5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT
bevor er sie besser kennengelernt hatte. Sehr viel besser.
2. KAPITEL
Bella musterte ihren Retter. Verflixt sexy sah er aus.
Er war nicht nur groß und muskulös, sondern strahlte auch eine enorme Autorität aus. Selbst hier auf dem Flur, in dieser Situation – und sicher noch viel mehr in irgendwelchen Vorstandssitzungen. Sein kastanienbraunes Haar war kurz geschnitten, fast wie beim Militär, und sein Blick war fest und sicher. Er war kräftig genug, um es mit jedem aufzunehmen, jederzeit, andererseits vermittelte er den Eindruck, dass er es nicht nötig hatte, sich auf körperliche Auseinandersetzungen einzulassen. Seine teure Kleidung und seine Schuhe zeigten, dass er ein Mann von Welt war – wohlhabend und unabhängig.
„Vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe“, sagte sie und reichte ihm die rechte Hand, während sie mit der linken das Badetuch festhielt. „Mein Name ist Bella Hudson.“
Wahrscheinlich wusste er ohnehin, wer sie war. Die meisten Menschen erkannten sie sofort, was auch kein Wunder war, seit die Werbekampagne für den Film „Ehre“ angelaufen war. Plakate mit ihrem Gesicht hingen überall in den USA und Europa. Andererseits schien es ihr überheblich, gleich davon auszugehen, dass jeder sie kennen musste. Ihr war es ohnehin wichtig, ihr Leben so normal wie möglich zu führen.
Falls es normal war, halbnackt vor einem besessenen Reporter davonzulaufen.
„Oh, ich weiß, wer Sie sind“, entgegnete er und erwiderte ihren Händedruck. „Mein Name ist Sam Garrison.“
„Und ich weiß auch, wer Sie sind“, gab sie zurück. Sein fester Händedruck jagte ihr Schauer über den Rücken.
Oh Mann!
Bella konnte nicht leugnen, dass dieser Sam Garrison eine gewisse Wirkung auf sie hatte. Dabei war sie doch nach Frankreich gekommen, um ihre romantischen Gefühle zu begraben. Verflixt noch mal!
„Ich muss gestehen, ich bin überrascht“, sagte sie. „Ich hätte nicht gedacht, dass ein schwerreicher Mann wie Sie so gut im Nahkampf ist.“
Die Hotelbesitzerfamilie Garrison war als äußerst wohlhabend bekannt; sie besaß sogar mehr Vermögen als Bellas Familie, die Hudsons, die ihren Reichtum im Filmgeschäft gemacht hatte. Bella war nun wirklich nicht in Armut aufgewachsen, aber die Garrisons toppten alles.
„Ach, Sie meinen, reiche Leute sind nicht in der Lage, sich selbst zu verteidigen?“ Er führte sie zurück in sein Büro.
„Dafür hat man doch Bodyguards.“ Sie hatte nur nicht damit gerechnet, dass sie im Massagesalon des Hotels einen brauchen würde.
„Meine Kämpfe fechte ich lieber selber aus“, erwiderte er lächelnd. „So habe ich es immer gehalten.“
Es ist ein komisches Gefühl, hier so mit ihm allein zu sein, dachte sie. Ich habe doch der Männerwelt gerade erst abgeschworen, und jetzt stehe ich hier mit diesem Mann, der so sexy ist – und ein bekannter Verführer obendrein.
In der Vergangenheit war sie ihm schon ein paar Mal über den Weg gelaufen, weil ihre Familien oft die gleichen Wohltätigkeitsveranstaltungen, Partys und Galas besuchten. Solche Events gehörten einfach dazu, wenn man in einer gewissen Liga mitspielte.
Natürlich war ihr schon früher aufgefallen, was für ein attraktiver Mann er war. Andererseits war er fast zehn Jahre älter als sie und passte daher nicht recht in ihr Beuteschema. Warum fühlte sie sich dann jetzt plötzlich so zu ihm hingezogen? Nur weil er einen lästigen Paparazzo umgehauen hatte?
Ein wohliger Schauer erfasste sie. Doch sie war Schauspielerin genug, sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen. Wahrscheinlich war sie nur so beeindruckt von ihm, weil die Trennung von ihrem Freund sie so durcheinandergebracht hatte. Ganz zu schweigen von dem Schock, den sie erlitten hatte, als die Affäre ihrer Mutter mit ihrem Onkel an die Öffentlichkeit gekommen war.
Das alles war Grund genug, sich so schnell wie möglich in ihre Hotelsuite zurückzuziehen und ein entspannendes Schaumbad zu nehmen. Weit weg von allen Männern. Bis sie endlich ihr seelisches Gleichgewicht wiedergefunden hatte. „Nochmals vielen Dank für die Rettung. Wenn Sie mir jetzt noch verraten könnten, wie ich in meine Suite komme, ohne dass ich die Hotellobby durchqueren muss …?“
„Es tut mir wirklich leid, dass Sie das durchmachen mussten.“ Er hob Muffin hoch und verstaute das Hündchen wieder in seinem Tragekorb. Hatte er ihre Frage überhaupt gehört? „Wir legen sehr viel Wert darauf, dass die Gäste in unseren Häusern abgeschirmt sind und nicht
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