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299 - Das letzte Duell

299 - Das letzte Duell

Titel: 299 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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zerfließendem Quallenleib.
    Nicht weit entfernt von den beiden Titanen glaubte Jenny den blonden Schopf eines Mannes zu sehen; eines Mannes, den sie kannte - viel zu gut kannte. »Matt…«, stöhnte sie. »Musstest du ausgerechnet heute hier wieder auftauchen?«
    Doch wer sprang dort die Geröllhalde herab? Es war Ann!
    Plötzlich schien es Jenny, als würde eine Kraft von dem unerreichbaren Stein ausgehen; als würde Mutter zu ihr sprechen. Und sie sagte ihr, was zu tun war.
    »Ann!«, krächzte sie. Ihre Tochter lief auf Matt zu, natürlich, auf wen sonst? War sie denn blind für die Gefahr, die von Kroow und dem Ungeheuer ausging?
    Hinter ihr tauchte jetzt Rulfan auf dem Geröllhaufen auf! Er verfolgte Ann!
    »Ann!«, rief Jenny mit schwacher Stimme. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und wiederholte es lauter: »Ann! Hierher, Ann!« Und tatsächlich wendete ihre Tochter den Kopf und blieb stehen. War sie erschrocken, ihre geliebte Mom verletzt und hilflos zwischen den Hallentrümmern liegen zu sehen? Hoffentlich war sie erschrocken. »Komm her zu mir, Ann!«, rief Jenny. »Ich brauche dich!«
    Ann wirkte unsicher, warf einen Blick auf die ungeheuerlichen Titanen, spähte über sie hinweg zu ihrem Vater, und dann - wahrhaftig! - rannte sie der zerstörten Halle entgegen, sprang auf den breiten Fahrweg und kam auf Jenny zu. Der Abstand zu Rulfan wurde immer kleiner.
    »Es wird alles gut, meine Kleine!«, rief Jenny ihrer Tochter entgegen. »Komm her zu mir! Komm zu deiner Mom!«
    Ann warf sich eben ihr auf die Knie, beugte sich über sie und schlang ihre Arme um ihren Hals. »Jenny-Mom! Was ist mit dir?«
    Jenny schrie auf vor Schmerz. »Vorsicht, mein Schatz - ich bin verletzt, meine Beine…« Sie zog die Stirn ihrer Tochter an ihre Lippen und küsste sie. »Ich bin ja so froh, dass du da bist! Wie sehr habe ich dich vermisst!«
    Ann weinte laut und konnte nicht aufhören, sie zu küssen. »Wir müssen Dad helfen!«, schluchzte sie. »Sonst bringen die Monster ihn um!«
    Rulfan näherte sich ihnen. Jenny vermied es, zu Mutter zu schauen. Wusste der Albino, was da nur sieben Schritte entfernt lag? Äußerlich sah Mutter aus wie ein gewöhnlicher Stein, und seit ihre Kräfte geschwunden waren, glühte sie auch nicht mehr in rötlichem Licht.
    Rulfan ging vor ihr in die Hocke. »Wie geht es dir, Jenny?«
    »Meine Beine sind gebrochen, Rulfan«, entgegnete sie und beobachtete ihn genau. Er würdigte Mutter keines Blickes. Er weiß nicht, dass ich sie zum Schacht bringen wollte! , frohlockte Jenny Jensen in Gedanken. Laut sagte sie: »Aber das ist jetzt unwichtig. Du musst Matt helfen, hörst du?«
    Der Albino sah sie halb kritisch, halb verblüfft an. »Bist du wieder… normal?«, fragte er misstrauisch.
    Trotz der Schmerzen versuchte Jenny zu lächeln. » Mutter hat keine Macht mehr über uns, wenn du das meinst! Ich glaube, Aruula hat sie zerstört.«
    Rulfan atmete erleichtert auf. »Wudan sei Dank!«
    »Und jetzt kümmere dich um Matt, Rulfan!«, drängte Jenny. »Du musst ihm beistehen! Danach kannst du dich um mich kümmern. Um uns .« Sie hielt ihre Tochter fest und sah dem Albino fest in die Augen.
    Rulfan nickte, zog eine Laserpistole und machte kehrt. Jenny sah ihm hinterher und ein Lächeln huschte über ihr schmerzverzerrtes Gesicht.
    ***
    Der Driller in Matts Faust zitterte. Über den Waffenlauf hinweg beobachtete er den Kampf der ungeheuerlichen Titanen. Der tobte keine zwanzig Schritte entfernt von ihm, und es sah ganz so aus, als würde er sich seiner Entscheidung nähern.
    Der ZERSTÖRER und das Crow-Monster rangen zwar noch miteinander und wälzten sich im Staub des Fahrwegs, doch der monströse Tentakelmann hatte die atlantische Kreatur mittlerweile fast vollständig bedeckt und eingehüllt. Nun zog sich das bionetische Gewebe um den ZERSTÖRER zusammen. Darüber ragte General Crows Schädel auf - sein hartes, böses Gesicht drohte jeden Moment zu zerfließen.
    Ein grausiger Anblick, zumal der wabernde Hals unter dem Kahlkopf sich mal streckte und mal bis unter das Kinn schrumpfte und Crows Mienenspiel innerhalb kürzester Zeit zwischen rasender Wut, grenzenlosem Schmerz und loderndem Irrsinn wechselte.
    Der ZERSTÖRER unter ihm wehrte sich mit aller Kraft. Matt konnte die Konturen des zuckenden Hammerschädels unter der bionetischen Gewebedecke erkennen, die Umrisse der stoßenden und zuckenden Läufe des gepanzerten Killerwesens.
    Noch hegte Matt Drax die Hoffnung, dass beide Monstren sich

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