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335 - Der verlorene Sohn

335 - Der verlorene Sohn

Titel: 335 - Der verlorene Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Westküste nach Campeche – wo das Mondshuttle von einer EMP-Ladung getroffen wird und abstürzt!
    Auf der Flucht, bei der sie Takeo in einem Schlammloch zurücklassen, geraten Matt und Xij in die Gewalt eines Indiostammes, deren Mitglieder ebenso verzerrt sind wie die Umgebung. Als sie fliehen können, ist das Shuttle verschwunden und sie werden von den Robotern eines mysteriösen »Großen Herrn« geschnappt. Er ist einer der Archivare, der 2521 hier strandete und das Schlangengift zum Überleben braucht, obwohl es sein Denken verändert.
    Durch einen Hirnscan bei Matt erfährt der Archivar vom Magtron. Er will es haben, um das Tor in seine Dimension zu öffnen! Mit dem Shuttle fliegt er nach Schottland, wo Rulfan den Supermagneten für Matt aufbewahrt. Dort rettet er Aruula vor zwei gedungenen Mörderinnen, die von der neuen Königin der 13 Inseln ausgeschickt wurden. Zum Dank hilft sie Samugaar, wie sie ihn nennt, das Magtron zu erlangen – das ihm aber nichts nutzt ohne den Schlüssel, den Matt um den Hals trägt. Heimatlos geworden, schließt Aruula sich ihm an.
    In der Zwischenzeit befreit der wieder erwachte Miki Takeo seine Gefährten und sie können sich getrennt absetzen, bevor der »Große Herr« zurückkehrt. Miki nimmt Kurs auf Amarillo, um ein altes Vorhaben in die Tat umzusetzen...

Die Lichtbahnen erfassten seinen Dad. Keran schirmte seine Augen ab und lugte durch die gespreizten Finger. An der Seite des Flugwagens öffnete sich ein rechteckiger Bereich. Maschinen sprangen heraus. Maschinen auf zwei Beinen. Sie trugen klobige Lichtgewehre.
    »Alles wird gut«, flüsterte seine Mutter erneut, bevor sie haltlos zu schluchzen begann. Ihre Arme umklammerten Meg und ihn wie einen Schraubstock.
    Die Maschinen hielten inne. Ihre leblosen Augen starrten mitleidlos in die Nacht. Nach Augenblicken des Schweigens brachen sie die Stille mit den Worten: »Das Fleisch muss brennen!«
    Im nächsten Moment spien ihre Waffen tödliche Strahlen in die Nacht.
    Du bist flink wie ein Gerul, sagte Vater immer zu Meg. Jetzt bewies sie, dass er damit recht hatte: Mit einem Satz sprang sie hinter den aufgeschichteten Kistenstapel, der an der linken Hauswand bis zum Dach aufragte.
    Kerans Dad begann markerschütternd zu schreien, als ihn einer der Laserstrahlen streifte und seine Kleidung in Brand setzte. Gierig leckten die Flammen über Hose, Hemd und Haut.
    »Geh zu deiner Schwester!«, rief seine Mutter, während sie gleichzeitig vorstürmte und versuchte, die Flammen mit ihrer Weste zu ersticken.
    Fahrig wischte sich Keran die Tränen vom Gesicht. Sein Dad sah Tränen nicht gern. Ein echter Mann weint nicht, sondern bekämpft Angst und Schmerz mit grimmiger Entschlossenheit, sagte er stets.
    Einer der Laserstrahlen traf seine Mutter am Kopf, während sie mit ihrer Weste noch immer versuchte, die Flammen auf dem jetzt reglosen Körper seines Vaters zu löschen. Für einen Moment wirkte sie überrascht, dann kippte sie nach vorne. Bewusstlos lag sie am Boden, während das Feuer über ihre Haare züngelte und auf ihre Kleidung übergriff. Innerhalb weniger Augenblicke brannten beide Eltern lichterloh.
    Keran roch verbranntes Fleisch und schmorendes Haar. Gebannt starrte er auf die Leiche seiner Mum, die ihm noch gestern vorm Zubettgehen liebevoll über den Kopf gestreichelt hatte. Und auf seinen Vater, an dessen Seite er seinen ersten Andronenritt absolviert hatte. Das Feuer fraß ihr Leben und mit ihnen die schönen Erinnerungen. Zurück blieb nur ein dumpfes Pochen tief in seiner Brust.
    Hinter den züngelnden Flammen schoben sich die zweibeinigen Maschinen näher. Ihre goldene Haut glänzte im Widerschein des Feuers.
    »Komm endlich!«, rief Meg panisch. Auch ihr Gesicht war tränennass. Doch wie immer behielt sie einen kühlen Kopf. Behände sprang sie neben Keran, ergriff seinen Arm und zerrte ihn davon. »Die Hitze der Flammen stört die Zielsensoren der Androiden. Wir müssen abhauen, sonst enden wir wie Mum und Dad.«
    Was meinte sie mit »Zielsensoren«? Unwichtig. Sie mussten verschwinden. Die zweibeinigen Maschinen kannten keine Gnade. Sie besaßen weder Herz noch Seele.
    Sein letzter Blick zurück galt den Maschinenwesen. Die Androiden , wie Meg sie nannte, verharrten dicht beim Feuer. Aus irgendeinem Grund nahmen sie nicht die Verfolgung auf. [1]
    »Dafür lasse ich euch bezahlen«, flüsterte er. »Eines Tages kehre ich zurück.«
    Endlich hörten seine Tränen auf zu fließen. Gemeinsam mit Meg rannte er in

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