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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zu führen. Ein halbes Dutzend lief nach achtern.
    »Beim Verschleierten Froyvil!« Seg rannte ihnen hinterher. Er verschwand im Zwielicht.
    »Geh nach unten und sieh nach den Sklaven, Nath!« brüllte ich gereizt Nath Javed ins Ohr. Ohne ihm Zeit für eine Erwiderung zu lassen, lief ich Seg über das rutschige und schwankende Deck hinterher. Grünweiß gischtendes Wasser schäumte über die Reling. Einen Augenblick lang stand ich bis zur Taille im Strudel und befürchtete, nun sei alles vorbei und ich würde über Bord gespült. Aber die See wich zurück, mein verzweifelter Griff fand die Reling, und ich stemmte mich Seg hinterher.
    Selbst in diesem Moment, da ich die Narren verfluchte, die das Schicksal auf diese Weise herausfordern mußten, gestattete ich mir einen Gedanken an den armen alten Hieb-und-Stich. Kein Zweifel, er würde gehorchen und die ganze Zeit über mit verblüffter Wut vor sich hinmurmeln. Was die zusammengepferchten Sklaven von seiner gewaltigen wassergetränkten und für den Kampf gerüsteten Gestalt dächten, die da plötzlich wie ein Teufel aus Cottmers Höhlen vor ihnen auftauchte, wollte ich mir lieber nicht ausmalen. Ich kämpfte mich weiter und folgte Seg so schnell, wie es nur möglich war.
    Nicht alle Fischköpfe sprangen über Bord.
    Die die Dunkelheit durchdringenden Blitze flammten nun öfters auf. Der Donner verschmolz zu einem nichtendenwollenden Krachen. In der flackernden Helligkeit traten die Shanks gegen unsere ungestümen Männer an.
    Eine riesige Welle traf das Schiff, und das Deck schwankte gewaltig. Ich rutschte auf der Steuerbordseite mit nach Gleichgewicht rudernden Armen kopfüber gegen die unterhalb des Achterdecks befindliche Tür zum Schiffsinnern. Der Aufprall ließ mich genug Sterne sehen, um den Himmel damit zu bevölkern.
    Ein wilder Griff nach der Leiter und ein noch wilderer Ruck, um den Körper herumzureißen, brachten meinen Fuß auf die zweite Sprosse. Ich stieg nach oben, und meine Stimmung ließ keinen Platz für Höflichkeit. Wäre die Situation nicht so voller Gefahren gewesen, hätte der Anblick auf dem Achterdeck zum Lachen gereizt.
    Pazianer und Shanks taumelten wie einfältige Narren umher und versuchten, ihre Gegner zu treffen. Schwerter verfehlten Fischköpfe, und Dreizacke bohrten sich ins Deck. »Bei Makki-Grodnos krankem linken Nasenloch und seinen pilzverseuchten Achselhöhlen!« stieß ich halblaut hervor. »Eine Horde von Narren!«
    Der makabere Anblick, der in das flackernde, geisterhafte, blaue Licht der herabzuckenden Blitze getaucht wurde, stellte ein Problem dar. Eine schemenhafte Bewegung im Augenwinkel ließ mich herumfahren, und beim nächsten Blitz wurde mir klar, daß wie bizarr die sich mir hier bietende Szene auch war, die Männer es allein schaffen mußten. An der Reling des Achterdecks wartete Arbeit auf mich, die keinen Aufschub duldete.
    Die Blitze zuckten nun seltener vom Himmel, und die dazwischenliegenden Phasen des Zwielichts dauerten länger an. Ich mußte schnell sein. Verdammt schnell!
    Die kurze Helligkeit der elektrischen Entladung hatte mir zwei Männer gezeigt – einen Kataki und einen Shank –, die wild auf eine dritte Person einhieben. Anhand der schlanken Gestalt und der dazugehörigen Formen handelte es sich bei dieser Person um ein Mädchen, eine junge Kriegerin, die verzweifelt um ihr Leben kämpfte.
    »Verflucht!« knurrte ich und setzte mich mit dem Schwert in der Hand in Bewegung. »Das werde ich nicht zulassen!«
    Das Schiff bäumte sich auf und brachte mich ins Taumeln, das schlechte Licht verhinderte einen sauberen Stoß – trotzdem! Meine Klinge durchbohrte den Kataki in dem Augenblick, als sein heimtückischer klingenbewehrter Schwanz schräg nach oben sauste und nach dem Kopf der Jikai-Vuvushi hieb.
    Da meine rechte Faust das Schwert hielt, mit dem ich den Peitschenschwanz aufgespießt hatte, schnellte meine linke vor, packte den Schwanz des Burschen und zog kräftig. Das Schiff bewegte sich heftig, doch ich behielt das Gleichgewicht, indem ich den Kataki als Stütze benutzte. Die fünfzehn Zentimeter Stahl an seinem Schwanzende verfehlten das Mädchen, und er taumelte zurück. Selbst im Toben des Sturms war sein Aufschrei zu hören.
    Die unkontrollierten Bewegungen des Decks und der Ruck, als der Kataki zurücktaumelte, rissen mir das Schwert aus der Hand. Außerdem mußte ich mich dringend irgendwo festhalten, und so schloß sich meine Rechte um die Reling. Ich schnellte herum. Da ich den Schwanz

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