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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bei der Gruppe die Befehle des Lords mitzuteilen.
    Dieser Bursche, groß, mit Eisen gerüstet, der stolz seine Federn zur Schau stellte, protestierte sofort. »Sie sind Handelsware, Lord. Sie können gezüchtigt werden ...«
    »Shastum! An Bord ... Alle herbringen, sofort!«
    Es gab keinen Widerspruch gegen die Macht, die die Fischköpfe ausübten. Der Kataki-Chuktar gab nach; sein Gesicht war so dunkel wie der Rumpf eines Shankschiffes. Der Lord war ein widerwärtiger Bastard mit einem Dorschgesicht. Er war mit genug Gold beladen, um eine Gold-Argenter in die tiefsten Tiefen der Risshamal-Tiefe sinken zu lassen. Er streckte die Hand aus, und ein Adjutant reichte ihm einen Dreizack.
    Das also hatte er vor. Er würde sich die nächsten Murs gründlich vergnügen. Er würde an der Reihe der unglücklichen Sklaven entlanggehen, seinen Dreizack in den Leib eines jeden einzelnen stoßen, ihn rumdrehen und daran zerren. Der dreckige Zustand seines Decks würde ihn dabei nicht im mindesten stören.
    Krank vor Verzweiflung und Schreck stand ich da und beobachtete, wie die Reihe schreiender Pazianer an Bord gezerrt wurde. Sie wurden gegen das Schanzkleid gestoßen.
    Ich, nicht willens, Zeuge des bevorstehenden Grauens zu werden, wollte mich von der Luke abwenden. Die Pazianer blieben widerspenstig; sie mußten mit Gewalt zurückgestoßen werden. Ich wollte mich abwenden – und verharrte. Meine Fäuste legten sich um das große Krozair-Langschwert und zogen sich zu schmerzenden Klumpen zusammen.
    So starrte ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy, fassungslos auf meine Freunde.
    Rollo der Läufer taumelte unter dem Schlag eines Dreizackendes. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt, voller Prellungen, geschwärzt, grimmig. Und neben ihm standen Mevancy nal Chardaz, Trylon Kuong und Llodi die Stimme. Der Shank-Lord hob den Dreizack. In wenigen Augenblicken würde ich vier Freunde weniger auf Kregen haben.
    Ich stand dort mit einem Kloß im Hals.
    Ein großer Held? Eine Legende? Eine sich durch die Luft schwingende Gestalt im scharlachroten Lendenschurz, die ein blitzendes Langschwert schwang? Ich? Ein besiegter Sklave?
    Die ganze Leidenschaft und Wut des alten Dray Prescot bahnte sich den Weg an die Oberfläche. Ich war nicht mehr der Dray Prescot der letzten Zeit – von der Vernunft geleitet, stets bemüht, ruhig zu bleiben und gerechte Lösungen mit Hilfe unparteiischer Diskussionen zu erreichen. Jetzt war ich ganz der wütende, unerfahrene Dray Prescot, den es anfangs auf Kregen gegeben hatte, erfüllt von wildem Haß gegen ungerechte Autorität, rachsüchtig gegenüber denjenigen, die mir geschadet hatten.
    Selbst als die Leidenschaft mich durchströmte, dankte ich denjenigen – den Herren der Sterne, den Savanti nal Aphrasöe oder einer anderen großen Macht –, die die Waffe in meine Fäuste gelegt hatten, mit der ich mich gegen die Unterdrückung zur Wehr setzen konnte.
    Ich bewegte mich mit einer Schnelligkeit, die ich nicht vergessen hatte.
    Die beiden Katakis, die vom Schott aus zusahen, wurden mit zwei gezielten Schlägen niedergestreckt.
    Ich ergriff den rotgefiederten Stux und sprang an Deck.
    Der Shank-Lord hatte einen armen Teufel von einem Mionch entleibt, der schreiend zu Boden stürzte und dabei einen seiner langen Stoßzähne auf dem Deck abbrach. Der Lord nahm den Dreizack für den nächsten Stoß zurück, und die roten Federn des Wurfspießes schmiegten sich hübsch zwischen seine fischartigen Schulterblätter.
    Seine Adjutanten und Offiziere stießen Schreie des Erstaunens und der ungläubigen Wut aus, als der Lord umkippte und fiel. Wie ein Mann drehten sie sich in ihren glitzernd geschuppten Rüstungen um, um sich mir entgegenzustellen.
    Mevancy, Kuong, Llodi und Rollo starrten mit weit aufgerissenen und ungläubigen Augen.
    Die Fischköpfe schrien zornig auf, zückten die Schwerter und schwangen die Dreizacke.
    Der Gestank von verfaultem Fisch setzte plötzlich meiner Nase zu, ein Gestank, den ich schon lange nicht mehr bemerkt hatte.
    Hier, an dieser Stelle, entdeckte Dray Prescot das größte und letzte Geheimnis.
    »Hai Jikai!« Röte breitete sich allmählich aus. »Hai Jikai, ihr mörderischen, folternden Kleeshes von Fischgesichtern! Hai Jikai!«
    Das große Krozair-Langschwert lag in dem klugen, beidhändigen Krozair-Griff; der prächtige alte scharlachrote Lendenschurz leuchtete im strahlenden vermischten Licht der Sonnen von Scorpio; und so stürzte ich, Dray Prescot, einer

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