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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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oder ich mir, so was in der Art. So als wäre nie was gewesen oder jedenfalls nichts Intensives. Egal, wir sind nett zueinander, und er redet wirklich nett über dich.«
    Â»Danke.«
    Â»Ich fand, du solltest das wissen«, sagte Annette. Ihre Augen glänzten, während wir still nebeneinandersaßen und ins Feuer schauten, und statt was zu sagen, trank ich ihr Bier leer. Ich dachte nach, über alles. Ich dachte an Drei verlorene Bräute, diesen Film über drei Frauen, die alle einmal mit demselben Mann verheiratet waren und sich zufällig kennenlernen. Erst brüllen sie sich gegenseitig an, dann planen sie gemeinsam, ihn umzubringen, und schließlich – sehr unbefriedigender Schluss, ich weiß noch, wie verächtlich Al geschnaubt hat – schließlich verzeihen sie ihm, und im Abspann halten sich alle an den Händen. Der Club der Exfreundinnen, dachte ich, Unterabteilung Freundinnen von Ed Slaterton. Eines Tages würde ich wohl auch dazugehören, falls sich die Frage mal stellt, wir würden ja wohl nicht für immer zusammenbleiben. Ich meine, wer würde es wagen, an so etwas zu denken –? Doch bloß ein idiotisches Mädchen, das keinen Schimmer hat, wie so was läuft. Ich dachte daran, wie ich Joe, wenn wir uns jetzt in der Schule über den Weg laufen, nur kurz zuwinke, was ja wohl nicht mal unter miteinander reden fällt, geschweige denn unter Freunde bleiben, was wir uns schließlich versprochen hatten, als wir Schluss machten. Was mich aber vor allem beschäftigte, im Feuerschein und im Lärm des Parks, war, dass ich das Vorher und das Nachher nicht zusammenkriegte; wie ein Spielzeug in meiner Hand wendete ich die Frage hin und her, so wie es auch jetzt wieder anders ist, seit deine Freunde nicht mehr zu meinen Freitagabenden gehören und keine Lagerfeuer im Park meine Augen leuchten lassen, seit du nichts weiter mehr bist als ein Exfreund, der jetzt gleich seinen Kram vor die Tür geknallt bekommt. Denn damals, während die Holzlatten barsten und die Funken zum Mond hinaufstoben, da warst du mein Date für den Abend, und deine Freunde und diversen Exfreundinnen waren wie alte Holzstufen, wenig vertrauenerweckend und seltsam knarrend, nur wenige, denen ich trauen konnte, und auch das nur mit Vorsicht. Die Welt, in der ich da war, war laut und voller Maskottchen und ohne Möglichkeit, meinen Rucksack abzustellen, wenn ich nicht wollte, dass er in Flammen aufging. Aber vor gar nicht so langer Zeit – meine Rose am Spiegel, die vom Abschlussball, war noch ganz okay, vertrocknet, aber noch nicht verwest –, da warst du einfach nur Ed Slaterton, der Star, der Supersportler, der so toll in der Schülerzeitung rüberkam, der Gegenstand endlosen Getratsches. Aber jetzt war Annette neben mir ein Mensch aus Fleisch und Blut für mich, nicht bloß ein O mein Gott, hast du schon gehört . Und auch du warst jetzt etwas anderes, ein wildes, heißes Gefühl in meiner Brust, und ich hab versucht, beides zusammenzukriegen, das Foto und das Negativ, den Freund und den schattenhaften Promi, so als wäre Theodora Sire auf einmal meine Banknachbarin in Geschichte und liehe sich Stifte von mir aus und gleichzeitig weiter der Filmstar über meinem Bett. Denn als du aus der Dunkelheit auf mich zukamst, da warst du der Junge, den ich küsste und immer weiter küssen wollte, wie jemand, den ich einfach auf einer Party traf, aber du warst auch Ed Slaterton, nicht der Schuft, der du jetzt bist, sondern einfach nur Ed Slaterton, Co-Kapitän der Mannschaft, mit einem Bier in der Hand und Jillian Beach am Arm.
    Â»Na also«, sagte sie gerade, »siehst du – alles okay bei ihr, Du kannst ruhig einen Moment mit mir quatschen, deine feine Minerva verschwindet schon nicht.«
    Â»Himmelherrgott, Jillian«, sagte Annette.
    Â»Hey«, sagtest du zu mir. »Hat ein bisschen gedauert, tut mir leid. Hier, ich hab dir ein Bier mitgebracht.«
    Â»Hatte schon eins«, sagte ich und hielt den leeren Becher hoch.
    Â»Dann ist das jetzt meins«, sagte Jillian und griff nach deiner Hand. Du hast dich weggedreht, Ed, aber nicht schnell genug, und Annette kam dir zu Hilfe.
    Â»Komm«, sagte sie und zerrte Jillian schon weg. »Wir zwei gehen uns jetzt Bier holen.«
    Â»Aber das gute geben die nur dem Kapitän«, quengelte Jillian.
    Â»Co-Kapitän«, sagtest du Idiot, und das war echt die verkehrte

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