Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck -

52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck -

Titel: 52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Herbert , Henriette Zeltner
Vom Netzwerk:
manövrieren. Dann traktiert er meine Klitoris so heftig mit seiner Zunge, dass ich mich irgendwann gezwungen sehe, sie mit beiden Händen zuzudecken, weil er auf subtilere Botschaften nicht reagiert. Schließlich ziehe ich ihn auf mich und beginne, seinen Körper überall zu streicheln. Das soll ihm klarmachen, dass ich es lieber etwas langsamer und kuscheliger hätte. »Hier soll es um Kommunikation gehen!«, würde ich ihn am liebsten anbrüllen, aber das geht ja leider nicht. Ich frage mich, ob Herbert den Sinn dieser Verführung überhaupt begreift. Dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich wütend auf ihn bin, obwohl ich ihm das Ganze vorher wohl nicht hinreichend erklärt habe.
    Plötzlich fasst Herbert sich an den Nacken und verzieht das Gesicht. Eine Weile schaue ich ihm zu und versuche herauszufinden, was los ist. Dann sage ich schließlich: »Alles okay mit dir?«
    »Der Nacken tut weh«, antwortet er.
    »Dein Schleudertrauma?«
    »Glaub schon.«
    »Dann leg dich lieber hin und lass uns schlafen«, sage ich erleichtert.
    Als er am nächsten Morgen in der Badewanne sitzt, hocke ich mich neben ihn auf den Wannenrand und versuche, ihm meine Enttäuschung am Vorabend zu erklären. »Ich möchte
nicht, dass du es dir zur Gewohnheit machst, jedes Mal einen Joint zu rauchen, bevor wir miteinander schlafen«, sage ich. »Das kann ja keine Lösung sein.«
    Ich staune darüber, wie locker er das aufnimmt. Vor ein paar Monaten wären wir beide bei einem solchen Gespräch wahrscheinlich furchtbar theatralisch geworden. Jetzt können wir ruhig und sachlich darüber reden. »In Ordnung«, sagt er, »das war mir nicht bewusst. Vielleicht können wir das mit dem Schweigen morgen Abend nochmal probieren, und dann ohne Dröhnung, ja?«
    Das war’s. So einfach. Wir streiten und verzweifeln nicht. Wir sprechen einfach darüber. Klar ist unser Sex immer noch nicht perfekt; klar ist unser angeknackstes Verlangen noch nicht völlig wiederhergestellt. Aber Veränderung liegt in der Luft. Herbert zweifelt nicht mehr daran, dass ich grundsätzlich mit ihm schlafen möchte. Das könnte er auch gar nicht, angesichts der Anstrengungen, die ich unternehme. Er verdächtigt mich nicht mehr, dass ich versuche, mich irgendwie herauszuwinden oder Ausreden zu finden.
    Ich selbst bin darüber auch erleichtert, weil ich nicht einmal mit Bestimmtheit hätte sagen können, warum ich früher nach diesen Ausreden gesucht habe.

    »Du bist dran, dir eine Verführung auszudenken. Ich meine, ich will ja nicht meckern. Ich erwähne es bloß. Wir sollten bei der Stange bleiben, haha.«
    Mist. Mein Versuch, einen lockeren Ton anzuschlagen, ist total danebengegangen. Ich hasse es, wenn ich ins Nörgeln gerate, aber manchmal fühle ich mich einfach dazu gezwungen. Wenn Herbert an der Reihe ist, dauert es immer sehr lange, bis ihm etwas einfällt.
    Er seufzt. »Das ist so anstrengend. Mir fällt auch nichts Neues mehr ein.«
    »Für mich ist es genauso schwer. Aber dann recherchiere ich eben ein bisschen. Sonst würde mir auch nichts einfallen.«
    »Das ist für dich aber leichter als für mich. Du arbeitest von zu Hause aus. Ich kann mir so was ja nicht im Büro anschauen.«
    Das ist ein bisschen unaufrichtig. Denn selbst wenn Herbert in keinem Büro säße, würde er nicht recherchieren. Das ist einfach nicht seine Art. Aber ich verkneife mir meine Retourkutsche. Manchmal bin ich wirklich ein Muster an Selbstbeherrschung.
    »Also was sagst du dazu? Willst du es bleiben lassen?«
    »Nein, nicht bleiben lassen«, meint Herbert. »Aber können wir es nicht einfach bei den Verführungen belassen, ohne dass es abwechselnd gehen muss? Das bedeutet sonst einfach soviel Druck.«
    Ich bin nicht gerade begeistert. Einer der Aspekte, die ich an den Verführungen bislang besonders schätze, ist, dass auch Herbert sich etwas mehr Gedanken über unser Liebesleben macht, anstatt passiv darauf zu warten, dass erotische Augenblicke sich mehr oder weniger von selbst einstellen. Es
ist schön zu wissen, dass er an mich denkt, auch wenn ich nicht in Sichtweite bin.
    »Ach, ich weiß nicht. Das klingt für mich eher nach ›Ich möchte am liebsten, dass du alle Verführungen arrangierst‹.«
    »Das ist nicht fair! Ich habe mich bis jetzt doch ganz schön ins Zeug gelegt!«
    »Ja, aber nun geht dir die Luft aus. Wir haben erst ein paar Verführungen gemacht, und du langweilst dich schon.«
    »Ich langweile mich nicht. Ich möchte nur sicherstellen, dass ich es richtig

Weitere Kostenlose Bücher