5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT
seine rüden Methoden berüchtigt war.
Jetzt allerdings konnte er sich einen neuen Job suchen. Gleich am nächsten Morgen würde Sam nämlich dafür sorgen, dass der Typ gefeuert wurde.
Im Büro bellte Bellas Hündchen, als wollte es ihm Beifall zollen.
„Mein Sicherheitsdienst begleitet Sie gleich vor die Tür“, erklärte Sam bedrohlich leise. „Sie sind bei uns im Hause nicht mehr erwünscht. Ihre Zeitschrift wird von sämtlichen Pressekonferenzen in den Garrison-Hotels ausgeschlossen, solange Sie noch für sie arbeiten.“
Das würde der Chefredakteur des Blattes niemals riskieren. Da gab er eher einem bewährten Mitarbeiter den Laufpass.
„Ich … ich habe doch nur meine Arbeit gemacht“, stotterte der Fotograf.
„Und ich die meine.“ Noch immer hielt er den Mann auf den Boden gedrückt.
Der Paparazzo seufzte resigniert. Er hatte verstanden. Sam verminderte den Druck etwas. „Falls Sie je einen anderen Job finden – vielleicht erinnert Sie diese Lektion daran, dass man mit den Gästen meiner Hotels etwas höflicher umgeht.“
Der kleine Hund kam auf den Flur geflitzt und knurrte den Fotografen bedrohlich an. Dabei gab er ein äußerst komisches Bild ab, denn er war so winzig, dass er nicht mal einer Maus Angst eingejagt hätte.
Ist das überhaupt ein Hund?, fragte Sam sich amüsiert. Das Tierchen ähnelte keiner ihm bekannten Rasse. Am ehesten sah es aus wie ein Topfschwamm auf Beinen.
„Muffin!“, schrie Bella auf und lugte hinter der Tür hervor.
Instinktiv griff der Fotograf nach seiner Kamera.
„So weit kommt’s noch“, rief Sam wütend und entriss dem Paparazzo die Kamera. Als der Mann sich aufrichten wollte, drückte Sam ihn erneut zu Boden. Plötzlich trat Muffin in Aktion, sprang los – und landete genau auf dem Gesicht des Fotografen. Der Mann stöhnte auf.
Aus nächster Nähe knurrte Muffin ihn an. Sam öffnete die Kamera und zog den Speicherchip heraus. Nachdenklich hielt er das kleine Plastikteil in der Hand. Dann erhellte sich seine Miene plötzlich.
„Muffin“, rief er und sah den Hund an. „Fass!“
Er warf den Speicherchip – auf dem sich mit Sicherheit Dutzende, wenn nicht Hunderte wertvoller Fotos befanden – Muffin zu, und mit erstaunlicher Geschicklichkeit fing das Hündchen den Chip mit den Zähnen in der Luft auf.
Dann hörte man knackende und mahlende Geräusche.
Die gespeicherten Daten waren unwiderruflich vernichtet. Der Fotograf stöhnte auf.
Von der Tür her ertönte Bellas lautes Lachen.
Sam wandte sich um und sah sie an.
Zwar hielt sie ihre Blöße mit dem Badetuch bedeckt, dennoch bot sie einen umwerfend erotischen Anblick. Das feuerrote Haar fiel ihr auf die Schultern. Mit wem sie wohl gerade eben noch im Bett gewesen ist?, fragte er sich. Sie ist einfach großartig. Zwar war sie ihm früher schon ab und zu aufgefallen, wenn sie sich zufällig auf einer Party über den Weg gelaufen waren, aber sie so zu erleben – das war etwas ganz anderes.
In diesem Moment kamen Masseur Henri und ein Sicherheitsmann angerannt. „Brauchen Sie Hilfe, Monsieur Garrison?“, fragte Henri.
Ach so, sie hat sich eben massieren lassen, schoss es Sam durch den Kopf. Und ich dachte, sie hätte wilden Sex gehabt. Aber kein Wunder – beim Anblick dieser Frau muss man unweigerlich an Sex denken.
„Setzt diesen miesen Schnüffler vor die Tür“, befahl er Henri und dem Sicherheitsmann. „Er hat Hausverbot auf Lebenszeit. In allen meinen Hotels.“ Sam hatte selbst genug Erfahrungen mit Paparazzi sammeln müssen. Er wusste, wie viel Leid Skandaljournalisten über ihre Opfer bringen konnten.
Als der Sicherheitsmann den Fotografen wie ein Häuflein Elend abführte, wandte Sam sich wieder der verführerischen Hollywood-Diva zu.
Sie kniete neben ihrem Hund und streichelte ihn. „Jetzt lass gut sein, Muffin“, beruhigte sie ihn und versuchte den zerbissenen Speicherchip zwischen seinen Zähnen hervorzuziehen. „Das hast du ganz toll gemacht, aber ich möchte nicht, dass du an diesem Plastikdings erstickst.“
Sam schnippte mit den Fingern.
Überrascht wandte das Hündchen den Kopf in seine Richtung – und spuckte den Speicherchip aus.
Bewundernd sah Bella Sam an. Sie nahm Muffin auf den Arm und stand auf, wobei es ihr nur mit Mühe gelang, das Badetuch am Körper festzuhalten.
Das Begehren, das er bei ihrem Anblick sofort verspürt hatte, wurde immer stärker. In diesem Augenblick fasste er einen Entschluss.
Bella Hudson sollte sein Hotel nicht verlassen,
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