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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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hätte ich sterben müssen – wie Cellini und Brown. Die beiden wußten, daß sie den Overdrive abstellen konnten, wenn sie ihn nur erreichten. Und bei dem Versuch töteten sie sich selbst. Mir hingegen war klar, daß ich mich nicht von der Stelle rühren durfte – und dank der Zeitschwankungen überlebte ich.«
    »Aha«, meinte Haertel. Er nickte nachdenklich. »Gewiß ein Punkt, den man im Auge behalten muß. Obwohl ich glaube, daß die interstellare Raumfahrt davon nicht populärer wird.«
    Er preßte die Lippen zusammen und versank in brütendes Schweigen. Garrard nahm dankbar einen tiefen Schluck.
    Schließlich meinte Haertel: »Warum denkst du so viel über die Bewohner von Alpha Centauri nach? Mir scheint, daß du deine Sache sehr gut gemacht hast. Nein, ein Held bist du nicht – jeder Narr kann tapfer sein –, aber du hast bewiesen, daß du denken kannst. Diese Probe haben Brown und Cellini nicht bestanden. Sie reagierten anstatt zu denken. Was hast du vorgefunden, als du auf den beiden Sternen ankamst?«
    Garrard zuckte die Achseln. »Ich sagte dir schon, daß ich es selbst nicht genau weiß. Als ich aus meiner totenähnlichen Bewußtlosigkeit erwachte, war ich eine Art knetbare Masse, die jeder nach seinem Belieben hätte formen können. Meine eigene Umgebung, die Umgebung der Erde war weit, weit weg. Als ich die Bewohner von Centauri traf – falls ich sie traf, denn dessen bin ich gar nicht so sicher –, nahmen sie den bedeutendsten Platz in meiner Welt ein. Meine Persönlichkeit paßte sich ihnen vollständig an. Deshalb konnte ich sie auch so gut verstehen. Ich hätte am Verlauf der Dinge nichts ändern können.
    Damals verstand ich sie. Aber der Mann, der sie verstand, Adolf, war nicht der gleiche Mann, der hier vor dir sitzt. Jetzt weiß ich nicht mehr, was dieses Wesen von mir wollte. Sein Englisch erscheint mir jetzt absurd. Schau, Adolf, ich habe keine Ahnung, was oder wer ich in jener Periode war. Wie kannst du dann erwarten, daß ich dir über die fremden Wesen erzähle? Sie fanden mich in einer genau vorgezeichneten Umgebung, die sie durch ihr Eindringen veränderten. Jetzt, da sie wieder fort sind, verläuft mein Leben normal wie früher. Ich könnte nicht einmal erklären, warum ich mir einbilde, daß sie Englisch sprachen.«
    »Gaben sie sich selbst eine Bezeichnung?«
    »Natürlich«, sagte Garrard. »Sie waren die Beademungen.«
    »Und wie sahen sie aus?«
    »Ich habe sie nie gesehen.«
    Haertel sah ihn aus forschenden Augen an. »Aber dann …«
    »Ich glaube, ich habe sie gehört.« Garrard zuckte die Achseln und nahm noch einen Schluck Whisky. Er war wieder daheim, und er hätte zufrieden sein können.
    Aber irgendwo in seinem Innern sagte eine Stimme: Im Himmel wie auf Erden. Und dann erklärte eine andere Stimme (komisch, warum dachte er von sich immer in der Person »ich-wir«?), die gut seine eigene hätte sein können: Es ist später als du denkst.
    »Adolf«, fragte er, »wirst du deine Versuche einstellen, oder hast du vor, eine DFC-4 zu bauen?«
    Haertel lächelte. »Es wird viele Jahre dauern, bis ein neues Sternenschiff gebaut ist, Garrard. Aber mach dir keine Sorgen. Du bist zurückgekehrt, und das ist mehr, als die anderen vor dir erreicht haben. Keiner wird dich zwingen, wieder hinauszufliegen. Ich halte es nicht einmal für wahrscheinlich, daß das neue Schiff noch zu deinen Lebzeiten fertig wird. Und selbst wenn das der Fall wäre, so würden wir es erst nach reiflicher Überlegung starten. Wir wissen zu wenig über die Dinge, die du dort erlebt hast.«
    Garrard schüttelte den Kopf. »Du hast mich falsch verstanden. Ich will wieder hinaus. Jetzt, da ich weiß, wie sich der Flug auf mich auswirkt, könnte ich ihn noch einmal versuchen. Und diesmal würde ich mit Fotos, Tonbändern und Landkarten zurückkommen.«
    Haertels Miene war ernst geworden. »Glaubst du wirklich, daß wir die DFC-3 noch einmal in den Weltraum schicken würden? Garrard, wir werden das Schiff Molekül für Molekül auseinandernehmen und untersuchen. Das ist die Vorbedingung zum Bau der neuen DFC-4. Und wir können dich auch kein zweitesmal hinausschicken. Ich will nicht grausam sein. Aber hast du dir schon einmal überlegt, daß dieser Wunsch, das Alpha-Centauri-System wiederzusehen, das Ergebnis einer lange anhaltenden Hypnose sein kann? Und je stärker der Wunsch in dir ist, desto gefährlicher kann die Sache für uns alle werden. Du kannst sicher sein, daß wir dich ebenso gründlich

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