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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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geworden.
    Wir brachen zuversichtlich auf, die Späher an der Spitze. Seg erzählte mir, daß sich die Jungs mit ruhigem, professionellem Geschick an die Verhaltensweisen gewöhnt hatten, die das Vorankommen im Labyrinth erforderlich machte. Doch das hatten wir vorher gewußt. Eher hätte ein Woflo in einer herrelldrinischen Höhle überlebt, bevor mir das Wachkorps erlaubte, die Führung zu übernehmen. »Wir haben früher die Vorhut übernommen«, sagte Seg, »und das wissen sie. Darum sind sie nun an der Reihe.«
    »Ich hoffe bloß, daß keiner in eine Todesfalle läuft.«
    »Aye.«
    »Ich kann mich noch immer nicht an die Vorstellung gewöhnen, daß ein dummer roter Edelstein so wichtig sein soll. – Bei Vox, Seg! Ich weiß selbst, was Magie alles erreichen kann, doch es fällt mir schwer, diesem Skantiklar die Furcht und Verehrung entgegenzubringen, die anscheinend erforderlich ist.«
    »Deb-Lu sagt, daß es so ist, dann wird es auch stimmen.«
    »Vermutlich. Es juckt mich bloß, unsere anderen Probleme anzugehen.«
    »Shanks verprügeln? Aye, mein alter Dom. Das ist sonst unser wichtigstes Ziel.«
    »Jetzt etwa nicht?«
    »Deb-Lu ist davon überzeugt, daß Na-Si-Fantong, wenn er erst mal seine gierigen kleinen Klauen auf das Skantiklar gelegt hat, genausoviel Unheil anrichtet wie die verdammten Fischgesichter. Wenn nicht noch mehr.«
    »Ja, gut.« Ich rollte beim Marschieren die Schultern. »Wir müssen ihn nur schnellstens erwischen.«
    »Aye. Sobald wir wissen, wo er steckt.«
    »Da kriegen die Zauberer was zu tun.«
    Seg wechselte das Thema, vermutlich absichtlich, damit ich nicht mehr darüber brütete, womit wir uns im Augenblick beschäftigten, anstatt auf Fischköpfe einzuschlagen. »Die Leute fragen sich, wer du bist. Drajak der Schnelle ist auf Dauer nicht überzeugend.«
    »Tja, vermutlich hast du recht. Auch wenn es Königin Satra nicht beeindruckt, wer oder was ich bin oder vielmehr werden soll.«
    »Wenn sie erfährt, daß ihr lohisches Reich vor dreihundert Perioden untergegangen ist, glaubt sie sicher alles.«
    »Ha! Da hast du das Auge des Chunkrahs getroffen!«
    Da hielt die Kolonne an, und wir hörten undeutliche Schreie und wildes Gebrüll von der Vorhut. Als wir weitergingen, kam Nath der Stämmige zurück. Er preßte eine Hand gegen eine klaffende Armwunde.
    »Es ist nichts, Kendur«, sagte er, als ich ihn ansprach. »Ein vorlautes Vorlind wollte uns unbedingt beißen.«
    »Trotzdem mußt du dich behandeln lassen, Nath. Vad Gochert hat einen Nadelstecher.«
    »Quidang, Jis!«
    Er marschierte weiter, ein hartes, menschliches, ergebenes Mitglied der 1SWH.
    Es gab keine weiteren Zwischenfälle bis zu unserer Ankunft in Königin Satras Lager – zumindest soviel ich weiß. Sie hatte ihre Zelte in einer großen Höhle aufgestellt, und die Größe ihres Gefolges verriet, daß viele ihrer Leute in den umliegenden Gängen lagerten. Wir marschierten weiter. Balass der Falke kam heran, strahlte übers ganze Gesicht, begrüßte mich und führte uns zu unseren Zelten. Die verschwenderische Pracht der königlichen Labyrinth-Expedition beeindruckte mich noch immer. Satra war eine Frau, die fast ihr Leben lang über ungeheuere Macht verfügt hatte. Wir mußten ihr beibringen, daß ihr mächtiges Reich nicht mehr existierte.
    Ich war der festen Überzeugung, daß hier Delias Charme und Weltgewandtheit gefordert waren. Sie würde den Schock durch ihre Freundlichkeit mildern.
    Das Rapier, das ich mir von Cadade Romano geliehen hatte, ging an seinen Besitzer zurück, und ich erhielt im Austausch das kleine Krummschwert. Die Brechstange steckte auch wieder in meinem Gürtel. Seg hatte einen Blick darauf geworfen, aber nichts gesagt. Mir war klar, daß er nur so tat, als interessiere sie ihn nicht, damit ich sie von selbst zur Sprache brachte.
    »Seg, würdest du Milsi, sobald sie wieder hier ist, bitten, sich bei der Königin nach meiner Ausrüstung zu erkundigen? Licria, das verschlagene Luder, hat alles an sich genommen. Sie ist schon als Prinzessin mit Vorsicht zu genießen. Wenn sie die Königin umbringt, um ihre Stellung einzunehmen, kommen eventuell große Probleme auf uns zu.«
    »Milsi hat sie richtig eingeschätzt. Wenn die kleine Licria sich nicht benimmt, wird sie mehr Ärger kriegen, als gut für sie ist.«
    Diese Worte beruhigten mich sehr. Meiner Meinung nach hatte Milsi als Königin von Croxdrin ausreichende Erfahrung, um mit störrischen Prinzessinnen fertigzuwerden.
    Wir gelangten zu unserem

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