52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck -
über französische Patissiers. Als wir schließlich schlafen gehen, ist es schon fast Mitternacht.
Ich ziehe mich aus, während Herbert im Bad ist, und bemerke einen schmerzenden Knubbel über meiner Klitoris. Bei näherer Betrachtung sehe ich, dass es ein Furunkel ist. Ironie des Schicksals, dass so was ausgerechnet am Beginn einer Woche mit täglichem Sex auftritt. So etwas hatte ich noch nie. Vielleicht liegt es an der heftigen Beanspruchung. Bevor ich mir darüber klar werde, was ich da eigentlich tue, versuche ich, das Ding mit einer sterilen (na gut, ich habe sie nur abgeleckt) Nadel aufzustechen. Autsch.
Ich möchte nicht darüber spekulieren, ob das eine gute Idee war (allerdings gebe ich gerne zu, dass ich am nächsten Morgen zehn Minuten mit dem Versuch zugebracht habe, ein Pflaster auf meiner Vulva zu befestigen). Als Herbert ins Schlafzimmer kommt, ist es jedenfalls meine traurige Pflicht, ihm mitzuteilen, dass er sich meinem geheimen Gärtlein um keinen Preis auf mehr als zwei Meter nähern darf.
So liegen wir eine Weile nachdenklich im Bett und genieren uns, weil unser Vorhaben, jeden Tag miteinander zu schlafen ein so jähes Ende gefunden hat. Doch dann erwacht plötzlich mein Sportsgeist, und ich setze mich auf. »Soll ich
es dir vielleicht mit der Hand machen?«, frage ich. »Ich bin sicher, das zählt auch.«
Herbert schaut hocherfreut drein, und so mache ich mich auf der Stelle daran, mir im Namen der Verführung eine Sehnenscheidenentzündung zu holen. Er ist wohl ein wenig genervt, weil ich dabei locker weiterplaudere (»Wenn man sich vorstellt, dass Männer für so was bezahlen!«), aber fairerweise muss man auch sagen, dass es schon etwas seltsam ist, voll bekleidet und ohne Aussicht auf eine Gegenleistung dem eigenen Mann einen runterzuholen. In mehrerlei Hinsicht erinnert mich das an meine ersten Pettingversuche mit fünfzehn. Die alte Betty hätte das bestimmt nicht gemacht, sondern ihm höchstens gesagt, dass er das sehr gut alleine könne. Die neue Betty ist dagegen für jeden Spaß zu haben. Ich muss aufpassen, dass ich das nicht laut ausspreche. Der arme Herbert hat wahrscheinlich auch so Mühe, sich zu konzentrieren.
Ich vermute, er ist erleichtert, als er endlich kommt.
TAG DREI
Heute Abend wollten wir ins Kino. Herbert hat mir sogar einen Zeitplan gemailt, damit wir alles schaffen (darin sind gerade mal dreißig Minuten für eine Nummer vorgesehen). Doch die Eskapaden vom Vortag fordern ihren Tribut, sodass ich schon bei meinem Meeting am Nachmittag heimlich gähne. Unter normalen Umständen würde ich an Sex heute Abend nicht einmal denken. Der Kinobesuch ist schon definitiv gestrichen.
Als Herbert aus dem Fitnessstudio kommt, findet er mich – entgegen der Vorgaben des Zeitplans – in der Badewanne. Das Bad dient unter anderem auch dazu, das Pflaster loszuwerden, das ich am Vortag auf das Furunkel geklebt habe. Sehr wahrscheinlich dürfte das Ding meiner sexuellen Erfüllung auch am heutigen Abend im Wege stehen. Meine Idee kommt mir zunehmend schlechter vor.
Ich koche ein Abendessen, das wir vor dem Fernseher zu uns nehmen. Danach macht Herbert den Abwasch. Dann ist es Zeit, das Schlafzimmer anzusteuern. Ich versuche, es noch ein bisschen herauszuzögern, indem ich mich in eine Kochsendung vertiefe, aber vergebens. Herbert liebt die Herausforderung.
Im Schlafzimmer verhandeln wir über das Furunkel. Herbert meint, vielleicht sollten wir es mit Doggy-Style versuchen. »Ich jaule, wenn’s wehtut«, sage ich. Herbert hofft, dass ich das Ding nicht absichtlich zum Platzen bringen will. Ich wünschte, daran hätte ich früher gedacht.
Herbert taucht bereitwillig zwischen meine Beine und beginnt, mich mit kleinen, zarten Strichen zu lecken. Das ist göttlich. Ich wäre ja um keinen Preis mit meinem Mund in die Nähe davon gegangen (in die Nähe des Furunkels, meine ich, nicht in die meiner Muschi), aber mal wieder bin ich dankbar für Herberts vergleichsweise hohe Hemmschwelle. Also lasse ich mich in die Kissen zurücksinken und von ihm geduldig zu einem Orgasmus bringen, der meinen ganzen Körper erbeben lässt. Danach klettere ich auf Herbert und spiele den Hund.
TAG VIER
Als ich an diesem Morgen aufwache, stelle ich fest, dass ich wieder blute. Natürlich. Ich staune darüber, wie es mir immer wieder gelingt, zu verdrängen, dass dies unvermeidlich ist. Außerdem ist das Furunkel aufgegangen, was mich mit Erleichterung erfüllt.
Als wir am Abend um zehn Uhr das
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