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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Prolog
    Kira hatte immer geglaubt, eine Sidhe* mit Anstand zu sein. Doch als sie feuchte Graberde auf ihre Schaufel hob und zu dem stetig wachsenden Haufen neben sich warf, wurde ihr klar, dass sie sich geirrt hatte.
    »Ich kann nicht fassen, dass ich das hier tatsächlich tue«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und wischte sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn. Wer hätte auch gedacht, dass Gräber ausheben so anstrengend sein konnte?
    Ihr Deamhan* Pooka, der die Gestalt einer frei schwebenden Schaufel angenommen hatte und ihr tatkräftig half, klirrte zustimmend.
    Na ja, ich muss schon zugeben, dass deine Bemühungen, mich loszuwerden, einen leicht verzweifelten Ton angenommen haben , meldete sich eine körperlose Stimme in ihrem Kopf zu Wort.
    Auch wenn es vielleicht den Anschein machte: Kira war nicht verrückt und es gab tatsächlich einen guten Grund, weshalb sie um zwei Uhr nachts in einen Friedhof eingebrochen war, um eine Leiche zu stehlen. Und das hing hauptsächlich mit dem nervigen Geist zusammen, der schon seit viel zu langer Zeit in ihrem Kopf herumspukte.
    Es hatte alles damit angefangen, dass ihr Erzfeind Cian Kingsley, einer der mächtigsten Magier* der Welt, im Schlaf erschossen worden war. Was ansonsten ein Grund zur Freude gewesen wäre, entpuppte sich als Kiras fleischgewordener Albtraum. Kingsley hatte seine Seele noch im letzten Augenblick mit einem Zauber retten können und ausgerechnet ihren Körper als Unterschlupf für seinen lästigen, bösen Geist erwählt. Harsche Worte, aber Kingsley hatte sich wirklich jede Mühe gegeben, von ihr gehasst zu werden.
    Er war der zuständige Meistermagier von Magic Central Seven* – zumindest vor seinem Tod – und hatte mit seiner rassistischen Politik dazu beigetragen, dass paranormale Wesen wie sie gnadenlos verfolgt und in Reservate* gesperrt wurden. Ein nettes Wort für riesige Käfiganlagen aus Eisen. Die kleinen Apartments, vereinzelten Supermärkte und das ein oder andere Café sollten zwar den Anschein von Menschlichkeit erwecken, aber dennoch blieben es Gefängnisse. Entlassungen gab es keine. Wer einmal drin war, kam nie wieder raus.
    Bis auf Kira.
    Soweit sie wusste, war sie die Einzige, die es geschafft hatte zu fliehen. Und das auch nur mit Kingsleys nicht ganz uneigennütziger Hilfe. Zwei Wochen später und um einige Nerven ärmer war sie nun hier gelandet und buddelte seinen toten Körper aus, in der verzweifelten Hoffnung, dass es ihr doch noch gelingen würde, seine Seele endlich loszuwerden.
    Ihr war zum Heulen. Hätte sie ihn doch damals einfach verrecken lassen, statt ihn ein zweites Mal bei sich aufzunehmen. Sie verstand immer noch nicht, was sie dazu getrieben hatte.
    Ein Zittern lief Kiras Arm hinauf, als ihre Schaufel auf etwas Hartes stieß. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, dann schaufelte sie mit Pookas Hilfe die restliche Erde auf die Seite.
    Ein Sarg aus dunklem, poliertem Edelholz kam zum Vorschein. Er war reich verziert. Kira sah goldene Einfassungen und die geschnitzten Konturen von Stonehenge – Symbol und Zentrum von Magic Central Seven.
    Aus Taktgefühl gegenüber Kingsley unterdrückte Kira ein Schnauben. War ja klar, dass der Mistkerl die luxuriöseste Ausstattung fürs Totenreich bekam. Das Mausoleum war wahrscheinlich schon in Planung.
    Während Kira höhnisch auf den Sarg hinabblickte, der bestimmt teurer war als zehn Nobelschlitten zusammen, spürte sie Kingsleys steigende Nervosität.
    Ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich daran denke, dass da drin meine Leiche liegt , flüsterte er in ihrem Kopf. Seine Stimme klang heißer, gedämpft. Zum ersten Mal erinnerte sie Kira tatsächlich an das körperlose Flüstern der Toten und ein Schauer erfasste sie.
    Was meinst du, waren viele Menschen auf meiner Beerdigung? Ob sie getrauert haben? Ob mein Vater seine Geschäfte in Amerika unterbrochen hat, um sich wenigstens von mir zu verabschieden?
    Kiras Blickfeld verschwamm, als ihre Augen verdächtig feucht wurden. »Jetzt sei doch nicht so ein Baby«, sagte sie gereizt und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. »Dafür haben wir wirklich keine Zeit.«
    Ich bin tot, da könntest du ruhig ein wenig taktvoller zu mir sein.
    Kira zuckte mit den Schultern, dann wies sie Pooka an, den Sarg zu öffnen. Das Schaufelblatt zog sich zusammen, ging wieder auseinander und teilte sich in spitze Haken, bis aus der Schaufel eine Hacke wurde. Pooka holte schwungvoll aus und hieb

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