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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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eigentlich nach Hause zurückkehren konnte. Ich war fest davon überzeugt, daß die Lähmung nur vorübergehend wirken würde. Nicht mehr lange, und ich würde wieder auf den Beinen sein und den kleinen Vorfall verdrängt haben. Dabei muß ich zugeben, daß ich trotz Mevancys kissenkämpferischer Neigungen mein untätiges Herumliegen irgendwie genoß. Sie war ein seltsames Mädchen. Ihr Gesicht zeigte keine auffällige Schönheit, doch es war voller Leben. Ihre Nase wies eine hübsche Form auf, dafür war ihr Mund zu großzügig geraten, um wirklich schön zu sein. Sie hatte kleine weiße Zähne. Was die Augen anging, so wirkten sie dunkel und unergründlich. Ihr dunkles Haar, aus dem ich die Funken herausgeschlagen hatte, wurde gewöhnlich von einem schlichten Leinenband zusammengehalten. Sie trug meistens eine geschlitzte Tunika, darunter eine enge Hose. Die Arme der Tunika waren über die ganze Länge mit Schnallen geschlossen, die ihr ein übertriebenes Renaissance-Aussehen verliehen. Die durch die ovalen Öffnungen sichtbare Haut wirkte ungewöhnlich, beinahe körnig, doch war ihre Gesichtshaut natürlich und echt, seidig glatt und wies keinerlei Narben oder Entstellungen auf.
    Die kregischen Rassen, die dem irdischen Homo sapiens entsprechen, werden Apim genannt. Ich war nicht sicher, ob die seltsame Mevancy ein Apim war. Im Augenblick aber fand ich das völlig unwichtig – es sei denn, sie entstammte einer Rasse, die den Kannibalismus pflegte.
    Ins Zimmer zurückkehrend, arbeitete sie ruhig und zielstrebig und ließ sich von ihrer konzentrierten Tüchtigkeit nicht ablenken. »Meister Cardamon wird uns in seiner Karawane mitnehmen, wir müssen sofort aufbrechen.« Sie starrte mich an. »Wenn du nicht mitwillst, blinzele zweimal.«
    Ich versuchte nicht zu blinzeln.
    »Schön.« Sie wandte den Kopf ab. »Nafty! Pondo! Kommt und holt ihn!«
    Ich sah nur den Rücken eines der beiden Träger, die mich mitsamt dem Bett aus dem Raum beförderten. Bei Krun! Mevancy hatte Nath das Bett abgekauft und nahm es samt Inhalt mit. Meine Lederkleidung lag säuberlich zusammengefaltet am Fußende, Rapier und Main-Gauche baumelten an einem Bettpfosten neben meinem Kopf. Sie erweckten Aufmerksamkeit, weil sie den Hiesigen offenbar als exotische Waffen bekannt waren. Ich selbst trug nur meinen alten scharlachroten Lendenschurz. Soweit ich wußte, war mein am Gürtel hängender Geldbeutel von Mevancy nicht angerührt worden. An diesem Gürtel hing außerdem die Scheide mit dem Seemannsmesser.
    Wie wir so die Treppe hinabschwankten und uns unter blauem Himmel durch die Straßen zum Drinnik der Reisenden bewegten, beschäftige ich mich zum wiederholten Male mit den Gründen der Herren der Sterne, mich bekleidet und bewaffnet abzusetzen – eine Vorgehensweise, die ich bisher eher selten erlebt hatte. Rafael, der bei dem Brand umgekommen und, wie ich hörte, inzwischen anständig begraben worden war, hatte seinen Auftrag vermutlich ebenfalls bewaffnet und bekleidet und mit Geld versehen antreten können. Nun ja, er war gut beraten gewesen, sich mit Mevancy zusammenzutun, denn es lag auf der Hand, daß es diese junge Dame gewohnt war, ihren Willen durchzusetzen, und daß sie außerdem die Mittel dazu besaß.
    Wenn Mevancy, wie ich ahnte, keine reine Apim war, machte das keinen Unterschied. Kam es auf Kregen zu Beziehungen zwischen den Rassen, ging es den meisten Kregern nur darum, ob wahre Liebe im Spiel war. Natürlich gab es hier auch Zyniker, die ihre Einstellung von allgemeinen Vorurteilen herleiteten.
    Das Treiben auf dem Drinnik der Reisenden war wie immer laut und lebhaft. Staub wallte zu den Zwillingssonnen auf. Am Himmel zeigte sich keine Wolke. Die Dinge, die um mich herum vorgingen, standen mir in aller Klarheit vor dem inneren Auge.
    Die Karawane, der Meister Cardamon vorstand, sollte nach Westen ziehen. Die Stadt Larishsmot, in der wir uns befanden, war mehr als eine Karawanserei. Karawanen machten hier Rast, um Reparaturen durchzuführen und Vorräte einzukaufen und sich auf die nächste Etappe der Reise vorzubereiten. Außerdem wurde die Zeit genutzt, um sich zu entspannen und zu vergnügen, so gut es gelang.
    Ein Schatten fiel über mich, und ich machte Mevancys Gestalt aus, die sich als Silhouette vor dem Licht abhob. Sie ritt eine Zorca. Ich war erleichtert, daß in diesem Land Zorcas bekannt und sicherlich auch beliebt waren (für mich wie für viele andere Kreger ist die Zorca die Königin der Reittiere).
    »Du

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