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Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Titel: Abaddons Tor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Winkeln, bis seine Eitelkeit befriedigt war, und schaltete auf die Außenkameras um. Seine Einführung dauerte ein wenig länger als zehn Sekunden. Zwanzig Sekunden vor Erreichen des Ziels würde er mit der Sendung beginnen und dann die Außenkameras zuschalten. Mehr als tausend Bilder pro Sekunde, und doch war es möglich, dass er zwischen den Einzelbildern den Ring verpasste. Er konnte nur das Beste hoffen. Es war ja nicht so, dass er jetzt eine bessere Kamera beschaffen konnte, selbst wenn eine existiert hätte.
    Er trank sein Wasser aus und wünschte sich, er hätte ein wenig mehr Proviant eingepackt. Eine Tube Proteinpaste wäre ihm jetzt wirklich gelegen gekommen. Bald wäre auch dies erledigt. Er würde im Bau eines irdischen oder marsianischen Schiffs sitzen, wo es eine anständige Toilette, Wasser und Gefangenenrationen gab. Beinahe freute er sich darauf.
    Die schlafende Kommunikationsanlage erwachte zum Leben, weil sie einen Richtstrahl aufgefangen hatte. Er öffnete die Verbindung. Die Verschlüsselung verriet ihm, dass die Mitteilung aus dem schwarzen Netz kam und schon vor langer Zeit gesendet worden war, damit sie ihn genau hier erreichte. Es gab außer ihm noch jemanden, der angeben wollte.
    Evita war immer noch schön, aber fraulicher geworden, seit er begonnen hatte, Geld und Bergungsgut zu sammeln, um die Y Que zu bauen. Noch einmal fünf Jahre, und sie wäre unansehnlich. Aber er wäre immer noch in sie verknallt.
    »Esá, unokabátyja«, sagte sie. »Augen der Welt. Aller Augen ruhen auf dir. Meine auch.«
    Sie lächelte, und eine Sekunde lang dachte er, sie würde die Bluse heben, um ihm Glück zu wünschen. Der Richtstrahl brach ab.
    Noch zwei Stunden.
    »Ich wiederhole, hier ist die marsianische Fregatte Lucien . Nicht identifiziertes Schiff, das sich dem Ring nähert, antworten Sie sofort, sonst eröffnen wir das Feuer.«
    Noch drei Minuten. Sie hatten ihn zu früh bemerkt. Der Ring war immer noch drei Minuten entfernt, dabei hätten sie ihn erst entdecken sollen, wenn er höchstens noch eine Minute vor dem Ziel war.
    Néo räusperte sich.
    »Nicht nötig, que sa? Nicht nötig. Hier ist die Y Que , Rennboot von der Ceres-Station.«
    »Ihr Transponder ist nicht aktiv, Y Que .«
    »Ist kaputt, ja? Brauche Hilfe bei der Reparatur.«
    »Ihr Funk arbeitet einwandfrei, aber ich empfange kein Notsignal.«
    »Bin auch nicht in einer Notlage.« Er sprach besonders langsam, um Sekunden zu schinden. Vielleicht konnte er sie lange genug am Reden halten. »Fliege ballistisch, das ist alles. Kann den Reaktor wieder starten, aber das dauert ein paar Minuten. Könnten Sie mir dabei helfen?«
    »Sie befinden sich in einem gesperrten Raumsektor, Y Que «, erklärte der Marsianer. Néo musste grinsen.
    »Entschuldigung«, sagte er. »Entschuldigung. Ich kapituliere. Ich muss nur etwas abbremsen. Ich starte den Antrieb in ein paar Sekunden. Warten Sie bitte.«
    »Sie haben zehn Sekunden, um eine nicht zum Ring führende Flugbahn einzuschlagen. Danach eröffnen wir das Feuer.«
    Die Angst fühlte sich an wie ein Sieg. Er schaffte es. Er zielte genau auf den Ring, und sie machten sich in die Hosen. Eine Minute. Er fuhr den Reaktor hoch. In diesem Moment log er nicht einmal. Die Sensoren sprangen ebenfalls wieder an.
    »Nicht schießen«, sagte er, während er insgeheim eine Bewegung machte, als wollte er masturbieren. »Bitte, Sir, bitte schießen Sie nicht auf mich. Ich bremse ja schon so schnell, wie ich kann.«
    »Sie haben noch fünf Sekunden, Y Que .«
    Es waren noch dreißig Sekunden. Sobald die Schiffssysteme wieder liefen, erschienen auch die Freund-Feind-Kennungen. Er würde nicht weit an der Lucien vorbeifliegen, vielleicht waren es nicht mehr als siebenhundert Kilometer. Kein Wunder, dass sie ihn bemerkt hatten. Auf diese Entfernung erschien die Y Que auf der Gefechtsanzeige wie ein Weihnachtsbaum. Da hatte er wohl Pech gehabt.
    »Schießen Sie nur, wenn Sie wollen, aber ich bremse wirklich so schnell, wie ich kann«, behauptete er.
    Der Statusalarm ertönte, und auf der Anzeige erschienen zwei neue Punkte. Der hijo de puta hatte tatsächlich Torpedos gestartet.
    Fünfzehn Sekunden. Er würde es schaffen. Nun begann er mit der Sendung und schaltete die Außenkamera zu. Irgendwo da draußen war der Ring. Der tausend Kilometer große Kreis war noch zu klein und dunkel, um für das bloße Auge sichtbar zu sein.
    »Nicht schießen!«, rief er der marsianischen Fregatte zu. »Nicht schießen!«
    Noch drei

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