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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Murphy?«
    Es ertönte ein Klappern und Murmeln, dann hörte man widerstrebende Schritte aus dem Hinterzimmer. Der Ladenbesitzer mußte seinen warmen Sitz am Ofen aufgeben, um in den scheunenähnlichen, kalten Raum mit den unordentlich gestapelten Waren zu gehen. Die Tatsache, daß er den einzigen Laden in der abgelegenen Goldgräbergegend Echo Basin besaß, hatte Murphy verdorben. Er gab seinen Kunden das Gefühl, ihnen einen Gefallen zu tun, indem er ihnen seine überteuerten Waren verkaufte.
    Hinter Whip öffnete sich die Ladentür. Er drehte sich automatisch um und trat zur Seite, faßte gleichzeitig mit der linken Hand nach dem Griff der Peitsche, die auf seiner rechten Schulter ruhte. Trotzdem wirkte seine schnelle Bewegung nicht bedrohlich. Sie war nur die Reaktion eines Mannes, der es gewohnt war, in gefährlichen Gegenden unter dem gefährlichsten aller Tiere zu leben - dem Menschen.
    Die vier Männer, die durch die Tür hereindrängten, waren ein gutes Beispiel dafür, warum Whip sich bemühte, niemandem in Echo Valley den Rücken zuzukehren. Die Culpeppers waren schlimmer als die gewöhnlichen Goldsucher, laut, liederlich, ungewaschen und faul, so daß sie niemand sonderlich mochte. Falls man den Gerüchten glauben durfte, nicht einmal ihre Mutter, die in Arkansas lebte.
    Keiner wußte so recht, welcher der Brüder Beau war oder Clim oder Darcy oder Floyd. Es interessierte auch niemanden. Es war im Prinzip völlig unwichtig, weil sie alle vom selben üblen Schlag waren. Braune Haare, blaßblaue Augen, grobknochige Gestalt, jähzornig. Sie waren wie ein Rudel, suchten zusammen Gold, jagten, kämpften und hurten zusammen.
    Es ging das Gerücht um, daß die Culpeppers auch gemeinsame Sache machten, wenn sie Minenbesitzer ausraubten, die ihr Gold aus Echo Basin nach Canyon City brachten; es hatte sie jedoch noch nie jemand dabei erwischt. Es hatte sich auch noch nie jemand darum bemüht, weder privat noch öffentlich. Bei Männern, die den Culpeppers in die Quere kamen, gab es zu oft ein unerwartetes, unangenehmes Erwachen mit schweren Prellungen und Blutungen, so daß sie möglichst schnell ihre Zelte abbrachen und woanders in den Rocky Mountains ihr Glück suchten.
    Durchaus möglich, daß die Culpeppers faul waren, wenn es darum ging, Gold aus hartem Felsen zu schlagen, aber sie kämpften wild mit Fäusten, Messern, Schußwaffen und Stiefeln.
    Beiläufig trat Whip ein paar Schritte zurück zur Wand, so daß er viel Platz vor sich hatte. Er erwartete keine Gewalttätigkeiten, aber ein vorsichtiger Mann war immer bereit.
    Und Whip war ein vorsichtiger Mann. Von seinem jetzigen Standort aus konnte er die junge Frau und die Culpeppers im Auge behalten.
    Ob die Männer Whips Bewegung bemerkt hatten, war nicht zu erkennen. Ihre blaßblauen Augen verfolgten genau jeden Atemzug des jungen Mädchens, als wäre sie das Lamm, das nur für ihre Fänge auf der Welt war.
    »Was soll’s denn sein, Shannon?« fragte Murphy dringlich. »Mach’s kurz, meine Frostbeulen tun mir verdammt weh.«
    »Mehl. Salz.« Shannon holte kurz Atem. »Und eine Handvoll Schmalz und ein bißchen Soda zum Backen.«
    Murphy grunzte. »Und wie zahlst du?«
    Das war eine Forderung, keine Frage.
    Shannon öffnete die geballte Faust. Ein Goldreif glänzte auf ihrer Handfläche.
    »Mein Ehering.«
    Enttäuschung überspülte Whip kalt, als ihm klar wurde, daß die junge Frau verheiratet war.
    Ist doch logisch, sagte er sich spöttisch. Eine Frau mit einem solchen Gang würde wohl kaum allein in Echo Basin wohnen.
    Ihr Mann muß ein ziemlicher Dummkopf sein, daß er sie allein nach Holler Creek gehen läßt.
    »Gold?« fragte Murphy und betrachtete den Ring.
    »Jawohl.«
    Dieses einfache Wort ließ eine Menge von Shannons Gefühlen erkennen, ähnlich wie das feine Zittern der Hand, die sie Murphy hinhielt.
    Whip blinzelte voller Sympathie für das junge Mädchen. Der vergangene Winter mußte für Shannon und ihren Mann sehr hart gewesen sein, wenn sie gezwungen war, ihren Ehering für die allernotwendigsten Vorräte wegzugeben. Und noch nicht einmal für eine größere Menge.
    Murphy griff nach dem Ring, wobei er mit seinen schmutzigen Fingern bewußt langsam über Shannons Handfläche streifte.
    Während er prüfend auf den Ring biß, ließ Shannon ihre Hand sinken. Ihre Kleider waren wie ihre Hände außerordentlich sauber. Sie rieb ihre Handfläche an der Seite ihres Hosenbeins, als wolle sie das Gefühl von Murphys Berührung abwischen.
    Die

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