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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Self
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reden. Ich muss nachdenken, weil ich nicht so etwas Lächerliches wie Divine Madness von Bette Midler antworten will. Mag sein, dass ich diese Platte so oft abgespielt habe, dass sie schon Löcher hat, aber ich kann mir keine schwulere oder albernere Antwort vorstellen. Andererseits: Warum mache ich mir so einen Kopf darum, was er von mir denken könnte?
    »Am Wochenende habe ich mir ein Album von James Taylor gekauft, und seitdem höre ich eigentlich nichts anderes. Es ist einfach perfekt. Ich liebe diese Zeit. Ich habe auch eine Menge von Simon & Garfunkel. An ein paar davon kommt man nur schwer ran. So wie Blue von Joni Mitchell.«
    Er nickt. »Joni ist toll«, sagt er lächelnd und sieht mich an, scheint mich mit den Augen förmlich zu verschlingen. Sein Lächeln wird zu einem Grinsen, einem rätselhaften Grinsen mit einem nicht sehr gut versteckten Hintergedanken, den ich aber trotzdem nicht ganz deuten kann. Ich fange an zu schwitzen und frage mich, ob ich daran gedacht habe, Deo zu benutzen. Bitte, lieber Gott, lass es mich dieses eine Mal nicht vergessen haben.
    Belinda klopft an, und Taylor bittet sie herein.
    »Zeit für den roten Teppich. Bist du so weit?«, fragt sie und steckt den Kopf zur Tür rein.
    »Klar. Bin in einer Minute da«, antwortet Taylor, schließt die Tür und wendet sich mir zu.
    »Ich wollte dich wiedersehen. Du hast etwas an dir … ich kann nicht genau sagen was, aber ich mag es.«
    Ich werde noch röter als der Teppich, auf dem sich Melanie Griffith eben in Pose warf.
    »Ich habe ein Angebot für dich, aber das muss bis nachher warten. Hast du Interesse, es dir anzuhören?«, fragt er ziemlich ernst – so ernst, dass ich mir vorkomme wie in einer Folge der Sopranos . Ich verliere mich in Gedanken daran, wie gern ich Edie Falco mag, als Taylor mich in die Realität zurückreißt.
    »Also?«, fragt er.
    »Ja. Ja, ich bin interessiert. Sehr sogar«, füge ich hinzu, verwirrter als je zuvor. Taylor Grayson dürfte einer der ernsthaftesten Menschen sein, denen ich je begegnet bin. Selbst wenn er lächelt oder einen Witz macht, strahlt er noch etwas Ernstes aus. Ich könnte das auch für Arroganz halten, wenn ich nicht zu sehr damit beschäftigt wäre, ihn mit Blicken auszuziehen.
    »Gut«, sagt er und setzt wieder dieses mysteriöse Grinsen auf. »Ich glaube, wir werden beide Spaß daran haben.«
    Er öffnet die Tür und geht auf den Gang. Ich stehe da und frage mich, wieso Taylor Grayson die letzten fünf Minuten vor seiner Premiere damit verbracht hat, mit mir über meine Plattensammlung zu reden. Er geht den Flur entlang und durchlebt dabei die Verwandlung von dem rätselhaften scharfen Typen, der mit einem merkwürdigen Irren wie mir über Joni Mitchell redet, zum international gefeierten Filmstar. Er öffnet die Tür nach draußen, und ich höre Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschen seinen Namen wie aus einer Kehle rufen:
    »Taylor!«, schreien sie, und ich würde am liebsten miteinstimmen.

6
    Ich sitze im dunklen Kinosaal und habe keinen blassen Schimmer, was in Der letzte Held eigentlich passiert. Den Zuschauerreaktionen nach zu urteilen ist der Film sehr gut, aber ich habe schon nach zwanzig Minuten aufgegeben, mich darauf zu konzentrieren. Meine Gedanken drehen sich einzig und allein um ein Thema: dieses mysteriöse Angebot von Taylor Grayson.
    Ich habe Matty noch nichts davon gesagt, denn gerade als ich meinen Platz erreichte, ging der Film los, und ich wollte nicht flüstern, während Melanie Griffith eine Reihe vor mir sitzt. Matty scheint der Film zu gefallen, er scheint allen zu gefallen, und Taylor sieht einfach unglaublich aus. Die meiste Zeit über steckt er in einer Feuerwehrmontur, und wenn nicht, ist er entweder schweißnass und halb nackt oder schweißnass in einem Unterhemd. Ich habe nicht besonders gut aufgepasst, aber eines kann ich sagen: Taylor Grayson schwitzt die meiste Zeit in Der letzte Held – soll mir recht sein! Sein Schweiß ist der attraktivste Schweiß, den ich je gesehen habe, wie er an seinen Brusthaaren hängt und zwischen seinen Brustmuskeln hinabläuft bis auf den eingeölten Bauch.
    Der Film scheint gar nicht mehr aufzuhören. Es kommt mir vor, als sei die Begegnung zwischen Taylor und mir in seiner Garderobe Stunden her, aber als ich auf die Uhr schaue, ist gerade mal eine Dreiviertelstunde vergangen. Ich versuche, der Handlung zu folgen, damit die Zeit schneller vergeht, aber das klappt nicht. Die Zeit zieht sich wie Kaugummi, und Taylor

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