Abgrund der Lust
die Frage, die sie stellenmusste: »Welche Augen ziehst du vor? Hellblaue oder dunkelblaue?«
Gabriel gab nicht vor, sie misszuverstehen. »Deine, Victoria.«
Obwohl sie die Knie fest zusammen presste, wurden sie vor Erleichterung weich.
»Ich habe Hunger, Victoire «, sagte Gabriel nachdrücklich. »Kannst du mich füttern?«
Zwei Worte drangen Victoria ins Bewusstsein. Ihr Name auf Französisch, Victoire , und Hunger .
Ihre Pupillen weiteten sich bei der Erinnerung.
Wie verführt man einen Mann …
Wenn er Hunger hat, gib ihm zu essen .
Aber sie hatte nichts zu essen mitgebracht.
Sie sah in Gabriels Augen und erkannte, dass es ihn nicht nach Essen verlangte.
»Ich fürchte, ich habe nur … Ananas.«
Ein französischer Ausdruck für die Brüste einer Frau.
Gabriel ließ ihre Handgelenke los, setzte sich auf, dass die Matratze mit quietschenden Federn nachgab, stieß mit den Knien an ihre Schenkel, spreizte die Beine in der Wollhose und packte sie. »Füttere mich.«
Mit vor Verlangen zittrigen Händen hob Victoria ihre Brust aus dem schwarzen Satinkorsett. Ihre Brustwarze war hart.
Sie beugte sich vor und reichte Gabriel ihre Brust, ihre Brustwarze, ihre Leidenschaft, statt ihrer Tugend.
Dunkle Wimpern beschatteten Gabriels Augen, als er mit leicht stacheligen Wangen und seidenweichem Haar an ihr nuckelte.
Jedes Mal, wenn Victoria zum Höhepunkt kam, schuf sie ihm eine neue Erinnerung, hatte er ihr gesagt. Victoria würde sich immer an Gefühl, Geruch und Geschmack des Mannes erinnern, der sich nach einem Engel benannt hatte.
Eine Zunge leckte sie, kostete sie, nass und kratzig.
Victoria lief ein Schauer über den Rücken bei dem fast schmerzhaften Ziehen in ihrem Schoß. Sie konnte nicht gegen sich an – sie legte die linke Hand um seinen Hinterkopf, ihreBrust schwer in der rechten, sein Haar an ihren Fingern. Sie hoffte, dass Gabriel sich nicht zurückzog.
Er tat es nicht.
Gabriel schlang die Hände um Victorias Schenkel, zog sie näher, nahm ihre Brust in den Mund und saugte, als nähre er sich von ihrem Fleisch, nicht von ihrer Begierde.
Victoria brauchte lange, bis sie merkte, dass seine Finger sich an ihren Schenkeln mühten, die Strumpfhalter ihres Korsetts zu lösen, während sein Mund, seine Zunge, seine Zähne ihre Brust bearbeiteten.
Sobald Victorias Strümpfe an ihren Schenkeln herunterrutschten, nahm Gabriel ihr Korsett in Angriff, mit ziehenden Fingern, ziehendem Mund. Ein vertrautes Ziehen in ihrem Schoß.
Victorias Korsett glitt über ihre Schultern …
Gabriel ließ ihre Brustwarze mit einem leicht schlürfenden Geräusch los. Seine Wangen waren gerötet, sein Mund nass. Er sah mit vor Verlangen silbernem Blick zu ihr auf. »Erzähl mir etwas über Engel, Victoria.«
Wenn er leidet, gib ihm Hoffnung .
Aber sie wusste nichts über Engel, sie wusste nur etwas über Gabriel. Sie hatte keine Worte, um ihm Hoffnung zu geben,
Die Geschichte, die ihre Mutter Victoria als Kind vorgelesen hatte, kam ihr in den Sinn. Und plötzlich fand sie die Worte, Gabriel Hoffung zu geben.
Ich weiß es, denn … ich kenne meine eigene Blume gut .
»Immer wenn ein gutes Kind stirbt«, Victoria die Frau trat zurück, ihr Korsett rutschte über ihre Arme, ihre Strümpfe sackten um ihre Knöchel zusammen, »kommt ein Engel aus dem Himmel und nimmt das Kind in die Arme.«
Gabriel griff nach dem obersten Knopf seines blutbefleckten Hemdes, ein Mann, kein Kind. Sein Blick klammerte sich an jedes ihrer Worte.
Wollte hoffen. Wollte geliebt werden.
»Der Engel breitet seine großen weißen Flügel aus.« Victoria ließ das Korsett fallen, mit einem leisen Rascheln traf es auf denWollteppich. »Und fliegt mit dem Kind zu allen Orten, die es in seinem Leben geliebt hat.«
Mit einem Ruck und einem Quietschen der Matratze zog Gabriel sein Hemd über den Kopf. Dunkelblondes Haar kräuselte sich um eine dunkle Brustwarze.
Gabriels Brustwarzen waren ebenso hart wie Victorias.
Sie berührte ihn leicht.
Gabriel zuckte zusammen, entzog sich aber nicht.
Victoria richtete sich auf, ihr Atem ging rascher. Sie nahm die ganze Disziplin zusammen, mit der sie die Kinder anderer Frauen unterwiesen hatte, und hoffte, dass es ausreichen möge, um sie über die nächsten Minuten, Stunden, Leben … zu bringen.
»Der Engel erklärt dem Kind, dass er mit ihm umherfliegt, um Blumen zu sammeln und mit in den Himmel zu nehmen, damit sie dort schöner blühen als auf der Erde.«
Gabriel stand auf und öffnete
Weitere Kostenlose Bücher