Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
anderes, nicht wahr?
Er konnte nicht sagen, ob sie ihr gefielen oder nicht. Ob das bunte Muster ihre Augen beleidigte oder nicht. Doch wenn sie nicht bald etwas sagte, würde ihm das Herz aus der Brust springen.
Als sie endlich aufsah, hatte sie Tränen in den Augen.
Sein Herz hörte auf zu klopfen. „Oh nein! Was ist denn jetzt? Ich wollte dich nicht verärgern.“ Er griff nach der Schachtel. „Gib sie her, ich bring sie zurück. War eine blöde Idee.“
Kira quiekte und entriss ihm den Karton.
Jason hielt inne und richtete sich auf. „Ich begreife dich nicht“, sagte er. „Bitte sag etwas.“
Sie schluckte. „Sie sind wunderschön.“
„Es sind nur Stiefel.“
Sie drückte sie an sich. „Es sind meine Stiefel.“
„Dann zieh sie auch an, verdammt!“
Sie runzelte die Stirn, biss sich auf die Lippen, packte die Gummistiefel wieder in den Karton zurück, machte den Deckel zu und legte das Papier und die Schleifen obendrauf ... Obwohl Jason eher damit gerechnet hatte, alles ins Gesicht zu bekommen, stellte sie die Schachtel neben sich und griff zu ihren Notizen. „Wollen wir jetzt noch ein paar der Veranstaltungen besprechen?“
„Okay ...“ Jason griff ebenfalls nach seinem Block, obwohl er immer noch nicht sicher war, ob die Stiefel eine gute Idee gewesen waren oder eine ganz schlechte.
„Ich habe mir ein paar Gedanken über unseren ,Bekannt s chaftsabend‘ gemacht“, sagte Kira wieder ganz sachlich.
„Schieß los“, meinte er, wobei er beobachtete, wie sie immer mal wieder zu dem Karton mit den Stiefeln hinüberschielte, als müsse sie sich seiner Gegenwart vergewissern.
Und das schien ziemlich seltsam, wenn man bedachte, wie stark und entschlossen sie in Wirklichkeit war.
„Ich habe zwei mögliche Namen für das Event“, sagte sie und drehte sich auf ihrem Platz zu ihm um ... oder eher von dem Geschenk weg. „Wie wäre es mit Leere Arme oder Wartende Arme?“, schlug sie vor. „Oder vielleicht auch Offene Arme , fällt mir gerade ein?“
„Ich bin der Meinung, Leere Arme hat einen schlechten Beigeschmack“, entgegnete Jason. „Und wir wollen ja, dass es ein festlich-fröhlicher Abend wird. Wartende Arme, fürchte ich, würde den zukünftigen Eltern nur deutlich machen, wie lange so eine Adoption dauert. Und beide Versionen würden sie vielleicht daran erinnern, dass sie selbst keine Kinder bekommen können. Aber Offene Arme gefällt mir“, erklärte er. „Es klingt ... offen, aufrichtig, hoffnungsvoll, positiv ... nach einer Veranstaltung, zu der man gern hingehen möchte.“
„Meine Güte, das machst du richtig toll!“
Jason zuckte die Schultern. „Auf diesem gemeinnützigen Turnierplatz spiele ich nur für die Universitätsmannschaft, du dagegen in der Oberliga. Ich kann vielleicht einen Einwurf machen, aber du führst das Spiel.“
„Okay, aber du bist sehr einfühlsam. Mir war die negative Aussage von Leere Arme schon aufgefallen, und an Offene Arme hatte ich nicht gedacht, bis ich mit dir darüber sprach. Es gefällt mir.“
„Deswegen reden wir ja über diese Dinge. Stellen sie zur Diskussion.“
„Okay, nächster Punkt. Wir müssen das Datum festlegen und die Ideen von Schwester Margret für das Theaterstück besprechen.“
Was möchtest du als Erstes tun?“
Das Datum schränkt die möglichen Themen für das Spiel ein.“
Also zuerst ein Datum.“ Jason klappte seinen Terminkalender auf.
Kira tat dasselbe. „Da der Oktober schon zur Hälfte vorbei ist“, überlegte sie laut, „und wenn wir die Zeit einberechnen, die es dauert, die Einladungen zu entwerfen, zu drucken und zu versenden, sehe ich Samstag, den 26. November als ersten möglichen Termin. Obwohl ich die eine Woche mehr gern zur Verfügung hätte, wenn wir es erst am Samstag, den 3. Dezember machen. Wir müssen übrigens auch noch ein Datum für die Versteigerung festsetzen.“
„Ich habe eine großartige Idee“, meinte Jason. „Lass uns doch die Jungen versteigern!“
Kira hob ihren Terminkalender vors Gesicht.
„Okay“, bemerkte Jason, „keine so tolle Idee. Aber warum muss Offene Arme an einem Samstagabend stattfinden?“, wollte er wissen. „Es geht hier doch um Kinder. Wie wäre es mit einem Sonntagnachmittag? Was hältst du von Sonntag, dem 4. Dezember?“
Kira senkte langsam ihren Terminkalender. Zuerst erschienen ihre unglaublichen roten Locken, dann ihre ausdrucksstarken smaragdgrünen Augen und ... Ah! Da war ihr Lächeln - so mächtig wie ihr Zauberstab.
„Das ist
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