olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest
Enid Blyton
Dolly Band 17
Die Burg erlebt ihr größtes Fest
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Das Internat Burg Möwenfels mit seiner Schwesterschule Möwennest ist die beste Schule weit und breit. Die Mädchen gehen miteinander durch dick und dünn. Der Höhepunkt des Schuljahres ist diesmal eine Hochzeit, die still und heimlich gefeiert werden sollte. Aber Dolly und ihre Freundinnen kommen dahinter und veranstalten für das frisch gebackene Paar eine Superparty!
Mit „Richard” auf zur Burg
„Hat ,Richard’ schon gefrühstückt?” fragte Felicitas ihre Schwester
Dolly über den Rand ihrer Teetasse hinweg.
„Na klar. Voll bis obenhin.” Herr Rieder sah erstaunt hinter seiner
Zeitung auf.
„Haben wir einen neuen Hausgenossen? Wer ist der Herr mit dem
ungeheuren Appetit?”
„Aber Vati! Richard’ ist doch Dollys Auto! Weil sich hinter seinem
unansehnlichen Äußeren ein Löwenherz verbirgt, haben wir es
,Richard Löwenherz’ getauft.”
„Ja, außerdem paßt es so gut zur Burg”, bestätigte Dolly.„,Richard
Löwenherz auf Burg Möwenfels’ – das hört sich doch gut an!” Herr Rieder schmunzelte.
„Aber eigentlich müßte es doch heißen ,Richard Löwenherz im
Möwennest’ – schließlich gehörst du nicht mehr auf die Burg. Das
finde ich schon weit weniger heroisch.”
„Ruf mich nur sofort an, wenn ihr da seid”, mahnte Frau Rieder.
„Ich mache mir große Sorgen – schließlich ist es deine erste längere
Autofahrt am Steuer!”
„Aber Mutti – nach den vielen Fahrstunden, die Vati mir geschenkt
hat! Ich fahre sicher wie ein alter Taxifahrer.”
„Susanne und ich werden schon aufpassen, daß sie nicht übermütig
wird, Mutti”, sagte Felicitas beruhigend.
„Ja, und mich völlig konfus machen mit euren Schreien ,Vorsicht
Radfahrer!’, ,Paß auf den Lastwagen auf!’, ,Da vorn kommt eine
Ampel!’. Als ob ich nicht selbst Augen im Kopf hätte.”
„Also schön”, meinte Felicitas versöhnlich, „ich werde mich nur
noch bei außergewöhnlichen Ereignissen zu Wort melden.
,Kinderwagen überholt links’ oder ,Fallschirm-Jäger auf dem Dach
gelandet’. Sonst halte ich eisern den Mund.”
„Jetzt solltet ihr euch aber wirklich auf den Weg machen”, meinte
Frau Rieder. „Ich möchte nicht, daß du zu schnell fährst, nur weil du
Angst hast, zu spät zu kommen. Außerdem wartet Susanne sicher
schon.”
„Schon gut, Mutti. In fünf Minuten rollen wir!” Dolly stopfte den
letzten Rest ihres Frühstücksbrötchens in den Mund und winkte
Felicitas, mit ihr zu kommen.
Während die Mädchen ihre Koffer und eine ganze Reihe anderer
Dinge – vom Tennisschläger über den Elektrokocher bis hin zu einem
Korb voller Pflanzen für den Schulgarten – in Richards Innerem
verstauten, verschwand Frau Rieder in der Küche und kam mit einem
großen Korb zurück, der mit einem bunten Tuch abgedeckt war. „Den sollen wir doch nicht etwa auch noch mitnehmen?” fragte
Dolly entsetzt.
„Es ist nur ein kleiner Imbiß, den ich für euch zurechtgemacht habe.
Eine Pause zwischendurch ist so wichtig bei einer langen Autofahrt!” „Danke, Mutti – du bist ein Schatz! Wenn allerdings Susanne mehr
als eine Handtasche mitnehmen will, sehe ich schwarz.” Dolly stellte
den Picknickkorb auf den Rücksitz und umarmte ihre Mutter. „Auf
Wiedersehen Mutti! Und mach dir um Himmels willen nicht solche
Sorgen! Ich passe schon auf uns auf.”
Dolly setzte sich hinters Steuer, und Frau Rieder umarmte Felicitas. „Auf gutes Wiedersehen, mein Kleines, und achte darauf, daß ihr
immer angeschnallt seid beim Fahren!”
„Ja, Mutti, du kannst dich darauf verlassen! Grüß Vati noch mal,
gut, daß er schon vor uns aus dem Haus mußte, sonst wären wir vor
lauter Ermahnungen überhaupt nicht weggekommen.” Felicitas stieg
lachend neben Dolly in den Wagen und winkte der Mutter noch
einmal zu.
„Uff!” stöhnte Dolly. „So viele elterliche Belehrungen habe ich
nicht mal über mich ergehen lassen müssen, als ich zum erstenmal
nach Burg Möwenfels fuhr. Hoffentlich erspart mir Susannes Mutter
weitere gute Ratschläge.”
Dolly steuerte „Richard Löwenherz” geschickt durch den dichten
Stadtverkehr und hielt bald darauf vor dem Haus, in dem ihre
Freundin Susanne lebte. Susannes kleine Schwester hüpfte bei ihrer
Ankunft aufgeregt hinter dem Fenster auf und ab und winkte ihnen zu. „Ahnte ich es doch!” Dolly faßte sich in komischer Verzweiflung
an die Stirn und starrte auf die Haustür, durch die sich ein
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