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52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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der Namen tief erschrocken. Er schloß die Augen, er wollte nichts mehr sehen.
    Steinbach überließ die Gefangenen der Bewachung der beiden Indianer und entfernte sich dann. Als er zur Gesellschaft zurückkehrte, stand die Uhr doch bereits über halb zwölf; es war also eine halbe Stunde vergangen.
    Newton war unterdessen nach seinen Erlebnissen in der Türkei gefragt worden und hatte erzählt, was ihm gerade eingefallen war. Er berichtete von verschiedenen Bekanntschaften, die er gemacht hatte. Da fragte Steinbach, der die Zeit nun für gekommen hielt:
    „Master Newton, habt Ihr auch Ausländer kennengelernt?“
    „Viele.“
    „Vielleicht einen Lord Eaglenest?“
    „Nein“, antwortete er erbleichend.
    „Einen Normann Effendi und Wallert Effendi?“
    „Auch nicht.“
    „Ist Euch ein Ibrahim Pascha bekannt?“
    „Ich hörte seinen Namen.“
    Jetzt hatte sich die Farblosigkeit seines Gesichtes in glühende Röte verwandelt.
    „Oder eine gewisse Zykyma, Gökala und Tschita?“
    „Ich weiß nicht, was Ihr wollt.“
    „Oh, ich will Euch nur sagen, daß vom Derwisch bis zum Präriejäger ein ungeheurer Sprung ist, ein Sprung, der wohl noch niemals im Leben vorgekommen ist.“
    „Derwisch? Was meint Ihr denn?“
    „Verstellt Euch doch nicht! Ihr wißt ebensogut wie ich, daß Ihr zu den heulenden Derwischen gehört habt.“
    „Ich? Welch ein Irrtum!“
    „Na, Mann, wir wollen es kurz machen! Ich habe nicht Lust, mich länger als nötig mit so einem Schuft zu unterhalten. Ich bin in Wirklichkeit der Steinbach-Effendi, den du in der Türkei gesehen hast. Ich kenne dein ganzes Tun und Treiben und kann nicht begreifen, wie du aus Tunis entkommen bist, wo du doch des Mordversuchs an dem Herrscher angeklagt warst.“
    Der Derwisch glaubte jetzt, Frechheit sei seine einzige Rettung. Er schlug daher mit der Hand auf den Tisch und rief in zornigem Ton:
    „Himmeldonnerwetter! Das ist doch zu arg! Ein Derwisch soll ich sein und ein Mörder? Master Steinbach, wenn Ihr mir das noch einmal sagt, so habt Ihr es mit mir zu tun.“
    „Oh, ich habe es schon jetzt mit dir zu tun und werde schnell mit dir fertigwerden, mein Bürschchen. Ich sehe, daß diese Mesch'schurs ganz erstaunt sind über das, was wir sprechen. Sie wissen eben nicht, was früher geschehen ist. Darum wollen wir von deinen türkischen Abenteuern lieber schweigen und zunächst von deinen hiesigen reden.“
    „Da bin ich neugierig!“ sagte der Derwisch. „Ich wüßte nicht, von welchen Abenteuern die Rede sein könnte.“
    „Nicht? Nun, ein sehr interessantes soll ja punkt zwölf Uhr losgehen. Es fehlen nur noch zehn Minuten. Es wird also Zeit, daß du in deine Kammer gehst, um den ‚Roten Burkers‘ mit seinen Leuten einsteigen zu lassen.“
    „Was?“ rief Sam. „Der Rote will einsteigen? Heute abend?“
    „Ja, mit Hilfe dieses Eures Freundes.“
    „Wenn das bewiesen werden kann, so werden wir wenig Federlesens mit diesem Master Newton oder Florin machen!“
    „Es ist Lüge!“ rief der Derwisch, die Hand an das Messer legend und eine leise, unbemerkt sein sollende Wendung nach der Tür machend. Er merkte, daß alles verraten sei. Sein einziges Heil lag in der Flucht, die er sich nötigenfalls mit dem Messer bahnen wollte.
    Steinbach merkte diese Absicht und wollte sich ihm in den Weg stellen, sah aber, daß die Tür um eine kleine Luke geöffnet war, durch die ein dunkles, blitzendes Auge hereinfunkelte. Der Mensch konnte nicht entkommen.
    „Er nennt es Lüge“, sagte Sam. „Master Steinbach, könnt Ihr beweisen, daß es wahr ist?“
    „Ja. Er sah vorhin zum Fenster hinaus und besprach mit dem ‚Roten Burkers‘, der unten stand, den ganzen Plan. Ich aber saß nebenan und hörte ein jedes Wort. Punkt zwölf soll es losgehen.“
    „Himmelkreuzelement! Kerl, ich hacke dich in Stücke und koche Stiefelschmiere daraus!“
    Sam fuhr mit beiden Fäusten auf den Menschen los, dieser machte einen Seitensprung und eilte auf die Tür zu, prallte aber zurück.
    Die ‚Starke Hand‘ war schnell eingetreten und hielt ihm die blitzende Klinge entgegen, ohne ein einziges Wort zu sagen. Steinbach aber faßte sein Handgelenk mit solcher Kraft, daß er einen lauten Schmerzensschrei ausstieß und das Messer fallen ließ.
    „Halunke, willst du etwa noch leugnen?“ rief er ihm zu.
    „Ich bin unschuldig!“ behauptete der Gefragte.
    Er verließ sich darauf, daß er nicht am Fenster war und seine Helfershelfer also nicht heraufkamen; also konnte ihm doch

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