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39 - Satan und Ischariot III

39 - Satan und Ischariot III

Titel: 39 - Satan und Ischariot III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Schreiber seid Ihr vertraut gewesen!“
    „Nein. Ich verkehrte mit ihm, wie ein Wirt mit seinem Mieter verkehrt.“
    „Aber seine Botschaft habt Ihr doch an die Silverhill ausgerichtet!“
    „Im guten Glauben. Er ist nach St. Louis gefahren und will wiederkommen. Ehe er abreiste, bat er mich, durch meinen Sohn zu erfahren, ob vielleicht drei Männer kommen würden, um Small Hunter zu verdächtigen. Würde der Fall eintreten, so sollte ich es sofort der Dame melden.“
    „Ihr seid dafür bezahlt worden?“
    „Er hat mir allerdings einige Dollars gegeben.“
    „Hm! Das spricht wieder nicht für Euch!“
    „Sir, ich bin arm und muß, um auszukommen, jeden Dollar mitnehmen. Ist es denn gar nicht möglich, mich aus dem Spiel zu lassen?“
    „Schwerlich! Ja, wenn weiter niemand davon erführe!“
    „Ich sage kein Wort, Sir, kein Wort! Lieber laß ich mich zerreißen, als daß ich gegen jemand den Mund öffne!“
    „Würdet Ihr auch gegen meine Kollegen schweigen? Ich könnte Euch nur unter der Voraussetzung schonen, daß Ihr gegen andere schweigt, gegen mich aber aufrichtig seid.“
    „Beides soll geschehen, beides, Sir!“
    „Gut, wollen einmal sehen. Also, wo befindet sich der sogenannte Hudson, welcher bei Euch gewohnt hat?“
    „Ich weiß nicht anders, als daß er mit Small Hunters Diener hinauf nach St. Louis ist.“
    „Ihr habt den Diener gesehen?“
    „Ja; er war einige Male da. Sie sehen einander ähnlich.“
    „Weil sie Brüder sind. Und wo ist der falsche Hunter hin?“
    „Ich habe bis heute gedacht, daß er nach Indien ist, aber vorhin, als ich bei Mrs. Silverhill war, ließ sie ein Wort fallen, auf welches sie wahrscheinlich nicht achtete und aus dem ich nun jetzt schließen möchte, daß er nicht nach Indien ist.“
    „Was war das für ein Wort?“
    „Sie sagte, Mr. Hunter hätte dafür gesorgt, daß sie schnell zu ihm kommen könne. Schnell? Das sagt man doch nicht von Indien!“
    „Allerdings. Wie kam sie denn eigentlich dazu, so ein unvorsichtiges Wort zu sagen?“
    „Das begreife ich auch nicht. Ich ging zu ihr, um mein Versprechen zu erfüllen. Sie empfing mich in einem Zimmer, wo ich ihr die Botschaft ausrichtete. Sie wußte, um was es sich handelte, schien aber die Namen nicht zu kennen, denn als ich dieselben nannte, erschrak sie außerordentlich, zog mich schnell hinaus in den Vorsaal und setzte dort das Gespräch weiter fort. Dann fragte sie mich, ob ich Zeit hätte, gegen Belohnung einen Gang mit ihr zu tun. Ich sagte ja und mußte dann hinaus auf die Treppe, um auf sie zu warten. Sie kam mit ihrer Dienerin; ich mußte einen Koffer tragen. Sie sagte, Old Shatterhand sei in ihrer Wohnung, und sie müsse augenblicklich zu Mr. Hunter, welcher dafür gesorgt habe, daß sie schnell zu ihm kommen könne. So kam sie auf das Wort.“
    „Wo seid Ihr dann mit ihr hingegangen?“
    „Nach dem Great-Union-Hotel; das heißt, ich allein. Sie wartete mit ihrer Dienerin in der Nähe. Ich mußte im Hotel Eisenbahnbillets kaufen.“
    „Welche Billets habt Ihr gekauft?“
    „Das war eine komplizierte Sache. Sie wollte hinüber nach Gainesville, aber auch mit dem allernächsten Zug, mit dem das möglich war, denn sie scheute sich, auch nur eine Stunde in Orleans zu bleiben. Da auf der kürzeren Strecke kein Zug ging, habe ich ihr Billets nach Jackson, Vicksburg, Monroe und Marschall genommen, von da nach Dallas und über Denton nach Gainesville.“
    „Das ist allerdings ein bedeutender Umweg. Sie hätte viel später abfahren können und wäre auf der Strecke jenseits des Flusses dennoch eher in Gainesville angekommen.“
    „Die Angst vor Old Shatterhand trieb sie fort!“
    „Und die Angst hat sie auch gegen Euch geschwätzig gemacht. Habt Ihr sonst noch etwas erfahren können?“
    „Nein, Sir. Ich habe Euch alles gesagt, was ich weiß. Darf ich nun auch hoffen, daß Ihr Nachsicht mit mir habt?“
    „Hm, ich möchte wohl! Ihr werdet also keinem Menschen ein Wort von dem mitteilen, was Ihr mir erzählt habt?“
    „Nicht eine Silbe!“
    „Diese Bedingung stelle ich, denn wenn Ihr gegen andere schwatzt, ist es mir unmöglich, über Euch zu schweigen. Ich werde zunächst weiter forschen. Finde ich, daß Ihr ehrlich gewesen seid, so werde ich Euch nicht in den Mund nehmen; habt Ihr mich aber getäuscht, und selbst wenn es mit einer Kleinigkeit wäre, so könnt Ihr Euch darauf gefaßt machen, auf eine ganze Reihe von Jahren mit Eurem Sohn eingesperrt zu werden!“
    „Wenn das ist, Sir, so

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