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310 - Auf gewagtem Kurs

310 - Auf gewagtem Kurs

Titel: 310 - Auf gewagtem Kurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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unterbrochen. Mehrere Barbaren zeigten auf das Shuttle und gestikulierten wild. Einige der Kriegerinnen jubelten.
    Matt schoss. Er traf die Brust des Mannes mit dem Blasrohr. Der Getroffene sank in sich zusammen. Die Barbaren, die das Netz geworfen hatten, wichen zurück. Doch noch immer standen Juneeda und Tumaara im Mittelpunkt der Angriffe.
    Während die Barbaren die Flucht ergriffen, blieben die Nordmänner standhaft. Im Zoom erkannte Matt ihre verunstalteten Körper. Er glaubte Blut zu sehen, das über Tumaaras Schulter floss. Hastig setzte er den Driller erneut an und zielte auf die Angreifer. Das Geschoss verfehlte sie, doch die Explosion am Boden schreckte auch diese Kämpfer auf und schien sie aus ihrer Raserei zu bringen. Rasch löste Matt erneut aus und trieb die Feinde Tumaaras davon.
    Matt glaubte plötzlich, zwei Gruppen unter den Nordmännern ausmachen zu können. Einige wenige wirkten nicht so panisch wie der Rest. Sie waren im Verhältnis auch besser ausgestattet. Besonders ein dürrer Kerl mit missgestaltetem Gesicht stach ihm ins Auge. Er schien seine Männer zum Kampf bewegen zu wollen, doch für den Großteil der Barbarensöldner und Nordmänner gab es kein Halten mehr. Sie flohen in Richtung ihrer Festung.
    Matt ließ den Driller sinken. Die Munition war verbraucht. Selbst wenn er noch hätte schießen wollen, er konnte es nicht mehr.
    »Und jetzt?«, fragte Xij Hamlet heiser.
    »Flieg näher an Aruula heran. Ich will sehen, wie sie auf mein Eingreifen reagiert. Vielleicht können wir doch noch zu einer Übereinkunft kommen.«
    Das Shuttle glitt in die gewünschte Richtung. Mit Erleichterung sah Matthew, dass sich seine ehemalige Gefährtin langsam aufrappelte. Auch sie schrie Befehle. Offensichtlich beabsichtigte sie, die Fliehenden zu verfolgen. Matt suchte ihren Blick. Er hielt den Atem an. Gleich würde sich zeigen, ob es für ihn und Aruula noch Hoffnung gab.
    ***
    Grao’sil’aana stand schwerfällig vom Boden auf und zerriss das Netz, das man auf ihn geworfen hatte. Das Gift wirkte in ihm und machte ihn träge, doch zum Glück hatten ihn nur zwei Pfeile aus den Blasrohren getroffen, nachdem der Kampf und die ständige Abwehr ihn geschwächt hatten. Wären es mehr gewesen, hätte er sein Leben verloren. Denn dann wäre er bewusstlos geworden und damit ein leichtes Opfer für die Feinde.
    »Verfolgt sie!«, herrschte er Juneeda an, die sofort mit einer Gruppe Kriegerinnen hinter den Feinden her hetzte. Inzwischen lag eines der Katapulte mit dem Wurfarm nach unten über dem Graben. Zwar leckten die Flammen an der Unterplatte, doch mit einem schnellen Spurt gelang es den Kriegerinnen, das Hindernis unbeschadet zu überwinden.
    Er hob den Blick und sah zu dem Shuttle, das ein Stück vor ihm und gut zehn Meter über dem Boden schwebte. Der Lärm, den es verursachte, war ohrenbetäubend. Sand und Erde wurden aufgewirbelt. Und über diesem Getöse stand im Cockpit der ehemalige Erzfeind der Daa’muren, Mefju’drex.
    Graos Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen, als er begriff, dass Drax ihn gerettet hatte. Ausgleichende Gerechtigkeit; auch er war bereits der Retter dieses Mannes gewesen, zweimal sogar.
    Das Shuttle senkte sich. Grao registrierte, dass Mefju’drex ihn abwartend anstarrte, als wollte er ihn hypnotisieren. Der Primärrassenvertreter glaubte immer noch, seiner Ex-Geliebten Aruula gegenüberzustehen.
    Der Daa’mure klopfte sich den Dreck aus den nachgebildeten Haaren und tat, als hätte er das Shuttle noch nicht gesehen. Blitzschnell ging er alle Optionen durch. Wenn er auch nur einen Hauch von Dankbarkeit zeigte, würde der Commander landen. Das konnte nicht in seinem Sinne sein.
    Er hob den Kopf und sah Mefju’drex direkt an. Ihre Blicke trafen sich. Dann ließ Grao seine Hand hinaufwandern und zeigte mit aller Deutlichkeit eine Geste, als wollte er seinem Gegenüber den Hals abschneiden. In seinen Blick legte er den düsteren Hass, den er spürte, wenn er an Bahafaas Mörder dachte.
    Eine Weile schwebte das Shuttle noch in fast greifbarer Nähe. Dann glitt es aufwärts. Matthew Drax trat den Rückzug an.
    Erleichtert drehte Grao sich nach den unverletzten Kriegerinnen um. »Wir werden zur Festung ziehen, mit den Geschützen! Jeder Mann, der sich dorthin verkrochen hat, soll noch an diesem Tag sterben!«
    Gut vierzig Frauen kamen an seine Seite. Sie zogen Richtung Malmee. Grao’sil’aana hatte nicht vor, auch nur einen einzigen überlebenden Nordmann entkommen zu

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