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63 - Der verlorene Sohn 04 - Sklaven des Goldes

63 - Der verlorene Sohn 04 - Sklaven des Goldes

Titel: 63 - Der verlorene Sohn 04 - Sklaven des Goldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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gespielt.“
    „Wieso?“ fragte der Arzt.
    Holm erklärte seine Kombinationen und war damit gerade zu Ende, als die beiden Schwestern eintraten. Ihre Gesichter glänzten vor Glück, obgleich man ihnen ansah, wie viele Tränen sie vergossen hatten. Es waren ja Tränen der Freude gewesen. Beide wußten nicht, wie sie den drei Beschützern ihre Dankbarkeit erweisen sollten, und ganz besonders wurde ihr Glück durch Zanders Zusicherung erhöht, daß er noch im Laufe des heutigen Tages ihre Mutter besuchen werde, um zu sehen, ob noch Hoffnung sei, sie zu retten und der schrecklichen Krankheit Einhalt zu tun.
    Natürlich fuhren die fünf Personen in einem gemeinschaftlichen Coupé nach der Residenz. Dort angekommen, trennten sie sich. Der Arzt begab sich direkt nach der Wohnung des Fürsten, um da auf ihn zu warten, welcher zunächst ins Bezirksgericht ging, um dem Gerichtsrat seinen Bericht zu erstatten. Holm hingegen begleitete die beiden Schwestern nach Hause.
    „Bitte, machen Sie mir die Freude, vor der Tür zu warten“, bat er sie, und sie willigten gern ein.
    Er klopfte an und trat ein. Der abgesetzte Theaterdiener war daheim und freute sich über Holms Besuch. Er gab ihm die Hand und schob ihm einen Stuhl zu.
    „Nun, haben Sie geschwiegen?“ fragte der Reporter.
    „Wegen Laura meinen Sie doch?“
    „Ja.“
    „Kein Wort habe ich gesagt.“
    „Das ist recht, sehr recht!“
    „Aber – hm, lieber Herr Holm, darf ich Sie darauf aufmerksam machen?“
    „Worauf?“
    „Daß Sie mir sagten, ich brauche nur bis morgen oder übermorgen zu schweigen?“
    „Ja, das habe ich freilich gesagt.“
    „Wann kann ich davon reden?“
    „Heute, jetzt.“
    „Wirklich? Wirklich? So ist es also wahr, daß die Unschuld Lauras nachgewiesen werden kann?“
    „Sie wird gerichtlich nachgewiesen werden, denn die eigentliche Mörderin ist entdeckt!“
    „Herrgott! Entdeckt?“
    „Ja. Sie befindet sich in sicherem Gewahrsam.“
    „Und Laura? Was wird unterdessen mit ihr? Muß sie bis zum Ende der Untersuchung in Haft bleiben?“
    „Hm! Ich möchte daran zweifeln.“
    „Wirklich? Sie meinen, daß man sie freilassen werde?“
    „Ja, das ist freilich meine Meinung. Es ist sogar möglich, daß man bereits Schritte getan hat, sie aus ihrer unverdienten Gefangenschaft zu entlassen.“
    „Was Sie sagen! Hört, Kinder, hört! Unsere Laura ist unschuldig! Sie soll entlassen werden! Sie wird wiederkommen! Aber, mein liebster, mein bester Herr Holm, von wem sind diese Schritte getan worden?“
    „Von Emilie.“
    „Von Em – welche Emilie meinen Sie denn?“
    „Nun, die Ihrige natürlich!“
    „Meine Tochter? Ich verstehe Sie nicht. Welche Schritte soll denn die getan haben?“
    „Das ist doch sehr einfach: Sie ist nach Rollenburg gefahren, um ihre Schwester nach Hause zu bringen.“
    „Wie? Was? Wie kommen Sie mir vor? Sie hat sich ja vermietet, und ist da ganz zufällig nach Rollenburg, weil die Truppe dort auftritt.“
    „Und ich bin überzeugt, daß sie nach Rollenburg ist, um Laura zu holen. Ich habe es aus einem sehr sicheren Mund.“
    „Sie werden immer rätselhafter. Sie wissen doch, daß sie als Kassiererin angestellt ist.“
    „Nein, das ist sie nicht.“
    „Was denn? Ich habe ja das vierteljährliche Gehalt pränumerando ausgezahlt erhalten.“
    „Ja, geschenkt haben Sie es bekommen!“
    „Herr Holm, ich kenne Sie als Ehrenmann, sonst würde ich behaupten, daß Sie sich einen dummen Spaß mit mir machen!“
    „Ich spreche sehr im Ernst. Ich traf mit einem Herrn zusammen, der heute mit Ihrer Emilie gesprochen hat.“
    „Wer ist es?“
    „Ein sehr gescheiter Arzt, der auch heute noch zu Ihnen kommen wird, um zu untersuchen, ob Ihre Frau noch Heilung zu finden vermag.“
    „Mein Gott! Bei diesen Reden werde ich nur wüster im Kopf. Wie kommen Sie zu diesem Arzt? Wie kommt er auf meine Frau? Und wie kommt er mit Emilie zusammen?“
    „Er hat sie in Rollenburg getroffen und da von ihr gehört, daß sie mit Laura nach Hause fahren werde.“
    „Das begreife, wer da kann!“
    „Dann sind die beiden Schwestern mit ihm eingestiegen.“
    „Eingestiegen? Wo?“
    „In den Zug natürlich!“
    „Beide Schwestern, sagen Sie?“
    „Ja.“
    „Dann wäre ja auch Laura dabei!“
    „Freilich ja!“
    „Und Sie haben hier mit ihnen gesprochen? Sie sind also hier?“
    „Natürlich sind sie mit da!“
    Der Theaterdiener war ganz perplex. Er bat:
    „Herr Holm, legen Sie mich doch nicht auf den glühenden Rost! Was Sie

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