Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
„Was ist denn das für ein göttlicher Duft?“
„Selbst gemachte Zimtröllchen.“ Er nahm sie aus dem Ofen und hielt ihr die Kuchenform vor die Nase, um sie ein bisschen zu quälen. „Normal oder mit Guss?“
Sie fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, wobei sich ihre Brüste hoben, was so verdammt aufreizend aussah, dass er beinahe die Kuchenform hätte fallen lassen.
„Ich mag sie dick bestrichen“, sagte sie.
„Aber gern, jederzeit.“
„Was?“, fragte sie.
„Ich bestreiche Sie – Ihre … Röllchen, ein Zimtröllchen, mit Glasur. Ganz wie Sie es wünschen.“
Victoria schüttelte den Kopf, als sei er verrückt, und das war er auch ganz sicher. Sie schaute nicht weg, als er sich die Glasur vom Finger leckte, so wie er sie gern von ihren Fingern geleckt hätte. „Sind Sie real?“, fragte sie ihn.
„Wie?“
Sie hielt ein Zimtröllchen hoch.
„Ach, weil ich gern backe?“
„Und weil Sie kochen und das Essen aus der Erde ausgraben.“ „Das nennt man Gartenarbeit. Es ist mein Hobby wie Kochen und Backen.“
„Sie sind wirklich Einsiedler, nicht wahr?“
„Ja, ich komme ganz gut ohne Menschen aus. Mein Grundstück ist ein paar Kilometer von meinem nächsten Nachbarn entfernt, und genau so mag ich das.“
Sie teilte das Röllchen, strich Butter auf beide Hälften, klappte sie zusammen und leckte sich geradezu ekstatisch die Finger ab.
Der Ausdruck auf ihrem Gesicht beim ersten Bissen erhöhte seinen Testosteronspiegel in eruptiver Weise.
„Womit habe ich es nur verdient, dass Sie in meiner Küche gelandet sind?“, fragte sie.
Ach, würde sie ihn doch fragen, ob er mit ihr ins Bett gehen wolle.
„Sie haben das Einhorn gefunden und es in der Roadshow vorgestellt.“
„Also ist die Roadshow noch ein Hobby?“
„Ja, könnte man so sagen.“
„Und das Einhorn ist so wichtig, dass Sie deswegen um die halbe Welt reisen?“
Oh, das hatte er sich wohl selbst eingebrockt. Verdammtes Testosteron. „Es ist eine seltene Figur, soviel ich weiß. Aber sie hier zu finden war mehr Glück als Verstand. Mehr als ich jemals erwartet hätte.“
„Danke.“ Sie warf ihr Haar von der einen auf die andere Seite und lockerte es mit allen zehn Fingern auf. „Mel ist ein helles Köpfchen, dass sie an die Roadshow gedacht hat.“
„Ihre Freundin hat schon ein paar gute Ideen.“
„Hey, glauben Sie nicht, dass das von Anfang an so war. Als sie die Küchenhexe wurde, konnte sie noch nicht einmal Brot toasten, ohne dabei einen Feuerlöscher zu benutzen. Ich habe noch die Kürbissuppe gemacht, die sie in ihrer ersten Show ruiniert hat.“
„Sind Sie eifersüchtig auf Melody?“
„Seien Sie nicht albern. Sie ist eine meiner besten Freundinnen, aber ihre erste Kürbissuppe war von mir. Fragen Sie sie. Fragen Sie nur. Sie wird es Ihnen selbst erzählen.“
„Na gut“, meinte Rory und stellte ihr noch ein Zimtröllchen hin. „Wie machen Sie Kürbissuppe?“
Vickie schnaubte ärgerlich. „Ich kann mich nicht mehr erinnern. Aber nur deshalb, weil es Omas Rezept war und sie mir gezeigt hat, wie...“
„Klar. Wenn Sie kochen könnten, würden Sie nicht so viel Pizza essen.“
„Ich mag Pizza. Ich möchte nicht kochen. Es ist nicht so, dass ich es nicht kann. Bei den seltenen Gelegenheiten, wo ich es tue, habe ich Erfolge und Misserfolge, so wie jeder andere auch.“ „Aha!“
„Was?“, fragte Victoria. „Ist ihnen noch nie ein Braten missraten?“
„Noch nie.“
Sie blickte an ihm vorbei, ihre Heiterkeit verriet sie.
„Es qualmt...“
Rory drehte sich zu seinem rauchenden Omelett um, das gerade Feuer fing.
„Verdammt!“ Er griff nach der Pfanne, fluchte, schnappte sich einen Topflappen und trug das Inferno nach draußen.
Als er es betrachtete und sich überlegte, was er damit machen solle, hielt Victoria ihm durch die offene Tür den Pfannendeckel hin.
Rory nahm ihn in stummer Undankbarkeit und erstickte das Feuer. Dann ging er wieder in die Küche.
„Das kommt davon, wenn man so eingebildet ist!“, bemerkte Victoria und schlürfte mit einem erotischen Grinsen ihren Chai.
„Eingebildet“, wiederholte er und zupfte an seinem Ohrläppchen. „Bin ich das?“ Rory hob eine Augenbraue. „Sie haben wieder gereimt, und mir ist zum ersten Mal ein Essen angebrannt.“
„Ich habe nicht gereimt.“
„Sie haben Braten auf missraten gereimt, und dann ist mein Frühstück in Flammen aufgegangen. Sind Sie sicher, dass das nicht einer Ihrer Wünsche war,
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