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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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als wollte Mama zum Tigergehege.
    »Jetzt sag nicht, Pommes und Mayo sind wieder da«, japste ich und stemmte die Hände in die Hüften, weil ich inzwischen Seitenstechen bekommen hatte.
    Kurz vor dem Tigergehege bog Mama nach links in Richtung Greenings und Hydrotherapie-Abteilung ab. Wir gingen an der hohen Lorbeerhecke entlang, und als ich aus den Schornsteinen des Hauses Rauch aufsteigen sah, wunderte ich mich, denn ich hatte sie noch nie zuvor qualmen sehen.
    »Soll Hasi etwa zur Wassertherapie?«, fragte Tori.
    Matt wartete mit einem Schlüsselbund klimpernd am Tor von Greenings.
    »Das ging aber schnell!«, sagte er und machte vor Überraschung große Augen, als Mama ihn in die Arme schloss und seine runden roten Wangen mit Küssen pflasterte. »Ich habe schon Feuer gemacht, aber es wird ein Weilchen dauern, bis es überall warm wird. Kommt rein und seht euch euer neues Zuhause an. Ich habe gerade Teewasser aufgesetzt.«

25
    Zimmer mit Aussicht
    Ich war so baff, dass ich nicht wusste, wohin mit mir. Ich kam mir vor wie das sperrige Buch, das wahrscheinlich jeder hat und das nirgendwo zwischen die anderen Bücher ins Regal passt, weil es zu groß oder zu dick ist oder sonst irgendwas.
    »Kneif mich bitte mal«, rief ich, als ich wieder einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte. »Kneif mich, Tor!«
    »Im Ernst?«, fragte Tori.
    Ich nickte. »Im Ernst. AUA! Oh du lieber Wombat, es ist wirklich wahr!«
    Während ich mir meinen schmerzenden Arm rieb, sah Tori sich mit großen Augen um. Sie saugte alles in sich auf wie ein gieriger Staubsauger. Matt redete mit Mama über Dinge wie Heizung, Telefon und Wasseranschlüsse. Ich ging inzwischen in die große Küche. Ich fühlte mich, als hätte ich zu viele Arme und Beine und Köpfe.
    »Wieso …?« Ich ließ meine Hand über die Türen der Einbauschränke und die Arbeitsflächen gleiten, die alle blitzsauber waren und glänzten und nach Holzpolitur rochen. »Warum …?«
    »… Die Zeitschaltuhr ist in dem Schrank unter der Treppe …«
    »Ist das wirklich unser neues Zuhause?«
    »… nur eine Klärgrube, aber das liegt daran, dass diese Häuser hier …«
    »MATT!«, rief ich. »MAMA!«
    Mama und Matt hörten abrupt auf zu reden und sahen mich an. Mein Herz klopfte so sehr, dass ich Angst hatte, es würde mir aus der Brust springen.
    »Wie kommt es, dass wir hier wohnen können?«
    »Wir hatten das Haus an eine Pflegerin vermietet, eine junge Frau namens Sarah«, erklärte Matt. »Vor einem halben Jahr hat sie sich beurlauben lassen, um an einem Nashornprojekt in Kenia mitzuarbeiten. Wir dachten, sie kommt im neuen Jahr zurück, aber gestern hat sie angerufen und mir gesagt, dass sie da unten eine Stelle angeboten bekommen hat und nicht zurückkehrt.«
    Er breitete die Arme aus, und sein schwarz-weiß gestreiftes Wild-World -Poloshirt spannte sich bedrohlich über seinem dicken Bauch. »Na ja, und eure Mutter hatte doch gesagt, dass sie keine Tiere mehr pflegen kann, wenn ihr irgendwo zur Miete wohnt. Als ich abends darüber nachgedacht habe, ist mir eingefallen, dass dieses Haus jetzt frei ist und sich perfekt für diese Tätigkeit eignet. Darauf hätte ich auch gleich kommen können! Aber wenn ich mich recht erinnere, war in dem Moment allerhand los, nicht wahr?«
    »Ich dachte, hier dürfen nur Leute wohnen, die auch im Park arbeiten«, sagte Tori, die immer noch wie angewurzelt im Flur stand.
    Matt strahlte über das ganze Gesicht. »Eure Mutter hat gerade den Job angenommen, den ich ihr angeboten habe!«, erklärte er. »Wir regeln es so, dass sie weniger im Park arbeiten muss, wenn ein Jungtier ihre besondere Fürsorge benötigt.« Er sah Mama an. »Wie jetzt zum Beispiel.«
    »Ich habe mich bereit erklärt, wieder für Opi zu sorgen, bis er zu Blondi und den anderen Schimpansen kann«, sagte Mama lächelnd, und ihre Zähne schimmerten wie Perlen. »Ich konnte das Haus doch nicht ohne die Tierbabys nehmen, oder?«
    »Nein, wirklich nicht«, stimmte ich leise zu und sah mich beeindruckt um. Es fehlte nicht viel, und ich hätte mich im Kreis gedreht wie eine Tanzpuppe in einer Spieldose.
    »Und wenn eure Mutter nicht mit der Pflege eines Jungtiers beschäftigt ist, halten wir sie mit anderen Aufgaben auf Trab«, meinte Matt. »Was sagt ihr dazu, Mädels?«
    Ich sank auf die Knie, beugte mich vor und legte die Stirn auf den glänzenden Kachelboden. Er fühlte sich angenehm kühl an; wie kaltes Wasser, das man sich über eine Verbrennung laufen lässt.

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