Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
geträumt, einen Schottenjungen im Kilt zu treffen. Später dann von einem unschuldigen Kuss und so weiter. Und über die Jahre hat dieser Mann ein Feuer in mir entfacht. Aber wir sind nie über diesen Kuss hinausgekommen … bis du hier aufgetaucht bist.“
Sie strich sich über die Augenbraue. „Kein Wunder, dass du mir sofort bekannt vorkamst. Wie lange hast du diesen Traum schon?“
„Seit vier Monaten.“
„Bei dir ist es also ungefähr zu der Zeit losgegangen, als ich das Einhorn gefunden habe? Dann bist du gekommen, um dir das Einhorn anzusehen, und wir haben beide angefangen, von mehr als diesem Kuss zu träumen. Das ist ja total verrückt.“
„Gestern Nacht“, erkundigte sich Rory, um von dem Einhorn abzulenken, „haben wir es da in deinem Traum getan?“
„Nein“, seufzte sie. „Aber ich hoffe, dass ich, wenn ich morgen früh aufwache, nicht so … frustriert bin.“ Sie wurde knallrot.
„Lass mich meine Gefühle so beschreiben“, sagte er, „auch wenn ich sie dir eigentlich nicht vollständig offenbaren sollte. Seit ich hier bin, träume ich Tag und Nacht davon, dass es über diesen Kuss hinausgeht. Und die letzte Nacht war ganz besonders.“
„Ach!“
„Ja“, nickte Rory. „Aber du musst dir keine Sorgen machen. Wenn ich wach bin, bist du sicher. Ich würde niemals...“
„Weil ich zu gut im Futter stehe?“
„Victoria … du hast einen Körper, den ich anbete, und mal ganz abgesehen von meinem Verlangen nach dir, willst du damit sagen, dass du den Traum im wirklichen Leben fortsetzen möchtest?“
„Na ja, du Trottel. Habe ich nicht so ausgesehen, als habe es mir gefallen?“
„Also könnte ich dich jetzt sofort die Treppe rauftragen und …“
Victoria entzog sich ihm so schnell, dass er das Gefühl hatte, eine Welle würde über ihm zusammenschlagen, so kühl wurde die Luft.
„Ganz langsam, Meister. Glaubst du, ich habe da oben ein Karussell? Oder einen Triumphwagen mit einem Drachen davor? Ich möchte, dass es im Traum passiert. Im wirklichen Leben kennen wir uns doch überhaupt nicht.“
Rory lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Stimmt. Abgesehen von den Sternen auf deiner Brust, Blicken unter den Kilt und einem wahnsinnigen Verlangen, mit dir zu verschmelzen, wie ich es noch nie empfunden habe.“
„Genau“, sagte Victoria. „Abgesehen davon.“
„Also nehme ich an, dass deine Antwort auf mein Angebot nein lautet.“
„Ja … Nein … Es ist ein Nein. Im wirklichen Leben ein ganz klares Nein.“
Rory stand auf, sah, dass Victorias Morgenrock noch immer offen stand und die Sterne auf ihrer Brust ihn zu verhöhnen schienen. „Ich brauche eine Dusche“, sagte er und steckte die Hände in die Hosentaschen.
Victoria war klar, dass er seiner misslichen Lage nur mit seinen eigenen Händen abhelfen konnte. „Am besten duschst du kalt.“ Und das freche Biest zwinkerte ihm zu.
Als Victoria sich ihr blaues Siebzigerjahre-Kleid über den Kopf zog, dachte sie, dass Rory und sie jetzt wohl noch ein paar Regeln für ihr Zusammenleben hinzufügen sollten, um zu verhindern, dass sie miteinander ins Bett stiegen. Besonders jetzt, da er ihr ganz deutlich gezeigt hatte, dass er sie attraktiv fand.
Wer hätte das gedacht?
Der arme, so unglaublich gut ausgestattete Kerl hatte in den letzten beiden Nächten auch nicht besser geschlafen als sie. Sie würde jetzt jedes Mal rot werden, wenn sie ihn ansah.
Bevor sie den Laden öffnete, fuhr sie zu Cups, dem Tee – und Tarotladen ihrer Freundin Wisteria.
Sie war die beste Kupplerin der Stadt – ganz in Salems Hexenstil. Sie brachte Paare zusammen, ob die das nun wollten oder nicht. Und auch wenn Vickie sie mit Details aus ihren erotischen Träumen überschüttete, behielt sie alles für sich.
Sie kaufte ein Pfund verhexten Kaffee und eine zusätzliche Kaffeemaschine, und Wisteria empfahl ihr ein paar Haferkekse und Shortbread, wie „ihr Schotte“ sie sicher mögen würde. Und als Vickie schon im Begriff war zu gehen, sagte sie: „Sorg dafür, dass deine Träume wahr werden, Schätzchen. Das ist alles, was ich dazu sagen kann.“ Sie drückte Vickies Schulter und schob sie hinaus, während die Türglocke eine zauberhafte Melodie klimperte.
Sorge dafür, dass deine Träume wahr werden … so ein einfacher Satz, ein ganz schön gewagter Hinweis unter den gegebenen traumhaften Umständen. „So ein Mist!“
Im Unsterbliche Klassiker stellte Vickie die Kaffeemaschine und die anderen Dinge neben
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