Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
mit dem Drachen schaukelte, das Karussell und seine Musik rasten auf ihrer endlosen Reise dahin, und der Duft von Lilien erfüllte die Luft, als Rory Victorias Brustwarzen zwischen d ie Lippen nahm, während sie in ein Reich fuhren, wo Drachen den Himmel beherrschten und es nichts als Vergnügen gab.
„Victoria!“
Sechzehn
RORY WACHTE AUF, weil er Victorias Namen rief. Sein schweißbedeckter, erhitzter Körper lag unter den zerwühlten Laken in einem fremden Bett, und jeder einzelne der verdammten Spiegel zeigte seine sexuelle Frustration. Er schloss gequält die Augen und wünschte sich in seinen Traum zurück.
Welcher Wahnsinn ihn auch immer gepackt hatte, Victoria Cartwright hatte in den zwei Tagen, in denen er jetzt unter ihrem Dach geschlafen hatte, seine Träume erobert. Es war die reinste Qual, ihre aufreizende Gegenwart tagsüber ertragen zu müssen, wenn er sie nur nachts berühren durfte.
Hatte Victoria das Traumbild gemalt, das er in der Garage gefunden hatte?
Rory warf die Laken zurück. Lag sie jetzt gerade in ihrem Bett, genauso verschwitzt und feucht wie er? Er nahm seinen Penis in die Hand und stellte sich vor, sie würden zu Ende bringen, was sie begonnen hatten.
Würde sie auf dem Rücken liegen, ihre Knie anziehen oder hemmungslos spreizen? Er sah sie vor seinem geistigen Auge, wie er ihre Hand durch seine ersetzte und tief in ihre warme, feuchte Mitte eindrang. Er öffnete seine Lippen über ihren, und sie schrie ihre Erlösung in seinen Mund.
Rory fluchte und strich sich mit dem Handrücken über die Stirn.
Und er hatte gedacht, er würde ganz gut enthaltsam leben können.
Vor vier Monaten war dieser Traum das erste Mal zu ihm gekommen. Vor vier Monaten hatte Victoria das Einhorn entdeckt.
Zwei Nächte unter ihrem Dach. Zwei Nächte voller sexueller Träume.
Ein seltsamer Zufall oder schicksalhafte Verknüpfung?
Eine Verknüpfung war das Einhorn.
War diese Figur ein Katalysator? War es Drummonds Einhorn? Sollte er es einfach hierlassen und noch bei Verstand nach Caperglen zurückkehren? Das Einhorn konnte Lilis Rache dafür sein, dass Drummond damals die Verlobung gelöst hatte.
Eine hundert Jahre währende Rache?
Rory stand auf und begann, in seinem Zimmer auf und ab zu laufen.
Als er Victoria in Melodys Sendung gesehen und geglaubt hatte, sie käme ihm irgendwie bekannt vor, hatte er sich noch für verrückt erklärt.
Als er sie später in der Antiquitätenshow mit dem Einhorn gesehen hatte, wusste er, dass er nicht verrückt war.
An seinem ersten Tag in den Staaten hatte er seine Traumfrau in Fleisch und Blut auf der Veranda stehen sehen. Keine Frage, dass sie seitdem in seinen Träumen lebendig wurde.
Tatsache oder Fantasie?
Er würde ja verstehen, dass er sie unbewusst in seine Träume aufnahm, hätte er sie bereits gesehen, bevor die Träume angefangen hatten.
Rory stieß einen missbilligenden Laut aus und ging ins Badezimmer, um zu duschen. Dann begann er, ein Frühstück zuzubereiten, dessen Duft Victoria anlocken würde, weil sie ihm nicht widerstehen konnte.
Nachdem er seine Kreation in den Ofen geschoben hatte, vernahm er einen Krach, der sich anhörte, als würde sie die Treppe herunterpurzeln.
Er lief in den Flur und sah sie auf ihrem Po sitzen.
„Ich bin okay“, meinte sie nur, stand auf und ging ruhig in die Küche.
„Haben Sie sich verletzt?“, fragte er.
„Nein, ich bin ja auf meiner schön gepolsterten Seite gelandet.“
„Sehr schön gepolstert. Wollen Sie, dass ich sie einreibe? Ein wenig Salbe auftrage?“
Victoria hob ihre verschränkten Arme auf den Tisch, legte ihren nassen Kopf darauf und schloss die Augen.
Rory spürte erneut eine Woge des Verlangens. Er goss ihr das nach Kürbis duftende Koffein in einen Becher und zog an dem Kragen ihres Morgenmantels, damit sie den Kopf hob. Dann hielt er ihr den Becher vor die Nase. „Haben Sie mit geschlossenen Augen geduscht?“
„So was kann ich“, sagte sie, die Augen weiterhin fest zusammengekniffen. Aber sie schnupperte und öffnete sie dann. „Sie sind ein Schatz.“ Sie nahm den Becher in beide Hände, trank einen Schluck und seufzte: „Der Nektar der Göttin.“ „Vielleicht sollten Sie sich einen Becher auf den Nachttisch stellen, damit Sie morgens sicher die Treppe runterkommen. Auf der Packung steht, dass es auch kalt schmeckt.“
Victoria fuhr sich durch ihr nasses Haar, nahm noch einen weiteren Schluck und lächelte dann zum ersten Mal an diesem Morgen.
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