Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
Ihnen eine Bescheinigung über Hafturlaub aus. Damit dürften wir für´s Erste abgesichert sein. Für alles Weitere werden wir uns selbst ein paar Rechtsbeistände besorgen müssen. Dumier und Hazelwood können uns vielleicht eine Empfehlung geben. Sie selbst können uns unter diesen Umständen nicht umfassend beraten.“
„Wird ohnehin nicht alle so glatt gehen, wenn ich Sie richtig verstanden habe“, erwiderte Aiken. Er lachte und legte Tercera den Arm um die Schulter. „Wenn ich denke, dass ich wie alle anderen an die Diamanten geglaubt habe!“
Lord Kippun fiel nicht in das Lachen ein.
„Wills hat das anscheinend auch geglaubt. Er hat sich alle Mühe gegeben, Ellys dazu zu bringen, diese Erbschaft zu suchen. Wenn ich nur daran denke, dass dieses Stück Abschaum offenbar all unsere Gespräche abgehört hat, unsere Kämpfe verfolgt hat und uns so fast immer ein paar Schritte voraus war! Ich dachte, wenn er ein Flexorett wäre, dann hätte er mich doch herausgefordert – so nahe, wie er war.“
Kippun presste eine Hand auf seine schmerzenden Rippen.
„Sparen Sie Ihre Kräfte lieber für die Testamentseröffnung!“, riet ihm Aiken.
Tercera hakte sich bei ihm unter.
„Sie werden noch gebraucht, Lord Kippun“, sagte sie.
Im Vorzimmer der Kanzlei Dumier und Hazelwood bugsierten sie ihn in einen bequemen Sessel, während Sadsh darum bat, einen der Assossiers zu rufen.
„Es geht um die Sache 4/44.“
Der Sekretär berührte seinen Bildschirm und gab einige Zeilen ein.
„Das Passwort?“, fragte er dann gelangweilt.
„Elliver“, sagte Sadsh.
„Das ist nicht korrekt“, informierte ihn der junge Mann sachlich.
Sadsh runzelte die Stirn. Zweiter Vorname eines Vorfahren. Oder Verwandten? Er erinnerte sich an den genauen Wortlaut. Aber weshalb sollte Minas seinen eigenen Namen benutzt haben, wenn es sicher sein sollte? Hatte er den Namen von Sadsh Vater gemeint? Sadsh fand es gar nicht einfach, sich an den zweiten Vornamen seines Vaters zu erinnern, über den kaum jemals gesprochen worden war.
„Pardon, es war Lincoln.“
„Dillon Hazelwood wird Sie sofort sehen, Invador“, sagte der Sekretär nach einem Blick auf seinen Schirm.
Schon eine halbe Minute später eilte ein kaum dreißigjähriger Mann mit kupferrotem Haar auf Sadsh zu.
„Ist nicht zu fassen, Invador“, sagte er und schüttelte ihm kräftig die Hand. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass Sie es schaffen würden. Es hätte ja auch sein können, dass Ihr Onkel Sie nicht eingeweiht hatte, da er wenig später umkam. Großartig, Invador! Sie werden uns zu den berühmtesten Juristen des Spiralarms machen! Kaffee?“ Er winkte einem älteren Herrn zu, der gemächlich aus seinem Büro geschlurft kam. „Er ist es, Mike! Das Testament des Minas Sadsherell wird tatsächlich eröffnet werden!“
Er stellte Sadsh vor.
„Das ist Mike Dumier, der damals zusammen mit meinem Vater das Testament für Ihren Onkel aufgesetzt und seitdem verwahrt hat.“
„Freut mich, dass Sie sich erinnern“, sagte Sadsh.
„Ich bin 84 Jahre alt, mein Junge“, sagte Dumier. „Aber dieses Testament werde ich nicht vergessen, selbst wenn die Demenz mich ereilt! Wir rufen wohl besser die Zeugen und Vollstrecker zusammen, denn wenn die Bombe platzt, sollte sie schnell platzen.“
Sadsh stützte sich an der Theke ab, hinter der der Sekretär saß.
„Es ist wohl mehr, als ich erwartet hatte?“, fragte er vorsichtig.
Hazelwood kicherte und kniff sich ins Ohrläppchen.
„Ein sehr interessantes Testament mit einigen Anhängen, Invador“, sagte er.
Lord Kippun erhob sich aus seinem Sessel.
„Bevor Sie sich die Mühe machen, Zeugen zu laden, sollte ich Ihnen lieber sagen, wer schon hier ist.“
„Bei allen Kometen“, sagte der junge Hazelwood. „Lord Kippun! Konnte es Eure Lordschaft, äh … einrichten, sich für den Tag, hm … freizumachen?“
„Ich konnte es einrichten“, gab Kippun würdevoll zurück. „Und Oliver Aiken ebenfalls. Hier neben mir sehen Sie Tercera Varga. Das ist Starlight Stawosc. Wir müssen also nicht mehr allzu viele Leute her beordern. Zwei weitere Zeugen habe ich bereits von unterwegs aus informiert. Und wie Sie wahrscheinlich wissen, leben einige der Zeugen nicht mehr. Washington Delvish ist schwer krank und wird in künstlichem Koma gehalten. Und Lord Hasfel ist heute Nacht gestorben.“
„Oh“, sagte alte Dumier. „So viele junge Männer und Frauen. Minas Sadsherell tat gut daran, sich genügend Zeugen zu
Weitere Kostenlose Bücher