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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Rippen.
    »Seht mal ...« So weit kam ich, bevor der Speer wieder zustach.
    »Beweg dich, du ungeliebter Nachkomme von Holo dem Blasphemischen!«
    Nun, wie schon so oft gesagt wurde, wenn Damen Lust haben, sich eine Rüstung anzuziehen und Waffen zu tragen, um eine Soldatin, eine Jikai-Vuvushi, zu werden, dann haben sie jedes Recht dazu. Während der Kämpfe in Vallia zur Zeit der Unruhe hatte ich Grund, den mutigen Regimentern der Jikai-Vuvushis dankbar zu sein, die so gut für unsere Seite gefochten hatten. Ich war vor ihrem Einsatz zurückgeschreckt und nur zögernd zu der Erkenntnis gelangt, daß man diesen Mädchen wie den jungen Burschen um des Allgemeinwohls willen erlauben muß, das zu tun, was sie wollen und wozu sie fähig sind.
    Da dies so ist, trifft das auch für die Kehrseite zu, die es bei allem gibt.
    Ich umklammerte den Speerschaft mit der Hand, stieß ihn vor, riß ihn sauber aus dem Griff des Mädchens und benutzte ihn dazu, den Stich des zweiten Mädchens zu parieren. Dann schlug ich beiden, so sanft ich nur konnte, unter den prächtigen Helmen hinters Ohr. Ich wollte beide auffangen, aber da ich ein Apim bin, ein Homo sapiens sapiens, und nur über zwei Arme verfüge, fiel eines der armen Dinger zu Boden. Ich legte beide nebeneinander und trat zurück, um sie mir anzuschauen. Ich schüttelte den Kopf. Das war die Kehrseite der leuchtenden Farben, der Rüstung, der funkelnden Waffen und den kühnen Federn. Sie schlummerten beide friedlich.
    Als ich mich abwandte, tat ich es sehr flott.
    Was sich als sehr nützlich herausstellte.
    Ein langer blaugefiederter lohischer Pfeil wuchs aus der Hüfte des Mädchens, das mir am nächsten lag.
    Ohne zu denken, ohne zu zögern, warf ich mich sofort zur Seite, duckte mich und eilte über den Boden dahin.
    Noch mehr Pfeile flogen vorbei. Wenn eine Bogenschützin aus Loh auf einen schießt, muß man die Pfeile abwehren, rennen und ihnen ausweichen oder sich von ihnen in den Tod befördern lassen.
    »Bei Makki-Grodnos warzenverseuchten Achselhöhlen und leprösem Bizeps!« sagte ich mir, als ich hin und her sprang und im Zickzack lief, um mein Leben zu retten. »Sie sind wirklich sehr wach in dieser Gegend.«
    Ich passierte stürmisch das offene Tor und hielt mich an der Mauer sofort links. Der gnadenlose Pfeilregen brach ab. Ich holte Luft und hastete schnell an der Mauer vorbei auf eine schmale Tür zu, die am anderen Ende des Weges zu sehen war. Diesmal achtete ich nicht auf das gegenüberliegende Tor; meiner Meinung nach warteten dort nur noch mehr Schwierigkeiten auf mich. Ich hörte hinter mir ein paar schrille Schreie und malte mir aus, wie die Bogenschützinnen hinter mir herrannten und wie ihre langen Beine im Licht der Sonnen aufblitzten.
    Die Tür erwies sich als unverschlossen. Ich öffnete sie, schlüpfte hindurch und warf sie hinter mir zu. Ich nahm an, daß die Mädchen beim Anblick des leeren Gartens erkennen würden, daß ich nicht genug Zeit gehabt hatte, das gegenüberliegende Tor zu erreichen. Also würden sie wissen, daß ich hier durchgegangen war. In diesem Fall ... Ich schloß sorgfältig den Riegel und schob ihn so weit zur Seite, daß er mit einem Klicken einrastete.
    Ich drehte mich um. An den Mauern dieses Gartens hingen keine der Pflanzenarten, die die anderen Mauern schmückten. Die ganze Fläche war mit einem groben Kies von rötlich-orangefarbener Tönung bedeckt. In der Mitte stand ein gemauerter Springbrunnen, aus dem Wasser emporsprudelte, um von einem Steinbecken aufgefangen zu werden. Es gab eine Anzahl von Vertiefungen in dem Kies, die neben dem Springbrunnen zahlreicher wurden. Jede kleine Aushöhlung hatte das Maß eines großen Tierhufs, und die Vertiefungen außerhalb der Mitte sahen unverkennbar (und unangenehmerweise) wie der Abdruck riesiger Klauen aus.
    Der einzige andere Ausgang aus diesem ummauerten Garten befand sich mitten in der Wand gegenüber. Die Tür stand weit offen. Ich ging darauf zu.
    Durch die offene Tür zu stürmen, wäre äußerst dumm gewesen. Ich lockerte eines meiner Schwerter, drückte mich gegen die Mauer und riskierte einen Blick an der Tür vorbei. Der Garten sah völlig normal aus. Vielleicht gab es hier mehr Bäume als gewöhnlich und mehr hübsche kleine Vögel, doch ansonsten sah ich Blumen im Überfluß, und die Luft war von ihrem Duft erfüllt. Ich atmete ein und passierte den Türrahmen. An dieser Seite hatte man eine Öffnung geschaffen. Die Mauer war doppelt so dick wie gewöhnlich und

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