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324 - Eine neue Chance

324 - Eine neue Chance

Titel: 324 - Eine neue Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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ist – und davon müssen wir ausgehen –, sind die Auswirkungen jetzt schon katastrophal.«
    Er dachte an Quart’ol und Gilam’esh zurück, seine Hydriten-Freunde. Sie hatten schließlich – noch vor dem Schuss – unter dem zunehmenden Druck des Streiters die Flucht durch ein Zeitportal angetreten, das in eine Unterwasserwelt führte. Ganz offensichtlich ebenfalls eine Parallelwelt, denn was immer sie dort erreicht und verändert hatten, es gab keine Auswirkungen auf diese Zeitlinie.
    Auch der Marsianer Vogler hatte massiv unter dem Nahen des Streiters gelitten und war nicht mehr bei klarem Verstand gewesen. Zuletzt war er ohne Ausrüstung hinaus ins ewige Eis gerannt, und Clarice Braxton war ihm gefolgt. Vielleicht lebten die beiden noch und konnten gerettet werden – wenn erst der Streiter vernichtet war.
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.« Xijs Stimme klang gedrückt. »Es muss weltweit zu schlimmen Folgen gekommen sein, schon lange bevor der Streiter die Erde zerstört hat.«
    »Zerstören wird «, korrigierte Matt. »Wenn wir es nicht verhindern...«
    ***
    Sie erreichten die Energiespeicher des Flächenräumers. Matt setzte das Superior Magtron auf einem bionetischen Vorsprung der Wand ab und nahm sich die Kette mit dem Schlüssel vom Hals. Er sah zu Xij. »Trägst du irgendwelche metallischen Gegenstände bei dir? Dann leg sie jetzt besser ab.«
    Xij tastete sich ab und schüttelte dann den Kopf. »Nichts. Das Gürtelschloss ist aus Alu, wenn ich mich nicht irre.«
    Nachdem Matt den Schlüssel ins Schloss eingeführt und gedreht hatte, erwachte das unscheinbar wirkende Gerät zum Leben. Es summte kaum vernehmlich. Gebannt sah Matt zu, wie die Speicherzellen reagierten und ein bläulicher Schimmer darüber lief. Es schien zu funktionieren: Die Aufladung, die sich sonst aus dem Erdmagnetfeld speiste, war initiiert.
    »Es klappt!«, stieß Xij erleichtert aus.
    »Alles andere wäre extrem enttäuschend gewesen nach all der Mühe«, merkte Grao’sil’aana lakonisch an. »Aber wie lange wird der Ladeprozess dauern?«
    Matt verzog den Mund. »Dazu gibt es noch keine Erfahrungswerte. Auf jeden Fall wesentlich kürzer als sonst.«
    Im »Leerlauf« des Flächenräumers hatte es bislang jeweils tausend Jahre gedauert, bis sich die gefüllten Waben auf einen Schlag entladen und dadurch jeweils eine Zeitblase erschaffen hatten. Und seitdem der Komet »Christopher-Floyd« vor gut fünfhundert Jahren die Pole verschoben hatte, reichte das Erdmagnetfeld kaum noch bis hierher.
    Im ersten Anlauf hatten sie das durch einen Konverter aus marsianischer Fertigung kompensiert, aber die Aufladung war zu langsam vonstattengegangen. Mit dem Magtron verfügten sie nun endlich über genügend Power. Hoffte Matt. Wenn sie die Waffe nicht in knapp drei Stunden schussbereit machen konnten, war auch dieser Versuch zum Scheitern verurteilt.
    Matt rief sich in Erinnerung, wo genau sie sich vor der Flucht durch die Zeitblase aufgehalten hatten.
    Xij war bei Grao in der Schleuse des Flächenräumers gewesen, Vogler und Clarice draußen im Eis, Takeo und er in dem Abschnitt, den sie die »Zentrale« nannten: der Gang zwischen der leeren Koordinator-Mulde und dem Bildschirm der Zieloptik. Dort war Takeos massiger Androidenkörper über ein breites Kabel mit der Koordinatormulde verbunden gewesen. Der Maschinenmensch bildete die Schnittstelle und ersetzte den bionetischen Koordinator, der die Anlage früher verwaltet hatte.
    Aber Takeo hat sich von der Schnittstelle gelöst, kurz bevor ich nach der neuen Zeitblase gesehen habe , fiel es Matt siedend heiß ein. Er stieß einen Fluch aus.
    Xij fuhr erschrocken zu ihm herum. »Was ist? Macht das Ding Probleme?« Sie sah auf das Superior Magtron.
    »Nein, es ist Takeo«, stieß Matt aus. »Er löst sich jeden Moment von der Anlage. Die Zielkoordinaten sollten noch auf die Mondbasis eingestellt sein, aber ich bin nicht sicher, ob wir den Schuss ohne Takeos Ankopplung ausführen können. Wenn er die Energiezufuhr unterbricht und alles abschaltet, haben wir ein ernstes Problem. Es wird dauern, die Anlage wieder hochzufahren.«
    »Verdammter Mist«, entfuhr es Xij. »Was machen wir?«
    Matt sah zu Grao’sil’aana. »Wir teilen uns auf. Xij, du überwachst das Aufladen der Speicherwaben. Grao, du kommst mit mir. Wir versuchen, Takeo aufzuhalten.« Er wartete die Zustimmung der beiden nicht ab und lief los.
    Grao’sil’aana folgte ihm. Im Laufschritt machten sie sich auf den Weg durch

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