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Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen

Titel: Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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Lungenentzündung holte. Natürlich nur, damit sie sich nicht krankmeldete und er auf der Eisbahn mit den Jungen allein klarkommen musste.
    Also ging er erst einmal einkaufen.
    Als er am nächsten Morgen zur Arbeit kam, hatte er Geschenke dabei - na ja, ein Geschenk. Er hatte zwar keine Ahnung, wie sie es aufnehmen würde, aber das war ihm egal. Seine Absichten waren jedenfalls ehrenhaft. Nach seinem kurzen Einblick in ihren Kaninchenbau hatte er es hübsch verpackt und mit einer großen türkisfarbenen Schleife verziert. Und jetzt hoffte er, sie würde es so verstehen, wie er es meinte. Allerdings war es auch möglich, dass sie ihren Zauberstab gegen ihn erhob, sobald sie sah, was es war.
    Er fand sie konzentriert vor dem Computer sitzen, ihre Finger flogen schneller über die Tastatur, als er es je zuvor bei einem Menschen gesehen hatte. Er kam sich ziemlich blöd vor, dort zu stehen mit einer schrillen Pappschachtel und einer nicht minder schrillen riesigen Schleife. Dass Kira ihn nicht einmal wahrnahm, machte alles nur noch schlimmer. „Ich dachte, du ...“
    Sie schrie auf und sprang vor Entsetzen von ihrem Sitz hoch.
    Er wich zurück und ließ die Schachtel fallen. „Herrgott! Du hast mich zu Tode erschreckt.“
    „Und was glaubst du, hast du mit mir gemacht?“ Sie presste die Hand auf ihr Herz.
    „Ich dachte, du hättest mich reinkommen gehört.“
    „Da hast du falsch gedacht.“
    Jason hob die Schachtel auf, legte sie ihr in den Schoß und trat dann ein paar Schritte zurück. Am liebsten wäre er in einem Mauseloch verschwunden.
    Sie starrte das Paket nur an, einen unergründlichen Ausdruck im Gesicht.
    „Nun mach es doch auf!“, sagte er ungeduldig.
    Sie untersuchte das farbenprächtige Päckchen von oben, von unten, von allen Seiten. Sie schüttelte es, dann befühlte sie die Schleife und die Flügel des seidenen Schmetterlings in der Mitte. „Es ist... wunderschön. Aber warum?“
    „Warum es schön ist?“
    „Warum ein Geschenk?“
    „Du wirst schon sehen. Mach es auf.“
    „Es ist zu hübsch, um es aufzumachen.“
    „Mach das verdammte Ding jetzt auf, oder ich reiß das Papier selbst ab. Ich werde langsam irre.“
    Kira verkniff sich ein Grinsen. „Du machst nicht oft Geschenke, nicht wahr?“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Deine Hände zittern.“
    Jason fluchte, packte die Schachtel, ging in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. „Schluss mit dem Blödsinn.“
    Eine Minute später kam Kira reumütig hinter ihm her. „Ich wollte nur den Moment genießen“, sagte sie. „Ich bekomme so selten Geschenke. Mir war eben wie Weihnachten zumute, weißt du. Wenn man all die schön verpackten Päckchen sieht und hofft, dass eins für einen selbst dabei ist. Und dann ist es das auch wirklich.“
    „Du liebe Güte, ich wollte nicht, dass du gleich zerfließt“, bemerkte Jason und hielt ihr das Päckchen hin. „Nimm es einfach.“
    „Ist es zerbrechlich?“
    „Nein.“
    „Gut.“ Sie versetzte ihm einen Hieb damit. „Jetzt hör auf zu schmollen, setz dich hin und sieh mir zu, wie ich mich darüber freue, mein Geschenk zu öffnen.“
    Jason gehorchte.
    Auf dem Sofa ihm gegenüber knotete Kira das Band auf und legte es mit der Schleife zusammen auf die Seite, als wäre es so unbezahlbar wie eine Schweizer Uhr. Behutsam zog sie jedes einzelne Stück Klebestreifen ab, glättete dann das Papier und faltete es zusammen.
    Nachdem sie ungefähr das fünfzehnte Stück Klebefilm abgezogen hatte, war Jason so angespannt, dass er mit den Zähnen knirschte. Also versuchte er, innerlich loszulassen und einfach zu akzeptieren, dass sie noch ewig brauchen würde.
    Wenn er gewusst hätte, dass ihr ein Geschenk so viel bedeutete, hätte er ihr schon viel eher eins gemacht.
    Als sie den Deckel von der Schachtel hob, hielt er den Atem an. Dann zog sie das Seidenpapier auseinander, schnappte nach Luft und wäre fast aufgesprungen.
    Dann verstummte sie wieder.
    „Es sind Gummistiefel“, sagte er etwas zu schnell. „Sehr modisch ... damit deine Füße trocken bleiben ... und du gesund.“
    Sie nahm einen der rot-gelb gemusterten Gummistiefel aus dem Karton und betrachtete ihn etwas zu lange. Dann strich sie mit den Fingern über die glatte, glänzende Oberfläche.
    Er hatte noch nie gesehen, dass sie etwas anderes als Schwarz getragen hatte, außer im Kaninchenbau.
    Und was diese Nacht anbetraf, hatte sie absolut recht. Rückblickend erschien sie wie ein Traum. Aber Stiefel waren schließlich etwas

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