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328 - Flucht aus dem Sanktuarium

328 - Flucht aus dem Sanktuarium

Titel: 328 - Flucht aus dem Sanktuarium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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durchdringen.
    Es konnte doch nicht sein, dass er hier nicht weiterkam, den Ausstieg schon dicht vor Augen!
    Verbissen versuchte er es erneut. Und glitt wieder ab.
    Verzweiflung vertrieb jede Zuversicht aus Grao’sil’aanas Hirn. Wieder und wieder suchte er einen Weg in die Schleimschicht hinein. Wie ein flächendeckender Pilzorganismus bedeckte sie den oberen Teil der Hohlweltkuppel, und wenn der Daa’mure sie doch einmal durchdrang, spürte er darunter porösen Stein, an dem er niemals Halt finden würde. Der Schleim war offenbar so aggressiv, dass er die oberste Felsschicht mürbegemacht hatte.
    Es hatte keinen Sinn.
    Zu Tode enttäuscht kehrte Grao’­sil’aana um.
    Der Rückweg zum Waldgrund der Hohlwelt gestaltete sich nicht besonders schwierig: Grao’sil’aana ließ sich fallen, nahm wieder die Form des altbekannten Rochens an und glitt hinab.
    Einigen Wenigen seines Volkes war es gelungen, sich aus eigener Kraft in die Lüfte zu schwingen. Grao verfluchte den Umstand, dass er das nie geschafft hatte.
    Unten angekommen nahm er wieder seine Echsengestalt an und ruhte ein wenig aus. Der Aufstieg hatte ihn viel Kraft gekostet. Die Enttäuschung außerdem.
    Über zehn Stunden hielt er sich inzwischen im Sanktuarium auf, schätzte er. Gab es hier eigentlich keinen sichtbaren Tag-Nacht-Rhythmus? Es sah nicht danach aus.
    Als er wieder genug Kraft in den Gliedern spürte, legte er die Munitionsgurte an, steckte Lampe und Messer hinein und hängte sich das Schnellfeuergewehr um die Schulter. Seine Beine fühlten sich bleiern an, als er in den Dschungel eindrang. Und da beschlich es ihn wieder: das klare Gefühl, von irgendjemandem beobachtet zu werden.
    Grao’sil’aana versuchte es zu ignorieren.
    ***
    Im Nordosten Südamerikas, April 2528
    Fast geräuschlos glitt das Mondshuttle hoch über einer grauen Wolkendecke durch den nächtlichen Himmel. Seine Außenhaut schimmerte kalt im Mondlicht und ein wenig erinnerte es an einen fliegenden Fisch, der über die Gischt des Meeres hinweg segelte. Im Innern des Raumschiffes prüfte der Pilot Matthew Drax die Anzeigen auf dem Bildschirm der Konsole. Das Shuttle befand sich in achttausend Metern Höhe. Die Außentemperatur betrug knapp über null Grad und der Luftdruck blieb konstant. Aufregendere Informationen hatten die Apparaturen nicht zu vermelden.
    Seufzend lehnte sich Matt zurück. Er war müde und es fiel ihm schwer, die Augen offen zu halten. Vielleicht sollte er einfach den Autopiloten einschalten. Nur eine kleine Mütze Schlaf! Sie waren spät aufgebrochen aus Kourou. Inzwischen war es weit nach Mitternacht.
    Sein Blick glitt neidvoll über die schlafende Frau im Kopilotensitz: Xij. Eingerollt wie eine Katze vor dem Kamin. Zärtlich strich Matthew ihr über den blonden Haarschopf. Sie schnurrte sogar wie ein Kätzchen, während sie schlief. Grinsend fischte Matt eine Decke unter dem Sitz hervor und breitete sie über den schmalen Körper der Liebsten.
    In seinem Rücken hörte er, wie Miki Takeo sich am Ortungsgerät zu schaffen machte. Ein leises Klackern ertönte, während die Plysteroxfinger des Androiden etwas in die Tastatur eingaben.
    Matt drehte den Pilotensitz und betrachtete seinen Begleiter: Der wuchtige Maschinenmann nahm fast die Hälfte des Cockpit-Innenraums ein. Im dunklen Gesichtsvisier seines eckigen Schädels spiegelte sich in regelmäßigen Abständen ein rot aufflammender Punkt. Es handelte sich um das Signal des Peilsenders, das sie verfolgten. Miki Takeo hatte ihn in Kourou an einer MPi angebracht, die zusammen mit anderen Waffen von den Schlangenmenschen geraubt worden waren. Laut seinen Berechnungen befand sich der Sender inzwischen in Cancún, Mexiko. Seit dem Start hatte sich das Signal nicht weiterbewegt. Vermutlich befand sich in Cancún der Unterschlupf der Schlangenmenschen.
    Während Matt sich wieder dem Frontfenster zuwandte, dachte er an die unerfreuliche Begegnung mit diesen seltsamen Wilden und ihren fliegenden Schlangen. Die fremden Krieger hatten vor Wochen den Stützpunkt der Fremdenlegionäre in Kourou überfallen und eine Handvoll automatischer Waffen erbeutet. So blitzartig sie aufgetaucht waren, so schnell verschwanden sie auch wieder. [1]
    Matt, der mit seinen Gefährten den Legionären zur Hilfe gekommen war, war beim Kampf von einer der Schlangen gebissen worden, die ihre Besitzer wie Schmuck um den Hals trugen. Außerdem hatte er deutlich gespürt, wie jemand seine Gedanken zu belauschen versuchte.
    Diese Fragen

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