Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
lebenden Kleiderständer und einigen anderen Frauen eine regelrechte Bieterschlacht aus.
Es war wahrscheinlich nicht gut, dass Jason genau wusste, wie er sie dazu bringen konnte mitzubieten, dachte Kira. Auf der anderen Seite bedeutete es, dass er sie kannte, dass er wusste, was ihr gefiel.
Er hörte ihr zu. Und das war doch schließlich auch etwas.
Als Kira sich endlich zum Mitbieten entschloss, suchte Jason ihren Blick und sagte ihr mit den Augen, was sie hören wollte. Er zeigte ihr kurz, wie es in seinem Innern aussah, wo Sehnsucht und die Verheißung von Abenteuer, Vergnügen und Nähe nur auf sie warteten.
Nimm mich , sagte sein Blick. Komm in meinen Kaninchenbau. Ich will dich!
Kira schmolz fast dahin. „Zehntausend“, sagte sie.
Der Auktionator lachte. „Junge Dame, Sie müssen aufpassen. Für Sie wären es elf.“
„Elf“, sagte sie und spürte, dass ihr Gesicht heiß wurde.
Jason entspannte sich deutlich. Er grinste und winkte sie mit dem Finger heran. Sie hatte gewonnen?
„Zwölftausend. Er gehört mir!“, rief der Kleiderständer und überbot sie schamlos.
Kira setzte sich wieder.
Jason machte ein finsteres Gesicht.
„Fünfzehn“, ertönte eine Stimme von hinten aus dem Saal... eine männliche Stimme. Die Frauen im Publikum rangen nach Luft, und Jasons Gesichtsausdruck konnte man nur als äußerst wütend bezeichnen.
Kira stand auf und sah sich um. Gütiger Gott, dachte sie, was stand in den Regeln über einen Mann, der für einen Mann bot?
Der Bieter stand im Schatten. Seine Stimme hatte vertraut, aber verstellt geklungen. Sie wünschte, sie wüsste, wer er war.
Jason trat ans Mikrofon. „Gib auf, Billy. Mit dir würde ich nicht mal für zwanzig Riesen ausgehen. Verdammt, da überbiete ich dich lieber selbst.“
Billy Castleton, Jasons Rivale seit der Sandkiste, bot zwanzigtausend Dollar.
„Einundzwanzig“, meldete der Kleiderständer.
„Fünfundzwanzig“, rief Kira und hob panisch die Hand.
Billy kam den Gang herunter und trat ins Licht. Er zwinkerte erst ihr zu und dann Jason und bot dreißigtausend Dollar.
Das Publikum schrie auf. Der schmollende Kleiderständer war ein Anblick für sich.
Kira wandte sich zu Gram um, die ihr zunickte. Sie sollte weitermachen.
„Fünfunddreißigtausend“, sagte Kira. „Biete nur weiter, Billy“, fügte sie hinzu. „Die Stiftung kann das Geld gut gebrauchen.“
Billy trat mit erhobenen Händen einen Schritt zurück, als habe er eine Bank überfallen und sei gerade vom Sheriff gestellt worden.
„Verkauft!“, krähte Melody vergnügt. „Für fünfunddreißigtausend Dollar!“
Der Auktionator wandte sich mit offenem Mund Melody zu, und sie lachte. „Oh, Entschuldigung. Aber der beste Küsser von Amerika geht an die beste Veranstalterin von Amerika für fünfunddreißigtausend Riesen.“
Kira lief zur Bühne, um sich ihren Preis abzuholen, und vergaß völlig, wütend zu sein, dass sie klein beigegeben hatte. Er hatte sie mit einem Blick verführt, der Wolf mit den silbernen Augen. Was für eine Überraschung. Was für eine Erleichterung.
„Gott sei Dank bist du es“, sagte Jason, als er ihr die Hand reichte, um ihr auf die Bühne zu helfen. Dort überreichte er ihr eine einzelne rote Rose, legte besitzergreifend den Arm um ihre Taille und küsste ihren Hals, während das Publikum johlte und pfiff. „Gott sei Dank ist diese verdammte Auktion endlich vorbei“, fügte er hinzu.
„Nicht ganz“, erwiderte Kira.
Melody stellte Billy Castleton als den letzten Junggesellen vor, der zur Versteigerung stand.
„Du hinterlistiges Stück“, sagte Jason und trat einen Schritt zurück, um ihr in die Augen zu sehen.
Sie zog ihn von der Bühne. „Wenn ich hinterlistig wäre, hätte ich es zugelassen, dass Billy dich bekommt. Er ist eine viel zu reife Pflaume, als dass wir darauf verzichten könnten, ihn pflücken zu lassen“, meinte sie. „Um der Jungen von St. Anthony's willen brauchen wir ihn. Du wirst sehen, wie der Mistkerl den Frauen das Geld aus der Tasche ziehen wird. Außerdem solltest du ihm dankbar sein, dass er deinen Preis so in die Höhe getrieben hat. Ich bin mir nicht sicher, ob du das wert bist.“
„Du bist wirklich gut für mein Ego, weißt du das?“ Jason hob die Hand, um den Auktionator zu unterbrechen, und gab ihm ein Zeichen, kurz zu warten. Dann verließ er den Raum.
Kira fragte sich, wie wütend sie ihn gemacht hatte. Fragte sich, ob er seine Abneigung gegen Bill an die große Glocke hängen
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