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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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konnte nicht endlos währen, genausowenig wie dieses Duell wirklich den Ausgang der ganzen Schlacht entscheiden würde. Schon jetzt mußten die Offiziere auf dem unteren Batteriedeck der
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begriffen haben, was vorging, und ihre Leute in den Kampf gegen die Enterer werfen.
    Mit hellem Klang schlugen die Klingen aneinander. In plötzlicher Klarsicht erinnerte sich Bolitho an seinen Vater, der ihn mit dem Säbel, den Rémond jetzt führte, das Fechten gelehrt hatte.
    Drohend bedrängte ihn Rémonds Nähe, er roch seinen Schweiß, als die Säbel sich am Heft verhakten; dann stieß er den Gegner zurück und verschaffte sich wieder Luft.
    Hinter ihm schluchzte jemand unbeherrscht auf. Das mußte Stirling sein, der wohl entgegen seinen Anweisungen hinter der Entermannschaft an Bord gekommen war, obwohl es ihn leicht das Leben kosten konnte.
    Sie rechnen alle mit meinem Tod, dachte er.
    Wie vorhin der Anblick des alten Familiensäbels in der Hand des Feindes brachte diese Erkenntnis ihn in Weißglut. Doch während er zuhieb und parierte, den Standort wechselte und den Gegner umkreiste, spürte er die Kraft seines Arms allmählich erlahmen.
    Am Rand seines Blickfelds gewahrte er eine langsame Bewegung und stellte sich einen fließenden Moment lang vor, daß ein zweites französisches Schiff seine
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von der anderen Seite her in die Zange nahm, wie sie es von Anfang an geplant hatten.
    Aber dann verschlug es ihm fast den Atem. Dieser Schatten war kein Linienschiff! Er konnte nur die
Phalarop
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sein! Während
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sich in ihren übermächtigen Gegner verbissen hatte und Herricks Geschwader den Rest der französischen Streitmacht band, hatte
Phalarop
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sich durch die Schlachtlinie gekämpft, um ihm und
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zu Hilfe zu kommen.
    Bolitho schnappte nach Luft, als der Schutzbogen von Rémonds Säbel ihn schmerzhaft an der Schulter traf. Er konnte ihn gerade noch zurückstoßen. Der andere hatte sein momentanes überraschtes Zö gern ausgenützt und sah sich schon als Sieger.
    Bolitho taumelte gegen die Hängemattsnetze, sein Säbel fiel klappernd aufs Deck. Vor sich sah er Rémonds schwarze Augen, starr und erbarmungslos, an der gezückten Klinge entlangvisieren, deren Spitze genau auf sein Herz gerichtet war.
    Da – ein ohrenzerfetzendes Krachen! Karronadenfeuer aus nächster Nähe verwandelte die eben noch erstarrte Szene auf dem Achterdeck in ein wildes Chaos.
Phalarop
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hatte das ungeschützte Heck des französischen Flaggschiffs gequert und spie ihm ihre großkalibrigen Kartätschen durch die Heckfenster, daß der mörderische Hagel durch die ganze Länge des unteren Batteriedecks flog.
    Das Schiff bäumte sich auf und schien auseinanderzubrechen. Vor Bolithos Augen barsten Metallsplitter und gehacktes Blei durch die Decksplanken und die Bordwand; manche fetzten wie riesige Hornissen als Querschläger durch die Luft. Und einer dieser Splitter traf Rémond mitten im Ausfall zum Todesstoß.
    Bolitho merkte, daß Allday ihm auf die Füße half, daß Rémond auf dem Rücken lag, in Höhe des Magens aus einer faustgroßen Wunde blutend. Neben Bolitho erwachte ein englischer Seemann aus seinem Schockzustand, gewahrte den sterbenden Admiral zu seinen Füßen und hob das Entermesser, um seiner Qual ein Ende zu machen.
    Aber Allday hatte Bolithos Gesichtsausdruck gesehen und fiel dem Mann in den Arm. »Langsam, Kamerad! Er hat genug.« Dann bückte er sich und entwand den Fingern des Sterbenden vorsichtig den alten Säbel der Bolithos. »Er dient eben nicht zwei Herren, Musjö.« Aber Rémonds Blick war schon starr und ohne Begreifen. Bolitho nahm die Familienwaffe in beide Hände und drehte sie langsam hin und her. Rund um ihn schrien seine Männer hurra und stürzten einander jubelnd in die Arme, nur Allday stand stumm und wachsam da, bis auch der letzte Franzose die Waffe weggeworfen hatte.
    Bolitho sah Stirling an, der vor ihm lehnte, von einem unkontrollierbaren Zittern geschüttelt.
    »Wir haben gesiegt, Mr. Stirling.«
    Der Junge nickte, aber sein starrer Blick verriet noch Benommenheit. Dieser große Augenblick verstrich, ohne daß er ihn im Geiste für den Brief an seine Mutter festhielt.
    Ein junger Leutnant, dessen Gesicht Bolitho irgendwie bekannt schien, drängte sich durch die jubelnden Seeleute und Marinesoldaten. Er erkannte Bolitho und griff grüßend zum Hut.
    »Gott sei gedankt, Sie leben, Sir!«
    Bolitho musterte ihn eingehend. »Danke. Aber kamen Sie, mir das zu sagen?«
    Der Leutnant starrte die

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