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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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allmählich zu zerfallen. Eine den Umständen angepaßte Lösung mußte gefunden werden.
    Als man sich an die Umgestaltung machte, trug man der Tatsache Rechnung, daß die ungebildeten Frauen einen natürlichen Trieb zu Rangunterscheidungen haben. Sie erinnern sich doch zweifellos noch daran, daß in Ihrer Zeit die dümmste Frau mit dem größten Respekt behandelt wurde, wenn ihr Mann einen hohen gesellschaftlichen Rang innehatte. Die anderen Frauen beneideten sie, aber es kam ihnen nicht in den Sinn, daß sie ja durch die Heirat durchaus nicht klüger geworden war. Und sicher wissen Sie auch, daß sich jede Vereinigung gelangweilter Hausfrauen alsbald das Vergnügen machte, unter den Mitgliedern gesellschaftliche Abstufungen feinster Art zu treffen. Gleichzeitig legen diese Frauen großen Wert auf soziale Sicherheit.
    Ein anderes Charakteristikum ist das hohe Maß an Selbstaufopferung, die sie an den Tag legten, um nur ja im Rahmen des Althergebrachten nicht aufzufallen. Wir sind von Natur aus sehr unterwürfige Geschöpfe. Die meisten von uns sind glücklich, wenn sie nicht aus der Masse hervorstechen, und nehmen die schlimmsten Qualen auf sich, um nur ja nicht als Außenseiter zu gelten.
    Selbstverständlich mußte ein System, das Aussicht auf Bestand haben wollte, diese Dinge in Betracht ziehen. Man brauchte ein Schema, das Autorität und Ranggleichheit in sich vereinigte. Soviel stand fest. Doch es war nicht leicht, die Einzelzüge einer solchen Organisation zu bestimmen. Man unternahm eine umfangreiche Studie sozialer Strukturen und Ordnungen, aber während der nächsten paar Jahre konnte man sich für keinen der vorgelegten Pläne einstimmig entscheiden. Es heißt, daß die endgültige Form durch die Bibel angeregt wurde – ein damals noch nicht verbotenes Buch, das immer wieder zu Unruhen Anlaß gab. Einen Augenblick, vielleicht erinnere ich mich noch an das Zitat … ›Gehe hin zur Ameise, du Fauler, siehe ihre Weise und lerne.‹
    Der Rat kam offenbar zu der Ansicht, daß dieses Zitat, entsprechend umgewandelt, einen brauchbaren Weg zur Lösung der Probleme anzeigte.
    Man wählte als Grundaufbau ein Vier-Klassen-System und führte starke Schranken zwischen den einzelnen Klassen ein. Dadurch entstand eine Stabilität des Systems, die zwar das Konkurrenzbestreben innerhalb einer Klasse zuläßt, nie aber das Überwechseln von einer Klasse in die andere. So haben wir das Doktorat – die gebildete Herrscherklasse, die zu fünfzig Prozent aus Ärztinnen besteht; die Mütter, deren Name alles sagt; die Dienerinnen, die aus psychologischen Gründen sehr klein sind; die Arbeiterinnen, die kräftig und stark sein müssen, um auch die schweren Arbeiten erledigen zu können. Die drei niedrigeren Klassen respektieren das Doktorat als Autorität. Die beiden dienenden Klassen verehren die Mütter. Die Dienerinnen wiederum glauben, daß sie gegenüber den Arbeiterinnen die schönere Arbeit haben, während die Arbeiterinnen mit ein wenig Verachtung auf die winzigen Gestalten herabsehen.
    Sie sehen, daß man einen Ausgleich geschaffen hat, und wir hoffen, daß sich das System nach den Anfangs-Schwierigkeiten, die überall vorkommen, bewähren wird. Ich glaube zum Beispiel, daß man in Kürze die Klasse der Dienerinnen noch einmal unterteilen muß und daß man den Polizistinnen eine eigene Klasse zugestehen sollte, um sie von den einfachen Arbeiterinnen zu unterscheiden …«
    Sie fuhr fort, mir die Einzelheiten des Staatsaufbaus zu erklären, während mir allmählich dämmerte, von welchen Ungeheuerlichkeiten sie sprach.
    »Ameisen!« unterbrach ich sie plötzlich. »Der Ameisenhaufen! Sie haben ihn als Modell genommen!«
    Sie sah überrascht auf, entweder weil ich so lange gebraucht hatte, um sie zu verstehen oder weil sie meinen Ton mißbilligte.
    »Und warum nicht?« fragte sie. »Es steht fest, daß der Ameisenhaufen eine der dauerhaftesten sozialen Ordnungen darstellt, die die Natur entwickelt hat – obwohl wir natürlich einige Abänderungen …«
    »Sie – Sie wollen damit sagen, daß nur die Mütter Kinder bekommen?«
    »Oh, Mitglieder des Doktorats auch, wenn sie wollen.«
    »Aber – aber …«
    »Der Rat beschließt die Geburtenziffer«, fuhr sie mit ihren Erklärungen fort. »Die Ärztinnen untersuchen die Babys gleich in der Klinik und teilen sie in die verschiedenen Klassen ein. Danach geht es nur noch darum, ihnen die richtige Nahrung zu verabreichen und ihre Drüsentätigkeit zu steuern.«
    »Aber«,

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