Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Prescot ist ein Mann von mittlerer Größe, mit braunem Haar und gelassen blickenden Augen; er ist nachdenklich und überlegen, hat außerordentlich breite Schultern und ist von kräftigem Körperbau. Von ihm geht eine Aura rücksichtsloser Ehrlichkeit und unbezwingbaren Mutes aus. Er bewegt sich wie eine wilde Raubkatze, lautlos und tödlich. Aufgewachsen unter den harten Bedingungen in Nelsons Navy, ist sein Charakter bedeutend vielschichtiger, als er es zeigt. Da er über das Yrium verfügt, ein unwiderstehliches Charisma, haben ihn die Herren der Sterne dazu auserwählt, als sogenannter Herrscher von ganz Paz die Nationen dieses Kontinents zu vereinen. Denn ganz Paz muß sich der tödlichen Shanks erwehren, eroberungslüsterner Wesen von der anderen Seite der Welt.
    Delia und Dray Prescot haben freiwillig auf den Thron von Vallia verzichtet und bemühen sich nun, den Traum eines vereinten Paz zu verwirklichen. Doch das Schicksal hält andere Abenteuer für sie bereit, die sie unter dem strömenden, vermengten Licht der Sonnen von Scorpio bestehen müssen.
    Alan Burt Akers



1
     
     
    Aufgrund von Gerüchten über die Aktivitäten von Sklavenjägern waren wir zur Insel Dasjra geflogen, und als wir nun auf unseren Reittieren saßen und durch den spärlichen Schutz einiger Bäume auf den Strand blickten, sahen wir, daß die Gerüchte der Wahrheit entsprachen.
    »Bei dem Verschleierten Froyvil, mein alter Dom! Das dürfen wir nicht zulassen!«
    In das männlich-markante Gesicht meines Klingengefährten Seg stand Abscheu geschrieben, als er die Szene am Strand beobachtete, wo Reihen aneinandergeketteter Männer, Frauen und Kinder zu den wartenden Booten taumelten. Vor der Küste stemmten sich drei dickbäuchige Argenter mit gerafften Segeln gegen ihre Anker; die schreckliche Fracht hatte sie tief ins Wasser gesenkt.
    »Wir werden hier nicht nur die Menschen befreien, sondern auch eine Lektion erteilen müssen«, sagte mein Klingengefährte Inch und zog die langstielige Axt.
    Dem konnte ich nicht widersprechen. Trotzdem – wir zählten kaum mehr als eine Handvoll, und dort unten befanden sich mindestens fünfzig Sklavenjäger. Am Himmel strahlten die Sonnen von Scorpio in sengendem Rubinrot und Smaragdgrün, Blumen erfüllten die frische Luft mit berauschendem Duft, Vögel flatterten umher und zwitscherten, und wir, alles auserwählte Brüder der Krovere von Iztar, mußten hinunterreiten und alles riskieren, um unsere uns selbstauferlegte Pflicht zu erfüllen.
    »Unwissende Peitschenschwänze!« sagte Nath Javed und beruhigte die Zorca, auf der er saß. »Töten wir sie alle!«
    Es stimmte, die Sklavenjäger waren Katakis, eine unangenehme Rasse von Diffs, mit denen man in einer dunklen, feuchten Nacht nur ungern die Klingen gekreuzt hätte.
    Die Gefangenen waren alles ganz normale Leute, in der Hauptsache Bauern, die dem Land eine ehrliche Existenz abrangen. Und nun waren diese opazverfluchten Katakis über sie hergefallen und hatten sie in Eisenketten gelegt. Trauriges Wehklagen erfüllte den strahlenden Morgen. O ja, bei Vox, selbst wenn es bedeutete, mit zwanzig Mann gegen fünfzig oder hundert oder noch mehr anzutreten – wir Krovere von Iztar wußten nur zu gut, was von uns erwartet wurde.
    Es war sinnlos, das Unvermeidliche aufzuschieben. Hinter den schützenden Bäumen ging der Strand in einen ziemlich steilen Abhang über, der bis zu der Stelle, an der die Wellen auf den Sand spülten, stetig ebener wurde. Hier war ein Sturmangriff erforderlich, mit viel Gebrüll und schrillen Rufen, bei Krun!
    Um uns herum roch es nach eingeöltem Leder und Stahl, nach den angenehmen warmen Tierausdünstungen der Zorca. Kurzes nüchternes Nachdenken verriet mir dann, daß hier auf gar keinen Fall ein lauter Sturmangriff angebracht war. O nein.
    Seg nahm den großen lohischen Langbogen vom Rücken. »Wenn du den Abhang hinter dir gelassen hast!« Er suchte mit peinlicher Sorgfalt einen Pfeil aus.
    Ich fühlte die Anspannung des Augenblicks. »Was meinst du? Vier? Fünf? Ein Talen pro Stück?«
    »Einverstanden, mein alter Dom. Heute abend wirst du ärmer sein. Ha!«
    Ich stemmte mich in den Steigbügeln hoch und sah nach links und rechts. Die Jungs bildeten den tapfersten Haufen, den man sich vorstellen konnte. Natürlich zog Korero der Schild ein Schwert und schob die beiden Schilde ein Stück höher. Er wollte etwas sagen, aber ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Paß auf, daß du dich nicht umbringen läßt.«
    In

Weitere Kostenlose Bücher