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52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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geistreiche Frage, mein bester Master Steinbach. Der Regen steckt in den Wolken, also muß er auch aus den Wolken kommen. Man merkt nicht, daß Ihr aus Herlasgrün stammt. So sehr dumm sind die Leute dort doch nicht.“
    „Sehr verbunden! Ich meine nur, daß wir uns hier nördlich von den Quellen des Gila befinden, und darum denke ich, daß sich die Maricopas nicht an der Südseite des Flusses gehalten haben werden.“
    „Jedenfalls nicht, Herr Professor der Geographie. Da kämen sie nach Mexiko, nicht aber zu uns herauf.“
    „Schön. Aber auf dieser Route liegt ihnen doch wohl Silver-City im Weg, wo sie sich nicht sehen lassen dürfen.“
    „Das lassen sie rechts liegen.“
    „Dann kommen sie ja nach Fort West, wo man ihnen sogleich den Garaus machen würde.“
    „So weit gehen sie natürlich nicht. Sie lassen das Fort links liegen. Ihr freilich würdet entweder nach Silver-City oder nach Fort West rennen, um Euch dort die Nase einzustoßen; diese roten Leute aber sind klüger als Ihr, sie reiten zwischen beiden hindurch.“
    „Ja, ja, das ist wahr. Aber Ihr seid doch noch viel klüger als sie. Ihr seid ein Mann, von dem man sehr viel lernen kann. Doch, mein lieber Master Sam, sagtet Ihr nicht soeben noch zu der ‚Starken Hand‘, daß man nicht wissen könne, woher sie kommen?“
    „Ja.“
    „Und nun habe ich es doch aus Euch herausexamiert, daß sie zwischen Silver-City und Fort West kommen werden! Wer ist da der Dumme, der Schüler oder der Lehrer?“
    Jetzt erkannte Sam, daß er übertölpelt worden sei. Er öffnete den Mund, blickte Steinbach ganz betroffen an und sagte:
    „Heiliges Pech! Jetzt weiß ich wirklich nicht, woran ich bin! Das habt Ihr gut gemacht, wirklich sehr gut! Aber es ist ja eben nur ein Zufall. Dennoch will ich gern gestehen, daß ich ohne Eure dummen Fragen nicht darauf gekommen wäre. Es ist ganz richtig, daß die Roten aus der angegebenen Richtung kommen müssen. Südlicher oder nördlicher können sie sich gar nicht wenden.“
    „Ich freue mich, daß Ihr einseht, welche guten Erfolge einmal auch die Dummheit haben kann. Nun habe ich aber belauscht, daß die Maricopas bereits morgen hier sein können. Sie sind also keinen Tagesmarsch mehr entfernt. Wo werden sie da während der Nacht wohl lagern?“
    „Hm! Ich bin sonst nicht auf den Kopf gefallen, aber allwissend bin ich doch nicht.“
    „Nun, nachdenken kann man, ohne allwissend zu sein. Werden sie vielleicht hier in der Nähe liegen?“
    „Nein, fällt ihnen gar nicht ein.“
    „Oder in der Nähe der beiden genannten Orte?“
    „Gewiß nicht. Sie liegen rückwärts von diesen.“
    „Schaut, wie richtig Ihr zu antworten versteht, wenn man Euch nur richtig fragt! Wann werden sie zwischen beiden Orten durchkommen?“
    „Heute, wenn es dunkel geworden ist. Wir müssen ‚heute‘ sagen, weil Mitternacht vorüber ist.“
    „Ich bin ganz Eurer Meinung. Sie werden also bis zu dieser Zeit hinter der Linie, die man von Silver-City nach Fort West zieht, lagern. Das gibt uns Muße, sie des Tages über zu beobachten.“
    „Das klingt nicht übel. Aber das Anschleichen ist schon des Nachts eine schwierige Sache, bei Tag also doppelt und zehnfach schwer. Es dürfen daher nur die gewandtesten Männer dazu genommen werden. Wer soll gehen?“
    „Ehe wir das bestimmen, ist es notwendig, über den Ort nachzudenken, wo die Roten lagern werden. Kennt Ihr die Gegend, Master Sam?“
    „So leidlich. Als ich damals hier am Silbersee war, bin ich da hinuntergeritten.“
    „Macht nicht der Gila hinter Silver-City einen ziemlichen Bogen nach Süden?“
    „Ja, woher wißt Ihr das?“
    „Nebensache. Er ist dort seicht und schmal und kann sehr leicht überritten werden. Das Wasser reicht den Pferden nicht bis an den Leib. Das Land, das innerhalb dieses Bogens liegt, trägt einen dichten Urwald. Am Ufer steht Schilf und dichtes Gestrüpp, dazwischen Gras, genug für viele Pferde. Dort werden die Roten gehalten haben.“
    „Verflucht! Ich werde freilich ganz irre an Euch! Ja, es gibt kein besseres Versteck für sie als jene Stelle. Mitten im Urwald, vorn vom Fluß gedeckt, sind sie so sicher wie in Abrahams Schoß. Dort und nirgends anders sind sie zu suchen und zu finden. Hin müssen wir, um zu sehen, woran wir sind. Wer geht?“
    „Die ‚Starke Hand‘ geht“, sagte der Häuptling.
    „Und ich auch!“ meinte Sam.
    „Die ‚Starke Hand‘ wird allein reiten. Wenn der ‚Dicke Bauch‘ auch gehen will, so mag er es tun. Aber ich rate

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