Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Froh
Vom Netzwerk:
Rogers Schuhe standen daneben und mir wurde rasch klar, dass er Damenbesuch hatte. Lernte er wieder? Da ich sowieso schon wütend war, blieb ich in diesem Zustand und knallte laut mit den Türen. Roger kam ziemlich schnell aus seinem Zimmer und schaute mich etwas fragend an.
    „Hallo Mama! Alles OK mit dir? Ich habe Besuch. Wir lernen für Englisch“, versuchte er sich gleich zu erklären, bevor ich falsche Schlüsse ziehen konnte.
    „Ja, alles OK!“, sagte ich nur kurz und räumte meine Tasche leer.
    „Möchte dein Besuch auch Mittag essen?“, erkundigte ich mich etwas freundlicher, da ich das Mädel gerne mal kennengelernt hätte.
    „Nein, wir hatten schon etwas“, sagte er und verzog sich wieder zu seinem Besuch, der wohl schon auf seine Lippen und Hände wartete.
    Ich verzog mich in mein Zimmer und checkte Mails. Fin hatte sich nicht zu dem Treffen mit meinen Eltern geäußert. Was sollte er auch dazu sagen? Wieder fragte ich ihn schriftlich, wann er nach Hamburg kommen würde, denn ich hatte große Sehnsucht nach ihm. Ich schaute auf mein Konto, aber das Geld von Herrn Bildlich war noch immer nicht auf meinem Konto, was mich etwas nervös machte.
    Michael kam an diesem Tag sehr früh nach Hause und wir aßen alle gemeinsam Abendbrot, was nicht mehr so häufig vorkam. Seitdem ich kein Fleisch mehr aß, gab es nur noch Käse und Salate und es wurde weit weniger gegessen als zu den Wurstzeiten. Die Stimmung bei Tisch war ausgelassen und ich hatte mich von Luises Yogi Liebschaft etwas erholt.
    Provokant fragte ich Roger vor versammelter Familie: „Und kamt ihr gut voran mit Englisch?“
    Roger wurde, wie zu erwarten war, rot wie die Radieschen, die Luise zu Blumen geschnitzt hatte. Der Käse mit den dicken Löchern rutschte Roger vom Brot und er wurde nervös, was mir Leid tat.
    „Ja, wir kamen ganz gut voran!“, sagte er leise und klebte die Käsescheibe wieder auf die Butter.
    „Meine Eltern fliegen morgen in die Karibik“, erzählte ich schnell, da ich sah, dass Roger etwas litt.
    „Wow! Da möchte ich auch mal gerne hin!“, rief Rene aus und schob sich die letzte Babytomate in den Mund, der sich so hübsch entwickelt hatte.
    „Ist ihnen das Wetter auf Mallorca zu schlecht?“, wollte Michael wissen und schmierte sich viel zu viel Butter aufs Brot. Wusste er noch immer nicht wie viel Kalorien Butter hatte? Vielleicht sollte ich mal eine große Kalorien Tabelle in der Küche aufhängen? Warum war ihm seine Figur nicht wichtig? Hatte er trotz seinem Bauch Erfolg bei Frauen? Ich hätte als dicke Mutti bestimmt keine Wirkung bei Fin erzielt.
    „Ja, es ist außergewöhnlich kühl“, antwortete ich und musste an Foto Hanna denken, von der ich immer noch nicht wusste, wer sie war.
    Michael und ich setzten uns ins Wohnzimmer vor den Kamin und lasen. Ab und zu fiel mir etwas ein und ich störte meinen Mann beim Lesen.
    „Du, ich glaube, dass Roger eine Freundin hat“, vertraute ich ihm an.
    Michael blickte nicht mal von der Zeitung auf, so interessant fand er also diese News.
    „Sie war heute scheinbar hier, aber er hat sie mir nicht vorgestellt. Aber ich habe die beiden im Café gesehen. Ein sehr hübsches Mädchen. Aber der Zeitpunkt ist nicht optimal. Hoffentlich hält sie ihn nicht vom Lernen ab. Nicht, dass sein Abi schlecht wird.“
    „Ach, das wird schon!“, sagte mein Mann und steckte wohl eher in seinem Artikel als in den Liebesangelegenheiten seines Sohnes.
    Sollte ich Michael jetzt nach dem Foto fragen? Nein, das wäre nicht klug; ich musste weiter forschen.
    Fin vertröstete mich immer wieder. Er konnte die Insel noch nicht verlassen, da er im Geschäft unentbehrlich war. Nach fünf Tagen war das Geld von Herrn Bildlich noch immer nicht auf meinem Konto und es kam mir sehr komisch vor. So machte ich mich auf den Weg in die Galerie. Eine rothaarige Sekretärin mit schwarzen High Heels tippelte zwischen den Bildern umher und tat beschäftigt.
    „Guten Morgen! Ich wollte zu Herrn Bildlich. Ist er im Hause?“, fragte ich höflich und kam mir so klein vor in meinen flachen Tretern.
    „Zu dem wollen so einige Leute“, gab sie mir zur Antwort und verschwand hinter einem Glasschreibtisch, der sehr gut geputzt war.
    „Was soll das heißen?“, bohrte ich weiter und mir wurde etwas fiebrig, da sich die Info nicht gut anhörte.
    „Herr Bildlich ist spurlos verschwunden. Er hat das gesamte Geld mitgenommen. Er hat sich weder abgemeldet, noch haben wir ihn erreichen können. Sein Handy ist tot

Weitere Kostenlose Bücher