. Jetzt würde ihre Reise insgesamt noch länger dauern, denn das Reparaturteam rund um den rothaarigen Retrologen, der sich halbwegs mit den prä-apokalyptischen Maschinen auskannte, hatte nur einen Teil des Antriebs wieder instand setzen können. Sie waren gezwungen, mit halber Kraft zu fahren, wollten sie nicht einen erneuten Totalausfall der Maschinen riskieren.
    Kroows anatomische Besonderheit, feinste Tentakelarme auszubilden, war den Menschen zupassgekommen: So war es ihm möglich gewesen, an bestimmten Stellen, die für menschliche Extremitäten unerreichbar waren, Reparaturen vorzunehmen.
    Letztendlich hatte auch Crow etwas davon, denn je eher sie in Euree ankamen, desto schneller würde er Drax' Tochter als Instrument seiner Rache nutzen können. Ein köstliches Gefühl der Vorfreude erfüllte ihn, wenn er an die seelischen Qualen dachte, die Drax würde erleiden müssen.
    Endlich würde auch der Mann aus der Vergangenheit erfahren, was es bedeutete, die eigene Tochter zu verlieren! So wie Crow einst Lynne verloren hatte, seinen eigenen Sprössling. Die junge Frau war am Kratersee ums Leben gekommen, unter nie geklärten Umständen. Fest stand nur, dass Drax von ihrem Tod gewusst, es ihm aber verheimlicht hatte. Das ließ Arthur Crow vermuten, dass sein Erzfeind auch an Lynnes Tod nicht unschuldig gewesen war. Auch wenn er später behauptete, sie habe Selbstmord begangen, um den außerirdischen Daa'muren nach langer Gefangenschaft und Flucht nicht erneut in die Hände zu fallen. [1]
    Selbst wenn sein derzeitiger Körper hätte weinen können, hätte Crow es im Gedenken an seine Tochter nicht getan. Diese Zeiten waren längst vorbei, seine Trauer hatte sich schon lange in Wut auf Matthew Drax verwandelt.
    Diesen Hass würde er nun bald stillen können. Dank des Steins, der dort vor ihm lag. Kroow verzog das Gesicht zu einem Lächeln. Ich muss mich bei dir bedanken , dachte er, nicht wirklich an den Brocken gerichtet.
    Hu…
    Die Silbe war plötzlich in Crows Kopf, und die dazugehörige Stimme war nicht die des Koordinators gewesen!
    Der andere Teil seines Selbst regte sich. Was war das? , dachte der Koordinator verwundert. Das kam nicht von mir!
    »Was?« Crows Kopf ruckte zu den beiden Wächtern herum, die bei seinem plötzlichen Ausruf zusammenzuckten.
    Die Wachmänner sahen sich verwundert an. »Wir haben nichts gesagt, Sir«, meinte der eine schließlich unsicher und lockerte den Griff um sein Gewehr wieder, das er erschreckt in den Anschlag genommen hatte.
    Kroow stampfte ungehalten auf, dass der Boden zitterte. Hatte er sich die Stimme nur eingebildet?
    Hu…
    Unwillig schüttelte Kroow den Kopf, eine menschliche Geste, die aus den Erinnerungen des Generals stammte. Sein Blick fiel auf den aufgebahrten Stein. Irrte er sich oder hatte das rote Glimmen zu pulsieren begonnen? Das aber würde bedeuten, dass es sich um keine bloße Reflexion handelte, sondern aus dem Stein selbst stammte! Er konzentrierte sich auf den Gesteinsbrocken.
    Hunger… , flüsterte es leise in Kroows Verstand. Kein Zweifel: Die Stimme kam auf mentalem Weg aus dem Stein!
    Der Stein spricht! Er lebt! Crows Neugierde war geweckt - zumal er es gewesen war, der dieses… Steinwesen aus der Hydritenstadt geborgen hatte. Er erinnerte sich, wie seltsam sich Jenny Jensen verhalten hatte, als sie den in eine Hülle verpackten Stein aus seinen Händen in Empfang nahm und dabei ständig an der Muschel herumfingerte, die sie an einer Kette um den Hals trug. Als würde sie erwarten, dass der Brocken auf irgendeine Weise reagierte. Sie musste gewusst haben, dass er mehr war als ein einfacher Stein.
    Finden wir heraus, was er will und was er kann , schlug der Koordinator vor. Für ihn musste der Vorgang weit weniger überraschend sein, war er doch selbst ein Wesen aus einem halborganischen Baustoff.
    Hunger… , formulierte der Stein erneut. Und dann: Glanz… brauche… den Glanz!
    Ich verstehe nicht, was du meinst , antwortete Crow in Gedanken. Er trat noch näher an Mutter heran. Die Wachen ließen ihn gewähren, solange er nicht versuchte, den Stein zu berühren. Kannst du es zeigen? Kannst du mir ein Bild von dem senden, was du willst?
    Es schien ihm, als würde sich ein leichter Schleier über seine optische Wahrnehmung legen. Wie ein weicher Nebel, der sich über das Bild des Steins schob. Wie in einer Vision sah er mehrere menschliche Hände, die sich dem Stein näherten. Als sie die Oberfläche

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