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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Culpeppers sahen ihre angewiderte Geste und lachten.
    »He, Alter, die will deine dreckigen Griffel nicht«, sagte der eine. »Wie wär’s mit meinen, Süße? Ich hab’ sie erst letzte Woche gewaschen.«
    »Deine Hände sin’ auch nich’ sauberer als meine, Beau«, meinte ein zweiter Culpepper.
    »Halt’s Maul, Clim«, sagte Beau. »Sieh zu, daß du selber ’ne Pumpe findest, die du betatschen kannst. Ich hab’ meine schon, stimmt’s nich’, Süße?«
    Shannon tat, als gäbe es die Culpeppers gar nicht.
    Aber Whip wurde klar, daß ihr kein Wort entgangen war. Sie straffte die Schultern noch ein wenig mehr, und die großzügigen Linien ihres Mundes waren voller Abscheu oder Angst schmal geworden.
    Ich hoffe, die Jungs haben bessere Manieren, als ich glaube, sagte sich Whip finster. Ich würde mich wirklich verdammt ungern mit allen vieren gleichzeitig anlegen mit nichts als einer Peitsche und einem Gebet.
    Murphy biß noch einmal auf den Ring, grunzte und steckte ihn in die Tasche seines schmierigen Flanellhemdes.
    »Dein Mann muß ziemlich abgebrannt sein, wenn das alles Gold ist, was ihr übrig habt«, sagte Murphy.
    »Frag ihn doch«, sagte Shannon. »Wenn du ihn finden kannst, bevor er dich findet.«
    Murphy grunzte und die Culpeppers grölten.
    »Mit den paar Vorräten, die ihr für den Ring kriegt, kommt ihr kaum zwei Wochen aus, geschweige denn einen ganzen Sommer«, sagte Murphy.
    »Mein Mann ist ein erstklassiger Schütze, egal, um welches Wild es geht.«
    Mehr sagte Shannon nicht.
    Das war auch nicht nötig. Die Culpeppers sahen einander unbehaglich an. Dann lächelte Beau wie ein Commanchero.
    »Ja, ich hab’ auch schon öfters gehört, daß dein Mann ein prima Schütze ist«, sagte Beau. »Aber ich hab’ ihn noch nie schießen sehen. Wenn ich’s mir genau überlege, hab’ ich Silent John überhaupt noch nie geseh’n, und wir sind jetzt schon seit fast zwei Jahren hier.«
    Als Whip erkannte, daß von Silent John die Rede war, wurde ihm klar, warum Shannon so mutig sein konnte, allein in die Stadt zu gehen. Silent Johns Rufs als Kopfgeldjäger war von der Art, die einen Mann veranlaßte, seinen Namen nur zu flüstern - und seine Frau in Ruhe zu lassen, egal, wie verführerisch ihr Gang sein mochte.
    »Silent John ist nicht sehr gesellig«, sagte Shannon. »Die meisten bekommen keine Gelegenheit, ihn zu sehen und dann auch noch darüber zu reden.«
    Ihre Stimme klang beinahe hart. Sie hatte sich nicht einmal zu den Culpeppers umgedreht. Es war, als wüßte sie bereits, wer sie waren. Und was.
    »Mehl und Salz«, sagte sie noch einmal zu Murphy. »Es wäre mir sehr recht, wenn du die Sachen jetzt holen würdest, nachdem ich sie schon bezahlt habe. Es ist ein weiter Ritt zurück bis zur Hütte.«
    »Das allerdings, besonders wenn man das alte Maultier reitet, das dein Mann so mag«, sagte Murphy beiläufig. »Sobald ich mich um den starken Fremden da und um die Culpeppers gekümmert habe, hole ich dir die Sachen.«
    »Ich hab’s nicht eilig«, erklärte Whip. »Bedienen Sie die Dame zuerst, sie war auch zuerst da.«
    Murphy grunzte, denn die Logik des Fremden beeindruckte ihn nicht besonders. Der Ladenbesitzer betrachtete Shannons rechte Hand, die sie am Hosenbein abgewischt hatte. Er lächelte und ließ dabei vom Tabakkauen vergilbte Zähne sehen.
    »Vielleicht willst du ja noch ein bißchen was dazugeben«, sagte Murphy zu Shannon, »dann kann ich mich vielleicht auch entschließen, dir deine Sachen vor der Abenddämmerung zu bringen.«
    »Mein Mann wäre dann allerdings sehr enttäuscht von dir.«
    »Und ich auch«, sagte Whip.
    Murphy verstand die Warnung durchaus. Er bückte sich hinter seine Ladentheke, holte ein Gewehr hervor und legte es hart auf die verkratzte Holzplatte. Der Lauf zeigte zwar nicht auf einen der Anwesenden, aber Murphys Finger entfernte sich nicht allzuweit vom Abzug.
    Whip grinste grimmig. Murphy war nicht der erste, der ihn für einen wandernden Fuhrmann hielt und glaubte, eine Schußwaffe wäre schneller als eine Peitsche. Doch mit dieser Art von Mißverständnis hatte Whip kein Problem. Die Überraschung auf seiten der anderen würde das Ungleichgewicht auf jeden Fall wettmachen.
    Dennoch hoffte Whip, daß es nicht zu einem Kampf kommen würde. Vier gegen einen waren entschieden drei Männer zuviel für jeden vorsichtigen Menschen.
    »Besorgen Sie nur einfach die Sachen der Dame«, sagte Whip ruhig. »Wenn die Jungs da es so eilig haben, lasse ich ihnen den

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