52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck -
Jahren unserer Beziehung Herbert seltener als einmal jährlich gewährte.
Was habe ich zu meiner Verteidigung vorzubringen? Ich weiß nicht recht. Vielleicht, dass ich mich einfach nie daran gewöhnen konnte. Damals hätte ich es keinesfalls zugegeben, aber bevor ich Herbert kennen lernte, hatte ich noch nie einen Blowjob gemacht. Ich wusste, dass ich es tun sollte,
fühlte mich aber völlig inkompetent. Anfangs war Herbert zu höflich, mich darum zu bitten, und als er es später tat, machte ich viel Aufhebens um meine Antwort und wies ihn mit der Begründung ab, dass so was gegen meine Vorstellung von Political Correctness verstieße.
Vielleicht war ich damals tatsächlich überzeugt davon, wer weiß. Ich war in dem Alter ein ziemlicher Hitzkopf. An der Uni las ich regelmäßig eine Zeitschrift, in der schrecklich viel feministische Theorie verbreitet wurde. Ich machte mir Sorgen darüber, dass die männliche Sexualität mich unterdrücken würde, ohne dass ich es überhaupt merkte. Kurz gesagt, ich hielt es für das Beste, vor keinem Mann auf die Knie zu gehen.
So vergingen die Jahre, und es wurde eine Art Running Gag. Eines Abends erwähnte Herbert gegenüber einem Freund, er hoffe auf einen Weihnachts-Blowjob, woraus dann in unserem Bekanntenkreis ein geflügeltes Wort wurde. Einige Leute fragen mich bis heute alljährlich, ob Herbert seinen Weihnachts-Blowjob bekommen habe. Ich grinse dann nur tapfer.
Der liebe Herbert hat mir den entsprechenden Gefallen dagegen zum Glück nie vorenthalten. Er kann Stunden dort unten mit Lecken und Saugen zubringen. Manchmal muss ich ihn sogar bitten, damit aufzuhören, weil es mir schon langweilig wird. Dann wieder beschert er mir spektakuläre, schaudernde Höhepunkte.
Und er hat versucht, mich zum Oralsex zu ermutigen. Dabei hat er nie gejammert oder gebettelt (oder, wie ein Freund
von uns seiner Freundin, ein Paar neue Schuhe als Gegenleistung in Aussicht gestellt). Er hat sich nur gelegentlich so positioniert, dass sein Penis sich in der Nähe meines Gesichts befand, wohl in der Hoffnung, ich würde danach schnappen wie ein junger Hund nach einem Knochen. Aber keine Chance. Jahre später, als ich meine Ablehnung mit meinem empfindlichen Geruchssinn begründete (meine Nase ist in der Tat so sensibel wie die einer Katze), begann Herbert, seinen Penis jedes Mal im Waschbecken zu waschen, nachdem er gepieselt hatte. Das macht er bis heute – und die vielen Jahre des stillen Optimismus haben sich endlich bezahlt gemacht.
Schon vor einigen Jahren wurde mir klar, dass ich eigentlich gar nichts gegen Blowjobs habe. Meine Freundinnen schienen sie alle relativ gern zu machen, und da wollte ich auch nicht zurückstehen. Damals hatte ich jedoch das Gefühl, nicht einfach eine Kehrtwende vollführen zu können. Ich konnte doch nicht plötzlich sagen: »Na gut, ich hab’s mir anders überlegt.« Vor allem weil ich mich noch immer total inkompetent fühlte. Ich hatte einfach Angst davor, mich ungeschickt anzustellen und eine Enttäuschung für Herbert zu sein. Immer noch dieser falsche Stolz also.
Was sich seither geändert hat? Ich weiß es gar nicht so genau. Zum einen bin ich wohl ein bisschen kooperativer geworden, wenn er mit seinem Penis in die Nähe meines Gesichts kam. Wir machten eine Zeitlang oft die 69, aber der Alleingang widerstrebte mir immer noch. Erst an dem Tag, als wir unsere Vereinbarung über die Verführungen trafen, kam ich so richtig auf den Geschmack.
Wir saßen im Jacuzzi der Honeymoon Suite, die man uns gegen einen geringen Aufpreis gegeben hatte, weil das Hotel nicht ausgebucht gewesen war. Herbert lag im Wasser, und ich kuschelte mich neben seinem Kopf auf die kleine Sitzfläche in der Ecke. Das Zimmer war dunkel, nur durch den Türschlitz drang etwas Licht herein. Unsere Haut schimmerte. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir seit dem großen Vagina-Konflikt, wie ich ihn gern liebevoll nenne, nicht mehr miteinander geschlafen.
Herbert war immer schon couragierter als ich. Er begann mich zu streicheln, erst ganz zaghaft, dann immer bestimmter. Ich hatte mich so lange zurückgehalten, dass ich nicht mehr wusste, wie ich es anfangen sollte. Also ließ ich mich einfach im warmen Wasser und der Dunkelheit treiben. Er erhob sich und setzte sich auf den Rand der Wanne, ich kniete mich ins Wasser und nahm seinen Penis in meinen Mund. Ich schätze, er war ziemlich überrascht, aber ich mochte es, dass er nach sauberem Wasser schmeckte. Dank der sprudelnden
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