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0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tagsüber schlief er dort, wo Ratten, Mäuse und anderes Getier seinen Unterschlupf gefunden hatte. In der Nacht aber, wenn kein Sonnenstrahl die Erde berührte, war er unterwegs.
    Dann kroch er aus der tiefen Dunkelheit hervor wie ein Wurm, um in der Finsternis auf Beutejagd zu gehen. Er suchte nicht irgendeine Beute, nein, es mußte schon eine besondere sein – Menschen! Denn sie besaßen etwas, das ihm ein schreckliches Dasein garantierte und am Leben erhielt.
    Blut!
    Menschenblut mußte er haben, er mußte es trinken, schlürfen, um den Motor wieder in Schwung zu bringen. Er liebte das Blut, denn der alte Fluch galt auch jetzt.
    Vampire brauchen Blut!
    Zumbra hieß er. Ein Name, der leicht behalten werden konnte und einen gewissen Klang besaß. Viele kannten Zumbra, nur wußten sie nicht, was sie mit ihm anstellen sollten.
    Für die einen war er ein harmloser Spinner, für die anderen aber ein gefährlicher Vampir.
    Doch wer glaubte schon an Vampire?
    Die beiden Killer auch nicht, die in der dunklen Mercedes-Limousine hockten, so daß sie in der finsteren Nacht kaum zu sehen waren. Sie waren Profis und hatten in ihrer Laufbahn schon einige dieser Aufträge glatt durchgeführt.
    Für die IRA hatten sie ebenso gekillt wie für einen deutschen Konzernchef und einen englischen Adeligen. Dabei gehörten sie zu der verschwiegenen, aber teuren Sorte.
    20.000 Pfund nahm jeder von ihnen. Das war kein Pappenstiel. Dafür garantierten sie auch glatte Arbeit.
    Ihre Namen waren Efrim Täte und Gunnar Clear. So verschieden, wie die Namen sich anhörten, sahen sie auch aus. Efrim war schwarzhaarig und klein. Der blonde Gunnar, dessen Großeltern aus Norwegen eingewandert waren, konnte in jeder germanischen oder nordischen Sage den Helden spielen, so hochgewachsen war er.
    Täte schaute auf die Uhr. »Es wird Zeit«, sagte er.
    Gunnar nickte. Im Dunkeln tastete er nach seiner Waffe. Es war ein schwerer Revolver, auf dessen Mündung ein Schalldämpfer steckte. Mit der Handfläche strich er so sanft über den Lauf, als wäre dieser der glatte Schenkel einer Frau.
    »Laß ihn stecken«, sagte Efrim leise. »Wir brauchen ihn nicht.«
    »Hör auf!«
    »Wirklich, Mann.«
    Gunnar brachte ein Grinsen zustande. In seinem Gesicht wirkte es irgendwie hölzern. »Du glaubst doch nicht den Quatsch, den dir der Typ erzählt hat.« Wenn sie jemand mit Typ bezeichneten, dann war es stets der Auftraggeber.
    »Er muß es wissen.«
    »Okay, Täte, nimm du den komischen Stock mit. Ich stecke trotzdem meinen Engelmacher ein und verlasse mich auf ihn im Notfall.«
    »Es ist kein Stock, es ist ein Pfahl. Und er besteht aus Eichenholz.«
    »Was ist das für ein Unterschied?«
    »Ganz einfach. Eichenpfähle killen Vampire. Wenn du sie ihnen ins Herz stößt, ist es aus.«
    »Ach so.« Gunnar lachte nur kurz. »Und du glaubst an dieses Märchen?«
    »Was soll ich tun? Der Auftraggeber hat es gesagt. Und noch etwas kommt hinzu. Meine Mutter stammt aus dem europäischen Teil der Türkei. Sie hat sehr wohl etwas Balkanmentalität. Früher hat sie uns von ihrem Großvater berichtet, der viel auf dem Balkan herumgereist ist.«
    »Da hat er Dracula gesehen, wie?«
    »Den nicht gerade, doch er glaubt an Vampire. Viele haben ihm davon berichtet.«
    »Sonst noch was?«
    »Reicht das nicht?«
    Gunnar winkte ab. »Ich habe schon manchen umgelegt, aber noch nie mit einem angespitzten Eichenpflock.«
    »Das erledige ich schon.«
    »Wie großzügig von dir.«
    Efrim schüttelte den Kopf. »Du solltest nicht spotten, Partner. Wenn es tatsächlich ein Vampir ist, mit dem wir es zu tun bekommen, wird es nicht leicht.«
    »Mann, das ist ein Zwerg!«
    »Und ein Blutsauger.« Täte fuhr über seinen Hals, als könnte er dort bereits die kleinen Bißwunden spüren.
    Gunnar Clear amüsierte sich. »Mit einem Gnom werden wir noch fertig, oder nicht?«
    »Im Normalfall ja.«
    »Hör auf, Täte! Steig lieber aus und zeig mir den Weg. Ich will es hinter mir haben.«
    »Nervös?«
    »Nein, durstig.«
    Täte nickte. Er kannte seinen Partner. Nach jedem Auftrag trank er eine Flasche Whisky. Das mußte bei ihm so sein, sonst hielt er den Streß nicht durch.
    Sie standen in einem sehr unübersichtlichen Gelände. Die hügelige Form gab ihnen Deckung genug. Nicht weit entfernt, wo der schmale Pfad nicht mehr weiterführte, begannen die alten Höhlen. Dort sollte derjenige hausen, den sie zu töten hatten.
    Zumbra, der Zwerg.
    Ein Gnom, eine lächerliche Gestalt mit einem

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