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Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Titel: Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Verne
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Commission sich ergeben.
     
    Die geodätischen Operationen waren also vollständig zu Ende geführt. Die Astronomen waren mit ihrer Aufgabe fertig. Es blieb ihnen nur noch übrig, die Mündung des Zambesi zu erreichen, in entgegengesetzter Richtung von der Linie, welche der Doctor Livingstone bei seiner zweiten Reise von 1858 bis 1864 verfolgt hatte.
    Am 25. Mai, nach einer ziemlich beschwerlichen Reise, mitten in einem von reißenden Bächen durchschnittenen Lande kamen sie an den Wasserfällen an, welche in der Geographie unter dem Namen Victoria-Fälle bekannt sind.
    Diese staunenswerthen Katarakte, von den Eingeborenen »Tosende Dunstwirbel« genannt, sind eine Meile breit, stürzen von einer Höhe herab, welche das Doppelte des Niagarafalles beträgt, und sind mit einem dreifachen Regenbogen geziert. Durch die tiefe Spalte des Basaltsteines entstand ein Getöse, das einem zwanzigfachen Donner zu vergleichen war.
    Abwärts vom Katarakt, wo die Oberfläche des Flusses wieder ruhig ist, wartete bereits die Dampfschaluppe, welche auf einem Nebenfluß des Zambesi bereits vor vierzehn Tagen angekommen war.
    Alle stiegen hier ein, mit Ausnahme des Buschmanns und des Forelopers. Mokum war mehr als ein ergebener Führer, er war ein Freund, welchen die Engländer, und besonders Sir John auf dem afrikanischen Continent zurückließen. Sir John hatte demselben angeboten, ihn nach Europa mitzunehmen, und so lange, als es ihm belieben würde, als Gast zu bewirthen; aber Mokum hatte bereits andere Verbindlichkeiten zu erfüllen. Er mußte David Livingstone bei seiner zweiten Reise, welche der kühne Reisende demnächst an den Zambesi vornehmen wollte, begleiten, und Mokum wollte ihm Wort halten.
    Der Jäger blieb also zurück, wohl belohnt, und, was er noch höher anschlug, nach herzlicher Umarmung von Seiten der Europäer, die ihm so sehr verpflichtet waren. Die Schaluppe stieß vom Ufer ab, um in der Mitte des Stromes zu fahren.
    Diese Hinabfahrt auf der raschen Schaluppe zwischen zahllosen Flecken längs seiner Ufer geschah ohne Beschwerden oder Unfall.
    Die Eingeborenen staunten mit abergläubischer Bewunderung über das rauchende Boot, das durch unsichtbare Kraft auf den Wassern des Zambesi trieb, und sie störten nicht im Mindesten die Fahrt.
    Am 15. Juni, nach sechsmonatlicher Abwesenheit kamen der Oberst Everest und seine Gefährten zu Kilimane an, einer der bedeutendsten Städte an der Hauptmündung des Flusses.
    Vor allen Dingen fragten sie den englischen Consul um Nachricht über den Krieg.
    Der Krieg war noch nicht zu Ende, und Sebastopol hielt sich fortwährend gegen die englisch-französischen Armeen.
    Diese Kunde war sehr niederschlagend, da man jetzt im Interesse der Wissenschaft so hübsch einig geworden war.
    Ein österreichisches Handelsfahrzeug, Novara, war im Begriff, nach Suez abzufahren. Die Mitglieder der Commission beschlossen, auf demselben sich einzuschiffen.
    Am 18. Juni, im Begriff unter Segel zu gehen, versammelte der Oberst seine Collegen, und sprach zu ihnen in ruhigem Ton folgendermaßen:
    »Meine Herren, seit beinahe achtzehn Monaten leben wir zusammen und haben viel auszustehen gehabt; doch haben wir ein Werk vollbracht, womit das gelehrte Europa zufrieden sein wird. Gewiß hat sich daraus eine unerschütterliche Freundschaft unter uns entwickelt.«
    Mathieu Strux verbeugte sich leicht, ohne zu antworten.
    »Doch, fuhr der Oberst fort, dauert der Krieg zwischen Rußland und England leider noch fort. Bis daß Sebastopol in unsern Händen ist …
    – Das wird nie der Fall sein! sagte Mathieu Strux …
    – Das wird die Zukunft lehren, erwiderte kalt der Oberst. Jedenfalls, und bis zum Ende dieses Krieges, denke ich, daß wir uns wieder als Feinde ansehen müssen …
     

    Dem Buschmann ein Lebewohl. (S. 231.)
     
    – Das wollte ich schon vorschlagen«, erwiderte der Astronom von Pulkowa.
    Die Lage war klar gezeichnet, und unter diesen Umständen schifften sich die Mitglieder der Commission auf der Novara ein.
    Nach einigen Tagen langten sie zu Suez an, und bei der Trennung sagte William Emery mit einem Händedruck zu Michael Zorn:
     

    Beim Erblicken eines Dampfers. (S. 231.)
     
    »Allezeit Freunde, Michael?
    – Ja, lieber William, allezeit und trotz Allem!«

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