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Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Titel: Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Bittrich
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tot! Der Letzte hat das Licht ausgemacht!
Du hattest recht mit deiner Prognose: Der Kölner Dom steht unter Wasser!
     
    Die letzten beiden Aufmunterungen verwenden wir nur, wenn die Animationsversuche mit den anderen keinen Erfolg gezeigt haben.

Zehn Fragen, mit denen man Umwelt-Gutmenschen vom kalten Büfett ablenken kann
    Die folgenden Fragen sind so sterbenslangweilig, dass gewöhnliche Menschen schon einschlafen, wenn sie sie hören. Aber nicht die guten Menschen! Sie wachen auf bei diesen Fragen. Ihre Augen beginnen zu funkeln, und ihr Herz schlägt heftiger, ihre Atmung beschleunigt sich. Mit diesen Fragen tun wir etwas für den Kreislauf guter Menschen. Zugleich erhöhen wir dabei unseren Lebensgenuss. Denn wir stellen diese Fragen bei einem gesetzten Essen oder bei einem kalten Büfett. Wir setzen unseren interessierten Blick auf. Und während der Umwelt-Gutmensch uns Vorträge hält, sammeln wir die delikatesten Leckerbissen ein. Bereits mit den ersten drei Fragen müsste er eine halbe Stunde lang glücklich beschäftigt sein.
     
Was hältst du von den jüngsten Wetterextremen?
Warum giltst du eigentlich als Querdenker?
Wo, glaubst du, hast du in deinem Leben am meisten für Nachhaltigkeit gesorgt?
Wie sollte deiner Ansicht nach eine kompromisslose Klimaschutzstrategie aussehen?
Stimmt es, dass einer deiner Nachbarn für den Wiedereinstieg in die Kernenergie plädiert?
Bis wohin, meinst du, wird der Meeresspiegel während deiner Lebenszeit steigen?
Welche Ressourcen werden hier und heute Abend wohl am wenigsten geschont?
Was hätten unsere Gastgeber noch tun können, um Abfall zu vermeiden?
Was könnten wir noch für die Lebensgrundlagen künftiger Generationen tun?
Was sagst du zu den Machtkämpfen zwischen Worldwatch, B.U.N.D. und Greenpeace? Meinst du, die jüngsten Morde haben etwas damit zu tun?

Tagebuch eines Umwelt-Gutmenschen
    Um einen Gutmenschen zu verstehen, müsste man mindestens einen Tag lang mit ihm zusammenleben. Diese Belastung ist laut Urteil des Bundesverfassungsgerichts niemandem zuzumuten. Umso dankbarer veröffentlichen wir den folgenden Tagesablauf, den ein bescheiden anonym bleibender Gutmensch uns zugesandt hat.
     
    5 Uhr. Das frühe Aufstehen fällt immer noch schwer. Aber wer das natürliche Sonnenlicht nutzt, verbraucht weniger Strom. Meinetwegen brauchen die Polkappen nicht wegzutauen! Noch im Bett neueste Reports von Worldwatch und B.U.N.D. gelesen. Superdeprimierend!
    6 Uhr. Eiskalte Dusche. Selbstverständlich ohne Duschgel. Und mit möglichst wenig Wasser. Ein nachhaltig bewusster Mensch muss naturnah duften dürfen. Gern auch ein bisschen nach Kompost. Dieses Aroma gibt es zu wenig in unseren denaturierten Städten. Yoga: lieber ausgelassen.
    7 Uhr. Fleischesser lassen die Mehlwürmer drin im Getreide, bevor sie es durch die Mühle drehen. Ich sammle die Dinger lieber raus und werfe sie aus dem Fenster, für die Vögel. Komisch, das Müsli schmeckt trotzdem unfrisch. Dabei weiche ich es mit levitiertem Wasser ein, das bei Vollmond abgefüllt wurde.
    8 Uhr. Größerer Klogang. Und immer wieder die Gewissensfrage: Spülung betätigen? Oder warten, bis sich mehr angesammelt hat? Greenpeace-Chef Leipold spült nur einmal pro Tag und erledigt kleinere Geschäfte im Garten. Vorbildlich. Findet im Mietshaus bisher leider zu wenig Unterstützung.
    9 Uhr. Auspufflärm in der Straße. Nachbar Wilkens wirft seinen alten Opel an. Das Ding hat weder Hybridantrieb, noch fährt es mit Rapsöl oder Biogas! Werde ihm mal meine gesammelten Altbatterien in den Briefkasten stopfen. Als kleinen Fingerzeig, wohin das alles führt.
    10 Uhr. Mein Büro in der Umweltbehörde. Ich formuliere Vorschläge an den Betriebsrat, wie durch Abschaffung unserer Mikrowelle und des Kaffeekochens der Stromverbrauch reduziert werden könnte. Fairtrade-Kaffee habe ich ja schon durchgesetzt. Das Gute daran: Keiner mag ihn.
    11 Uhr. Anruf von Mutter. Dabei habe ich sie erst gestern Abend besucht! Ihr Fernseher gehe plötzlich nicht mehr. Ach so, stimmt. Ich habe ja all ihre Stand-by-Schaltungen stillgelegt. Und ihre Heizung auf 16 Grad runtergedreht. Die dementen Alten tragen zu viel zur Erderwärmung bei.
    12 Uhr. Der Chef außer Haus. Da kann ich in Ruhe im Web checken, wie Mutter bestattet werden könnte. Bloß nicht im Sarg! Die Kompostierung würde Jahrzehnte dauern. Das Amalgam aus ihren Zähnen würde ins Grundwasser gelangen, erst recht das Quecksilber aus dem Herzschrittmacher.
    13 Uhr.

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