Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3
Geschäft florierte wieder und er plante einen Hamburg Besuch in den nächsten vier Wochen. Mein Herz hüpfte vor Freude gegen die Rippen und ich sah uns schon in Fins Haus, auf dem kleinen, weißen Sofa…
Ich konnte an Michael nichts Verdächtiges feststellen, aber was hatte es mit dem Foto aus der Mülltonne auf sich?
Luise und ich wechselten das Fitness Studio und machten Pilates. Meine Freundin hatte den Yogi nicht wieder getroffen, auch wenn sie noch immer von ihm und vor allem von der Länge seines Teils schwärmte. Diesmal hatten wir eine weibliche Lehrerin, was vielleicht besser für Luise war. Nach dem Körpertraining begleitete ich Luise in ihre neue Wohnung. Sie lag in einer ganz anderen Gegend und hatte leider auch keinen Alsterblick mehr. Nie wieder würde ich Fin in die Penthouse Wohnung einladen können, dachte ich wehmütig, aber wir hatten ja nun zum Glück Fins Haus, das viel gemütlicher war und unser Liebesdomizil werden konnte.
Luises Wohnung hatte zwei kleine Zimmer und eine Küche, in der ich nicht gekocht hätte; die siebziger Jahre grüßten, aber ich war kein Fan von diesem Stil und stand auf modern. Luise hatte noch nicht mal alle Kartons geleert, weil sie wohl nicht wusste, wohin mit dem ganzen Kram. Die Katzen thronten auf ihrem Sofa und für uns gab es nur noch zwei Plastikstühle, da man die Viecher ja nicht verscheuchen konnte.
„Ja, ganz gemütlich!“, sagte ich nur und schaute mich etwas entsetzt um. Ihr musste es finanziell ja ziemlich schlecht gehen.
„Es ist kein Vergleich, aber es reicht mir. Ich war ja sowieso kaum zu Hause und wenn ich bald wieder arbeite, dann bin ich viel unterwegs“, sprach sie sich zurecht.
„Hast du denn einen Job in Aussicht?“, erkundigte ich mich und schaute auf die Katzen, die sich nicht regten.
„Ich habe zwei Eisen im Feuer. Es sieht nicht schlecht aus. Aber ich genieße die freie Zeit. Morgens ausschlafen, dann viel lesen und einfach mal faulenzen“, schilderte sie und holte eine Flasche Champagner aus dem alten Kühlschrank, der es noch schaffte zu kühlen.
„Ich drücke dir die Daumen. Roger will für ein Jahr nach Mexiko“, erzählte ich Luise und nahm einen großen Schluck von dem guten Veuve Clicquot.
„Das ist ja toll!“, rief sie begeistert und holte sich eine der Katzen und setzte das Fell Teil auf ihren Schoß.
„Naja, Mexiko ist ein ziemlich gefährliches Pflaster. Und dann ein ganzes Jahr.“
„Ach, du bist immer viel zu besorgt. Lass die Jungs bloß raus in die große Welt, dann bleiben sie später in deiner Nähe, wenn sie rechtzeitig über den Tellerrand geschaut haben. Du musst jetzt lernen los zu lassen“, klärte sie mich auf, als wenn sie Ahnung davon hätte.
„Ich dachte, dass er noch dieses Jahr mit seinem Studium beginnen würde, damit er schnell auf eigenen Beinen steht.“
„Und was sagt Michael dazu?“, fragte sie und hatte ihr erstes Glas schon geleert. War sie etwa eine Alkoholikerin?
„Er weiß es noch nicht. Er kommt meist spät nach Hause und dann haben wir keine Lust mehr zum Reden.“
„Na, bei euch herrscht ja eine gute Kommunikation. Michael findet das bestimmt auch toll“, vermutete sie und schenkte sich nach.
Ich war kurz davor Luises etwas über Fin zu erzählen, tat es dann aber doch nicht. Ich blieb nicht lange bei ihr und lud sie für Sonntag zum Mittagessen bei uns ein, da sie so alleine war. Sie freute sich sehr, an unserem Familienleben teilnehmen zu dürfen.
Am Abend aßen wir alle gemeinsam Abendbrot. Lucia lag mit Hüftschmerzen im Bett und ich hatte das Abendbrot alleine zubereitet. Ich wollte nicht in der Anwesenheit von Rene und Raoul über Mexiko sprechen und verschob es auf die Zeit nach dem Abendmahl. Michael war an diesem Tag äußerst gesprächig und erzählte von seiner Arbeit, die mich nicht sonderlich interessierte, da ich Mexiko, den Betrüger und Fin im Kopf hatte. Doch die Jungs hörten ihrem Vater freundlich zu und stellten intelligente Fragen. Ich aß schweigend mein Brot mit Mandelpilzcreme, die Luise zusammengebraut hatte. Nachdem der Tisch wieder clean war, schnappte ich mir Roger und Michael und wir setzten uns ins Wohnzimmer.
„Wir haben noch etwas zu besprechen!“, sagte ich zu Michael, der schon wieder auf dem Weg in sein Arbeitszimmer war.
„Ach so!“, sagte er nicht gerade neugierig und ließ sich schwer in einen Sessel fallen. Er griff sogleich nach dem Abendblatt und hatte scheinbar nicht verstanden.
„Roger möchte für ein Jahr
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