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39 - Satan und Ischariot III

39 - Satan und Ischariot III

Titel: 39 - Satan und Ischariot III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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überzeugt, daß sie von ihm ebensogut bedient wurden wie von mir selbst.“
    „Wie stand er sich mit Euern anderen Arbeitern?“
    „Er lebte mit keinem von ihnen auf vertrautem Fuß; er hatte in seinem Verhalten gegen sie etwas, was ihn unnahbar machte, obgleich ich ihn keineswegs als abstoßend bezeichnen kann. Dann, als seine Stellung sich immer mehr besserte, bis er es endlich zum Vorstand des Offices brachte, verstand es sich von selbst, daß er sich noch mehr absonderte.“
    „Wer hatte die Briefe und übrigen Eingänge zu empfangen?“
    „Er. Was ohne mich erledigt werden konnte, erledigte er; das übrige hatte er mir vorzulegen.“
    „So hat er meine beiden Briefe empfangen, geöffnet, gelesen und beantwortet, ohne Euch ein Wort davon zu sagen. Wie alt war er ungefähr?“
    „Er schien am Ende der fünfziger Jahre zu stehen.“
    „Welche Gestalt?“
    „Schmächtig, starkknochig, schwarz von Haar.“
    „Zähne?“
    „Vollständiges Gebiß.“
    „Sein Gesicht?“
    „Das war ein ganz eigentümliches. Hudson war ein sehr schöner Mann; ich habe noch nie das Gesicht eines Mannes gesehen, welches so schön war wie das seinige. Aber wenn man dasselbe länger betrachtete, so bekam man das Gefühl, als ob die Schönheit auch ihre Mängel habe. Ich bin kein Maler, kein Kunstverständiger und verstehe nicht, mich richtig auszudrücken. Sein Gesicht war schön; es gefiel mir, aber dann nicht mehr, wenn ich es länger als nur vorübergehend betrachtete.“
    „Gut, Sir; ich weiß jetzt, woran ich bin. Harry Melton ist der Vorstand Eures Offices gewesen.“
    „Alle Wetter! Meint Ihr das wirklich?“
    „Unbedingt. Er durfte sich nicht sehen lassen; er mußte zurückgezogen und verborgen leben. Sucht die Polizei einen schweren Verbrecher in dem Office eines berühmten Advokaten?“
    „Das ist wahr. Sollte er schon bei seinem Eintritt bei mir von dem Plan unterrichtet gewesen sein, welcher jetzt ausgeführt worden ist?“
    „Möglich.“
    „Aber kein Mensch konnte damals wissen, daß man mich zum Erbschaftsverweser ernennen würde!“
    „War auch nicht nötig. Der alte Hunter war so alt, daß man seinen Tod bald erwarten konnte. Der junge Melton war dem Erben ähnlich. Ihr wart mit dem letzteren auf das innigste befreundet, woraus folgte, daß Hunter sich beim Tod seines Vaters in juristischen Fragen an Euch wenden würde – da habt Ihr alles!“
    „Und dennoch wird es mir schwer, zu glauben, daß ich das Opfer eines schon so lange vorbereiteten Planes gewesen sein soll. Aber Ihr überzeugt mich. Ich nehme an, daß Ihr recht habt.“
    „Und ich bin sogar überzeugt, daß dieser famose Vorstand Eures Offices nicht nur mit seinem Bruder in Tunis korrespondiert, sondern auch von seinem Neffen von Zeit zu Zeit Briefe bekommen hat, um auf dem laufenden gehalten zu werden.“
    „Welch ein Abgrund von Bosheit und Schlechtigkeit ist es, in welchen man da blickt! Und welch ein Glück, daß Ihr mir die verlangten Dokumente nicht geschickt habt! Sie wären vernichtet worden, so daß man später keinen Beweis gegen diese Menschen hätte erbringen können.“
    „Was das betrifft, so wären, allerdings nur unter großem Zeitverlust, recht wohl neue Beweisschriften aus Tunis zu beschaffen gewesen; besser aber ist es allerdings, daß ich sie mir nicht habe ablocken lassen. Was gedenkt Ihr nun in der Angelegenheit zu tun, Sir?“
    „Vor allen Dingen meine nächste Pflicht. Ich habe der Behörde unverzüglich Meldung zu machen. Dazu bedarf es Eurer Dokumente. Werdet Ihr sie mir anvertrauen?“
    „Natürlich! Ich habe sie ja nur dazu mitgebracht. Auch die anderen Papiere, die ich damals Harry Melton und seinem Neffen abgenommen habe, sollt Ihr erhalten. Hier ist das Paket; es ist alles beisammen.“
    „Ich danke! Man wird Euch einigemal belästigen, indem man Euch und Eure beiden Begleiter zur Vernehmung ladet. Ich bitte Euch sehr, besonders die Größe der Ähnlichkeit zu betonen, deren Opfer ich geworden bin!“
    „Ihr dürft überzeugt sein, daß ich nichts unterlassen werde, was Euch nützen kann. Höchstwahrscheinlich wird man die sofortige Verfolgung der drei Verbrecher einleiten?“
    „Natürlich! Man wird keine Minute damit versäumen. Glücklicherweise haben wir hier so vorzügliche, gewandte und scharfsinnige Geheimpolizisten, daß sie sich auch mit anderen messen können. Sie sind in allen unseren Staaten berühmt und werden das mögliche tun, die Flüchtlinge zu ergreifen.“
    „Das ist ihre Pflicht,

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