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Ach, du faules Ei

Ach, du faules Ei

Titel: Ach, du faules Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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Madenspeck«, entgegnete Karla.
    »Köstlich!«, lachte Alfons und schaute dabei zum Wohnmobil von Herrn und Frau Schroff hinüber. »Küchenschabeneintopf! Sie haben einfach wundervolle Ideen!«
    »Ist nicht Idee von mir«, erwiderte Karla, als ihr Alfons Krummbiegel lächelnd gegenüberstand. »Ist altes Rezept aus Zeit, wo Rottentodds noch hexen und hellsehen konnten.«
    »Hexen und hellsehen …« Alfons Krummbiegel hielt sich den Bauch vor Lachen. »Sie müssen mir unbedingt mehr davon erzählen!«
    »Nicht jetzt! Jetzt essen!«, sagte Karla bestimmt. Sie hielt den Topf mit den Ravioli kurz unter Alfons’ Nase und stellte ihn dann auf den Tisch.
    »Ich wünsche einen guten Appetit!«, sagte der Campingplatzbesitzer. Und in Richtung Wohnwagen der Familie Schroff rief er mit großer Genugtuung: »Ravioli! Habe es genau gesehen! Ravioli in Tomatensoße!«

Der Reporter
     
    Am Nachmittag desselben Tages stand Pit an einem entlegenen Seitenflügel von Burg Rabenstein. Unsicher schaute er durch das hohe verschlossene Gittertor in den kleinen Vorhof, der zum Privatbereich der Burg gehören musste. Er drückte auf den Klingelknopf an der Mauer zu seiner Linken. Nichts geschah. Pit klingelte ein zweites Mal. Jetzt ertönte ein Rauschen aus dem Lautsprecher der Gegensprechanlage und eine Stimme sagte: »Hallo?«
    »Äh, guten Tag, mein Name ist Pit Nick.« Pit hatte sich die Worte zwar sorgfältig zurechtgelegt – trotzdem musste er kurz überlegen, was er sagen wollte. »Meine Eltern und ich machen hier Urlaub. Und ich bin Mitarbeiter der Schülerzeitung.« Pit wartete auf eine Reaktion, doch aus dem kleinen Lautsprecher drang nur das leise Rauschen. »Wir … schreiben da gerade an einer Serie: Burgen und ihre Herren … oder so. Der Titel ist noch nicht ganz klar. Also, da hatte ich die Idee, ich könnte vielleicht einige Fotos machen, damit unsere Lesereinen Eindruck davon bekommen, wie ein Burgherr wohnt… dachte ich.«
    Pit wartete. Plötzlich verstummte das Rauschen. Mist, schoss es ihm durch den Kopf, das war’s dann wohl.
    Kurz darauf hörte er jedoch den Türsummer. Schnell drückte er gegen das Tor, das mit einem vornehmen Klicken aufsprang. Pit überquerte das holprige Kopfsteinpflaster des Hofes und ging auf die schwere Holztür zu, die sich gerade zur Hälfte geöffnet hatte.
    Ein etwa 14-jähriger Junge mit wuscheligem Haar, buntem T-Shirt und total verwaschenen Jeans empfing ihn.

     
    »Schülerzeitung, was?«
    Pit nickte unsicher.
    »Willst mal Journalist werden, was?«
    Wieder nickte Pit und sagte: »Wäre schön.«
    »Na, komm rein! Meine Eltern sind in der Stadt. Aber Fragen kann ich dir auch beantworten.«
    Pit betrat einen dunklen, kühlen Flur, der sehr schmal war. »Ich … ich habe eigentlich gar nicht so viele Fragen. Wollte nur ein paar Fotos machen.« Pit zeigte dem Jungen die Digitalkamera, die er von seiner Mutter zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. »Damit unsere Leser sich ein … Bild machen können.«
    »Hm … na meinetwegen. Ich heiße übrigens Gerald. Gerald von Rabenstein. Meine anderen Vornamen erspare ich dir lieber. Also, wo möchtest du anfangen?«
    »In der Bi… ich bi… also ich meine, ich bin da ganz offen«, stotterte Pit.
    Gerald überlegte kurz. »Das Kaminzimmer ist interessant. Komm mit!«
    Pit folgte Gerald und wurde in einen düsteren, unfreundlich wirkenden Raum geführt, an dessen Stirnseite sich ein riesiger Kamin befand. Davor standen ein quadratischer Tisch und vier Stühle mit auffallend hohen Rückenlehen. An den Wänden hingen mehrere Ölporträts.
    »Das ist das einzige Zimmer, in dem in den letzten hundert Jahren nichts verändert wurde«, erläuterte Gerald. »Nur die Heizkörper hinter den Holzverkleidungen sind nachträglich eingebaut worden.«

     
    »Natürlich!« Pit nickte. »Und wo geht es da hin?« Er deutete auf eine offen stehende Tür.
    »In unser Wohnzimmer. Aber möchtest du denn gar keine Fotos machen?«
    »Oh, doch selbstverständlich! Gut, dass du mich daran erinnerst. Das hier ist einfach alles so aufregend für mich.« Pit fotografierte notgedrungen den Kamin und die Sitzgruppe, während Gerald in Richtung Wohnzimmer ging.
    »Hier sieht’s aus wie bei anderen Familien auch«, kommentierte er gelangweilt.
    Pit sah eine Couch mit Tisch, einen Schrank mit Fernseher, eine Musikanlage und eine Vitrine voller Geschirr.
    »Wir wollen ja nicht leben wie im 13. Jahrhundert«, sagte Gerald fast entschuldigend.
    »Das interessiert unsere

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